Der Arbeitsmarkt verändert sich zunehmend zum "Arbeitsmarkt 4.0". Das kann durch zwei Faktoren bereits recht simpel erklärt werden: Deindustriealisierung und Job-Polarisierung.
Produktions-Jobs gehen zugunsten von MINT- und Service-Berufen verloren
Unter Deindustrialisierung versteht man den Rückgang von Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe, der in den entwickelten Ländern bereits seit den 80er Jahren erkennbar ist. Dieser Rückgang geht mit einem Zuwachs an Stellen im Diensleistungssektor einher und hat zu einer zunehmenden "Servicierung" der Gesellschaft geführt
Job Polarisierung beschreibt hingegen, dass sowohl die am höchsten als auch die am schlechtesten bezahlten Berufe immer wichtiger werden. Auf der anderen Seite geht dies zu Lasten der Berufe im mittleren Bereich.
Zwischen Job-Polarisierung und Deindustrialisierung besteht ein starker Zusammenhang, den viele dieser mittel-gut bezahlten Jobs die verloren gehen, sind aus dem produzierenden Sektor. Die hochbezahlten Jobs sind oft aus dem MINT-Bereich (Mathematik, IT, Naturwissenschaft, Technik) während sich die niedrig bezahlten Jobs im Service-Sektor wiederfinden.
Digitalisierung als Ursache
Job-Polarisierung ist ein beherrschender Trend ist den meisten entwickelten Wirtschaften, was auf einen Systematischen Mechanismus hindeutet, der dieser Entwicklung zugrunde liegt. Das derzeitige Ausmaß dieser Polarisierung unterscheidet sich von Land zu Land. Das Wachstum an hochbezahlten Job liegt in Österreich bei 4% verglichen zu >12% in Finnland und Luxemburg. Die von Randstad in Auftrag gegebene Studie "Flexibility@Work 2016" hat ergeben, dass der Grund dafür in der zunehmenden Digitalisierung liegt.
Das heißt, das die zunehmende Implementierung von Informations- und Kommunikationstechnologien MINT-Fächer immer bedeutender werden lässt. Und während gleichzeitig auf der Service-Sektor weiter wächst, gehen viele Aufgaben im produzierenden Sektor durch moderne Technologien schrittweise verloren, da sie automatisiert werden können.