Viele Unternehmen haben ihre Beschäftigten stets dabei unterstützt, eine Laufbahn zu wählen, die ihren Talenten und Interessen entspricht. Angesichts des Fachkräftemangels und steigender Rekrutierungskosten setzen jedoch immer mehr Betriebe auf strukturierte Karriereprogramme, um den Aufbau gefragter Kompetenzen im Unternehmen gezielt zu fördern.

Im Rahmen moderner Karriereplanung helfen Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden dabei, persönliche Ziele, Interessen, Kompetenzen und Qualifikationen zu reflektieren. Diese werden mit dem betrieblichen Bedarf abgeglichen, um auf dieser Basis einen konkreten Karriereplan für die kommenden Jahre zu entwickeln – ein wirkungsvolles Instrument zur Stärkung von Mitarbeiterbindung, Engagement und Nachfolgeplanung.

Die Arbeitswelt verändert sich laufend – und mit ihr auch Karrierewege und HR-Initiativen. In diesem Artikel zeigen wir zentrale Entwicklungen, die die Karriereplanung in den kommenden Monaten und Jahren prägen werden – ergänzt durch Beispiele, welche Auswirkungen diese Trends für Ihr Unternehmen haben können.

download des Workmonitor-Berichts 2025

download des Workmonitor-Berichts 2025

bericht hier herunterladen

Aktuelle und zukünftige Trends, die die Planung von Karrierewegen beeinflussen.

KI-gesteuerte Tools für die Planung von Karrierewegen.

In den letzten Jahren hat die rasante Entwicklung generativer und nicht generativer KI unsere Arbeit und unser Privatleben erheblich beeinflusst. Der Bereich der Karriereplanung bildet da keine Ausnahme. KI-Tools sind in der Lage, große Mengen komplexer Informationen zu analysieren und präzise, hilfreiche Erkenntnisse und Vorschläge zu erstellen. Dadurch wird die Technologie zu einem wertvollen Hilfsmittel bei der Karriereplanung, bei der der berufliche Hintergrund, die Interessen und die Fähigkeiten für jede Person individuell kombiniert werden müssen, um den relevantesten und wirkungsvollsten zukünftigen Karriereplan auszuarbeiten.

Je nach Einsatzbereich können unterschiedliche KI-Tools hilfreich sein. Manche Systeme bieten datengestützte Prognosen an, die etwa den idealen Zeitpunkt für eine Beförderung vorschlagen oder gezielt auf Kompetenzen hinweisen, die für den nächsten Karriereschritt entscheidend sind. So lassen sich individuelle Entwicklungspläne effizienter gestalten und umsetzen.

Aber auch andere häufig verwendete chatbasierte Generative-AI-Tools können nützlich sein. Mit den richtigen Prompts kann ein GPT als interaktiver Karrierecoach oder Sparringspartner eingesetzt werden, mit dem Beschäftigte direkt interagieren können, um persönliche Ziele, Prioritäten für die berufliche Weiterentwicklung und potenzielle zukünftige Rollen herauszufinden. Eine Aufgabe, für die früher eine Personalerin oder ein Personaler als Coach eingesetzt werden musste, kann nun auf ein großes Unternehmen skaliert werden, ohne dass ein ähnlich großer Personalaufwand erforderlich ist.

KI schafft neue Möglichkeiten für zukünftige Karrierewege.

Künstliche Intelligenz (KI) hilft nicht nur dabei, klassische Karrierewege effizienter zu gestalten – sie schafft auch völlig neue berufliche Perspektiven, die es bisher so nicht gab. So könnte etwa ein:e Ingenieur:in aus der Fertigung plötzlich Interesse an KI-gestützten Anwendungen in Forschung & Entwicklung entwickeln und den eigenen Karriereweg entsprechend neu ausrichten. Vergleichbare Entwicklungen zeigen sich auch in Bereichen wie Marketing oder Vertrieb: Wer früher Inhalte erstellt oder Leads generiert hat, interessiert sich heute vielleicht für die Implementierung von KI-Lösungen, die genau diese Aufgaben automatisieren und optimieren.

Unabhängig von der Branche gilt: Unternehmen müssen sich der tiefgreifenden Auswirkungen von KI auf ihre Belegschaft bewusst sein. Auch wenn viele Anwendungen noch in den Kinderschuhen stecken, wird die Bedeutung von KI-Kompetenzen weiter wachsen. Das zeigt auch unser „Workmonitor 2025“: KI-Wissen war die am häufigsten genannte Fähigkeit, die Beschäftigte künftig erwerben möchten.

Vor diesem Hintergrund sind traditionelle Karrierepfade nicht mehr ausreichend. Unternehmen, die sich für neue Wege öffnen und gezielt KI-Kompetenzen im eigenen Haus aufbauen, investieren frühzeitig in die Zukunft – und stärken damit nachhaltig ihre Wettbewerbsfähigkeit.

download des Workmonitor-Berichts 2025

download des Workmonitor-Berichts 2025

bericht hier herunterladen

Maßgeschneiderte, intelligente Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Eine zentrale Herausforderung bei Weiterbildungsinitiativen ist es, das richtige Niveau für alle Beteiligten zu treffen. Wenn etwa Führungskompetenzen in einem Team gestärkt werden sollen, benötigen manche Mitarbeitende deutlich mehr Unterstützung als andere – etwa weil sie erst am Anfang stehen, während andere schon über Erfahrung verfügen. Ohne Differenzierung besteht die Gefahr, dass Trainings an den Bedürfnissen der Teilnehmenden vorbeigehen.

In solchen Fällen kann KI individuelle Lernprogramme erstellen, die sich am Vorwissen und den Zielen der jeweiligen Person orientieren. Unternehmen wie Udemy setzen bereits heute auf KI, um Lernpfade dynamisch anzupassen. Auch in Österreich steigt das Interesse an KI-gestütztem E-Learning – beispielsweise fördert das AMS im Rahmen der Qualifizierungsförderung für Beschäftigte unter bestimmten Voraussetzungen Weiterbildungen, die auf digitale Kompetenzen abzielen.

Auch KI-gestützte Chatbots können beim Training praktischer Fähigkeiten unterstützen – etwa in realitätsnahen Simulationen am Arbeitsplatz. Der „Global Learning and Skills Trend Report 2025“ von Udemy beschreibt zum Beispiel, wie ein:e Mitarbeiter:in mithilfe eines GenAI-Chatbots ein schwieriges Gespräch mit einem Kollegen vorab als Rollenspiel übt, um Konfliktlösungsfähigkeiten gezielt zu stärken.

GPT-Tools können auch zur Analyse realer Kommunikationssituationen genutzt werden. Gibt man einem KI-Chatbot zum Beispiel ein anonymisiertes Meeting-Protokoll, liefert er direkt Feedback zur Verständlichkeit, Wirkung und potenziellen Verbesserungen der Kommunikation – etwa im Hinblick auf Konfliktlösung oder Klarheit.

Nach den Erkenntnissen aus unserer Umfrage „Workmonitor 2025“ ist mehr als ein Drittel der Befragten nicht der Meinung, dass ihre Arbeitgeber ihnen die gewünschten Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Durch die Verbesserung Ihrer L&D-Abteilung mit KI kann Ihr Unternehmen sowohl die Fähigkeiten der Belegschaft verbessern als auch sich von der Konkurrenz abheben. KI-Tools sollten jedoch als nützliche Ergänzung zum Karriereplanungsprozess und nicht als treibende Kraft dahinter betrachtet werden. Selbst wenn KI-Tools weiterentwickelt werden, können sie nur schwer mit der Unterstützung bei der Karriereplanung mithalten, die ein:e menschliche:r Vorgesetzte:r mit einer langjährigen Beziehung zur Mitarbeiterin bzw. zum Mitarbeiter bieten kann. Achten Sie stets darauf, die KI-Richtlinie Ihres Unternehmens zu überprüfen, bevor Sie KI-Tools im Karriereplanungsprozess einsetzen.

de_lv-cj23-awareness-blogpost-visuals-1
de_lv-cj23-awareness-blogpost-visuals-1

Wachsende Karrieremöglichkeiten in den Bereichen Diversität, Chancengleichheit und Inklusion (DEI)

Kompetenzen in den Bereichen Diversität, Chancengleichheit und Inklusion (DEI) sind nach wie vor gefragt – auch wenn die Zahl entsprechender Stellenausschreibungen zwischen 2022 und 2024 laut Analysen um rund 43 % gesunken ist. 2023 reduzierten etwa große Tech-Konzerne wie Meta und Google ihre DEI-Initiativen.

Gleichzeitig wird die Belegschaft zunehmend vielfältiger – und DEI bleibt ein zentrales Anliegen für viele Beschäftigte. Laut unserem Workmonitor 2025 sind für über ein Viertel der Befragten die Werte ihres Arbeitgebers in Bezug auf Diversität „sehr wichtig“ bei der Bewertung der aktuellen oder einer potenziellen neuen Stelle. Fast 60 % finden zudem, dass die DEI-Initiativen ihrer Arbeitgeber noch nicht weit genug gehen.

Große Unternehmen können nicht darauf verzichten, ihre DEI-Initiativen weiterzuverfolgen, um Spitzentalente zu gewinnen und auf die Ansichten der Belegschaft einzugehen. In Zukunft könnte dies dazu führen, dass Positionen wie Kulturmanager, Diversitätskoordinator oder Chief Diversity Officer häufiger besetzt werden und attraktive Karrierewege für engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darstellen.

Mehr Einblicke in die Zukunft der Arbeit erhalten Sie im Workmonitor 2025.

de_lv-cj23-awareness-blogpost-visuals-2
de_lv-cj23-awareness-blogpost-visuals-2

Sie möchten genauer wissen, welche Erwartungen Ihre aktuellen und potenziellen Mitarbeitenden an Weiterentwicklung, Qualifizierung und L&D haben? Dann laden Sie unseren aktuellen Workmonitor-Bericht herunter. Die internationale Randstad-Umfrage unter mehr als 26.000 Beschäftigten aus unterschiedlichsten Branchen liefert konkrete Einblicke in jene Themen, auf die HR-Abteilungen jetzt ihren Fokus legen sollten – um Top-Talente zu gewinnen und gezielt auf zukunftsträchtige Karrierepfade zu begleiten.

download des Workmonitor-Berichts 2025

download des Workmonitor-Berichts 2025

bericht hier herunterladen
Über den Autor
Patrick Cilif
Patrick Cilif

Patrick Cilif

Head of Sales

Patrick Cilif ist Head of Sales für Randstad in Österreich. Der bestens vernetzte Wiener ist Vater von zwei Töchtern, talentierter Fußballer und bringt zudem auch über 15 Jahre Erfahrung im HR-Bereich mit.

Bleiben Sie auf dem Laufenden über die neuesten Nachrichten, Trends und Berichte zum Thema Personalbeschaffung und Arbeitsmarkt.

Anmelden