Corona verändert Unternehmen nicht nur kurzfristig. Die andauernde Konfrontation mit den Auswirkungen der Pandemie fräst nachhaltige Fugen in Abläufe und Herangehensweisen, die bleibende Impulse setzen.
Agile Organisation und Datenvorsprung
Eine agile Aufstellung des Unternehmens ist essentiell, um unsicheren Situationen – wie der Corona-Pandemie – gefestigt zu begegnen. Doch agile Strukturen können nur funktionieren, wenn sie von einer agilen Mitarbeiterschaft getragen werden. In direkter Reaktion auf die Krise kam es jedoch teils zu Überreaktionen und Unternehmen trennten sich von einer zu großen Zahl an Mitarbeitern, wodurch die Zielsetzungen der Führungskräfte vielfach ausgehöhlt und brüchig zurückblieben.
Einen Teil der Arbeitskraft des Unternehmens auch in guten Zeiten prinzipiell durch Zeitarbeitskräfte zu ergänzen, verleiht dauerhafte Agilität. Der flexible Anteil kann durch die laufende Kommunikation fest in die Unternehmenskultur miteingebunden sein, sorgt jedoch für schnelle Entlastung oder raschen Unterbau. Je nach Bedarf. Um die passenden Personal-Profile für diese flexiblen und punktgenauen Einsätze zu identifizieren, wird neben dem 1. Langzeittrend der Agilität auch der 2. Trend einer intensiven Datenanalyse eine bedeutende Rolle spielen. HR-Abteilungen und Personaldienstleister werden in diesem datenbasierten Zukunftsbereich weiter aufrüsten.
Digitale Transformation und Personalkontinuität
Durchgängig exzellente Leistungen zu erbringen, kommt in keiner Branche einem Spaziergang gleich. Umso schwerer ist es in Krisenzeiten, das Niveau halbwegs stabil zu halten. Wie entscheidend sich für diesen Anspruch die digitale Transformation darstellt, zählt jedenfalls zu den Lehren, welche die Corona-Pandemie Unternehmen rund um den Globus mitgegeben hat. Dies ist der 3. unbestrittene Langzeittrend, der die Arbeitswelt über die Krise hinaus nachhaltig transformiert hat und noch weiter verändern wird.
Auch im HR-Bereich haben moderne Software-Entwicklungen und technische Tools die Effizienz verbessert und für Verbundenheit unter entfernt arbeitenden Angestellten gesorgt. Neue Plattformen und Technik-Infrastrukturen bedürfen auch neuer Kompetenzen, die von Personaldienstleistern bereitgestellt werden und als 4. Trend, die Zukunft der Arbeit auch nach COVID-19 weiter gestalten werden.
Weiterbildung und Arbeitgebermarke
Umschulungen und Weiterbildungen sind zur entscheidenden Überlebensstrategie geworden. Denn viele neue Job-Herausforderungen hätten in Unternehmen anders gar nicht bedient werden können. Denn bestimmte Berufsbilder hat es vor der Krise einfach gar nicht gegeben. Umschulen statt kündigen, unser 5. Trend, der den Arbeitsmarkt nachhaltig verändert.
Dennoch kommt es vor, dass Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden und manchen gar die Kündigung ausgesprochen werden muss. Vielfach nur auf absehbare Zeit und absolut vorübergehend. Für diese beschränkte Phase der Trennung oder Stundenminimierung kam der Arbeitgebermarke, die sich in jeder Kommunikationsausformung wiederfinden sollte, eine neue Bedeutung zu. Sie schuf Verbundenheit. Gemeinsamkeit. Zusammengehörigkeit. Dieser Auftrieb der Arbeitgebermarke ist unser Trend Nummer 6.
Auf Basis dieser Entwicklungen formt die gegenwärtige Schmelzzone der Geschichte die Arbeitswelt neu. Unternehmer, Personaldienstleister und Arbeitskräfte verändern sich gemeinsam mit diesen Strukturen. Die Zukunft der Arbeit hat schon begonnen.