Lernen als strategischer Erfolgsfaktor
Die meisten größeren Unternehmen setzen bereits auf Programme für Lernen und Entwicklung (L&D), um die Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden gezielt zu fördern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Gründe liegen auf der Hand: Weiterbildung hilft dabei, technologische Entwicklungen zu bewältigen, die Produktivität zu steigern und neue gesetzliche Vorgaben umzusetzen.
Gleichzeitig spielt L&D eine zentrale Rolle für die individuelle Karriereplanung. Denn wer sich beruflich weiterentwickeln will, muss sein Wissen und seine Fähigkeiten laufend ausbauen. Ein durchdachter L&D-Ansatz ist daher unverzichtbar für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Personalentwicklung.
In diesem Artikel zeigen wir, wie Lernen, Entwicklung und Karriereplanung zusammenhängen – und wie Sie L&D-Maßnahmen so gestalten, dass sie Ihre Mitarbeitenden gezielt auf ihrem Karriereweg unterstützen.
Warum kontinuierliche Weiterbildung unverzichtbar ist
Unternehmen im Wandel
Jedes Unternehmen verändert sich im Laufe der Zeit – sei es durch neue Marktanforderungen, technologische Entwicklungen oder gesellschaftliche Veränderungen. Dieser Anpassungsprozess ist eng mit der Weiterentwicklung von Fach- und Führungskräften verknüpft. Was oft wie ein natürlicher Verlauf wirkt, ist in Wahrheit das Ergebnis gezielter Maßnahmen zur Förderung individueller Lernpfade. Diese können unternehmensweit angestoßen werden – oder auch auf Initiative einzelner Teams oder Mitarbeitender entstehen.
Personalentwicklung braucht Steuerung
Selbst wenn sich Personalentwicklung scheinbar von selbst vollzieht, lohnt es sich, diesen Prozess bewusst zu gestalten. Denn gezielte Investitionen in die Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeitenden zahlen sich aus – auf individueller wie auf unternehmerischer Ebene.
Engagement, Zufriedenheit & Bindung – Lernen macht den Unterschied
Niemand möchte das Gefühl haben, beruflich auf der Stelle zu treten. Laut unserem Workmonitor 2025 hat für rund ein Drittel der Beschäftigten die Erweiterung ihrer Fähigkeiten in der aktuellen Rolle höchste Priorität. Der Workplace Learning Report 2024 von LinkedIn bestätigt: Sieben von zehn Befragten empfinden Lernen am Arbeitsplatz als stärkenden Faktor für ihr Zugehörigkeitsgefühl.
Dennoch erfüllen viele Unternehmen diese Erwartungen nicht: Mehr als ein Drittel der Workmonitor-Befragten ist der Meinung, dass es in ihrem aktuellen Job an passenden L&D-Angeboten mangelt. Bleibt die Entwicklungsperspektive aus, sinken Engagement und Zufriedenheit – und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Mitarbeitende sich anderweitig umsehen. Die Folge: steigende Fluktuation und höhere Kosten in der Personalgewinnung.
Weiterbildung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Unternehmen weltweit kämpfen mit zunehmendem Fachkräftemangel. Laut Eurostat fanden im Jahr 2023 rund 75 % der Unternehmen keine passenden Kandidat:innen – ein markanter Anstieg gegenüber 42 % im Jahr 2018. Der Wettbewerb um Talente ist intensiver denn je. Ein wirksamer Weg, dieser Herausforderung zu begegnen, liegt auf der Hand: in der gezielten Entwicklung der bereits vorhandenen Mitarbeitenden durch ein effektives L&E-Programm. In Österreich unterstützen Programme wie die Qualifizierungsförderung für Beschäftigte des AMS gezielt betriebliche Weiterbildung – insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen.
Schritt halten mit technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen
In einer Welt, die sich immer schneller wandelt, müssen sich auch Unternehmen permanent weiterentwickeln. Die Pandemie hat gezeigt, wie rasch neue Anforderungen entstehen können – etwa im Bereich Remote Work. Heute stellt vor allem der rasante Fortschritt bei KI-Tools viele Unternehmen vor neue Herausforderungen.
Doch laut Workmonitor 2025 fühlen sich 36 % der Befragten nicht ausreichend unterstützt, um ihre Fähigkeiten zukunftsfähig zu machen. Hier setzt eine vorausschauende L&E-Strategie an – sie sorgt dafür, dass Mitarbeitende mit den Veränderungen Schritt halten und das Unternehmen als moderner, attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird.
Lernen, Entwicklung und Karriereplanung gehören zusammen
Bisher ging es darum, warum L&E für das gesamte Unternehmen von Bedeutung ist. Doch es gibt noch weitere gute Gründe, warum Lernen und Karriereplanung eng miteinander verknüpft sein sollten:
L&E ist die Basis für den beruflichen Aufstieg
Karrierewege verlaufen selten geradlinig. Ob Mitarbeitende Führungsverantwortung übernehmen oder sich in einem Spezialgebiet weiterentwickeln möchten – sie benötigen in jedem Fall neue Kompetenzen. Wenn L&E nicht mit diesen Ambitionen Schritt hält, wird der nächste Karriereschritt schwierig.
Ein gutes L&E-Programm orientiert sich deshalb am individuellen Tempo der Laufbahnentwicklung und stellt sicher, dass Mitarbeitende zur richtigen Zeit über die richtigen Fähigkeiten verfügen. Ohne gezielte Förderung droht Stillstand – und das wirkt sich unmittelbar auf Motivation und Bindung aus.
Karriereplanung gibt L&E die Richtung
Während manche Trainings – etwa zur Arbeitssicherheit – unternehmensweit sinnvoll sind, verfehlen viele allgemeine Schulungen ihren Zweck, wenn sie an den individuellen Zielen vorbeigehen. Relevanz ist entscheidend: Wie Forbes betont, führt ein unspezifischer Fortbildungsplan selten zu nachhaltiger Veränderung.
Ein klar definierter Karrierepfad hilft dabei, L&E-Maßnahmen passgenau auszurichten. So erkennen Mitarbeitende den Nutzen ihrer Weiterbildung – und setzen das Gelernte gezielt im Arbeitsalltag ein. Gleichzeitig dient der Karrierepfad als Planungsgrundlage für zukünftige Lerninitiativen.
So unterstützen Sie die Karriereplanung durch gezielte L&E-Maßnahmen
Je nach Branche, Größe und Strategie kann L&E sehr unterschiedlich aussehen. Doch wenn Sie Ihre Initiativen gezielt auf die Karriereförderung ausrichten möchten, sollten Sie besonders auf folgende Bereiche achten:
1. Führungsqualitäten gezielt aufbauen
Für viele Mitarbeitende gehört der Aufstieg in eine Führungsposition zum gewünschten Karriereweg. Dafür braucht es mehr als Fachwissen: Auch Kompetenzen in den Bereichen Führung, Kommunikation und Personalmanagement – sogenannte Power Skills – sind entscheidend.
Die Nachfolgeplanung hilft, Führungspositionen frühzeitig mit geeigneten Talenten zu besetzen. Wichtig ist, diese gezielt auf ihre künftige Rolle vorzubereiten – nicht nur mit Fachtrainings, sondern auch mit Weiterbildungen zu Soft Skills und Führungsthemen.
In Österreich bieten unter anderem das WIFI, die FHs oder spezialisierte Anbieter wie ars oder ibw regelmäßig zertifizierte Weiterbildungen zu Führungsthemen an – auch gefördert durch das AMS oder die Länder.
2. Externes Know-how einbinden
Nicht jede Fähigkeit, die für den nächsten Karriereschritt benötigt wird, ist bereits im Unternehmen vorhanden. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, externe Ressourcen zu nutzen – etwa durch Schulungen, Zertifikatslehrgänge oder sogar externe Praktika. Unterstützen Sie Mitarbeitende dabei, Beruf und Weiterbildung flexibel zu kombinieren. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden dabei, Weiterbildung flexibel in ihren Berufsalltag zu integrieren – etwa über digitale Formate oder geförderte Bildungsangebote, wie z. B. das AMS-Kursangebot, die Bildungskarenz oder das wienweite Digi-Winner-Programm.
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden dabei, Weiterbildung flexibel in ihren Berufsalltag zu integrieren – etwa über digitale Formate oder geförderte Bildungsangebote wie Bildungskarenz und Bildungsteilzeit (AMS) oder Kursförderung Österreich – Förderübersicht nach Bundesland.
3. Funktionsübergreifendes Lernen ermöglichen
Karriereentwicklung profitiert auch vom Blick über den Tellerrand: Indem Mitarbeitende zeitweise in andere Abteilungen hineinschnuppern, sammeln sie wertvolle Erfahrungen. So kann z. B. ein ambitioniertes Teammitglied aus dem Finanzbereich beim Projektmanagement wertvolle Einblicke in Ressourcenplanung und Kundenkommunikation gewinnen – und mit einem breiteren Verständnis in die eigene Abteilung zurückkehren.
Viele österreichische Unternehmen greifen bereits auf regionale Förderprogramme zurück, um individuelle Entwicklung mit strategischer Personalplanung zu verbinden – sei es über das AMS, die Länder oder die Wirtschaftskammer. Unsere Vorlage unterstützt Sie dabei, interne Entwicklungsziele mit externen Fördermöglichkeiten effektiv zu verknüpfen.
Fazit: Karriereziele definieren – L&E gezielt planen
Eine effektive L&D-Strategie und durchdachte Karrierepfade gehören untrennbar zusammen. Nur wenn klar ist, wohin die Reise gehen soll, kann Lernen gezielt eingesetzt werden – und nur wer passende Lernangebote erhält, kann seine Ziele auch wirklich erreichen.
Unsere Vorlage für die Karrierewegplanung hilft Ihnen, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden die richtigen Fragen zu stellen, Ziele zu formulieren und individuelle Lernwege systematisch zu gestalten.