Seit Beginn der Pandemie hat sich vieles in der Arbeitswelt grundlegend verändert. Und dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen. Neue Strukturen prägen die Unternehmenskultur von heute und die Digitalisierung hat weiter an Fahrt aufgenommen.

Kommunikationsformen haben sich verändert: Vor allem der persönliche Austausch findet vielfach über neue Kanäle statt und hat eine fundamentale Veränderung durchlaufen. Die jüngeren Generationen haben andere Ansprüche, insbesondere die individuelle Entfaltung rückt immer weiter in den Fokus und bildet die Grundlage für Verhalten und Entscheidungen. Gerade für Gen Z, aber auch für Gen Y spielt die sinnvolle Entfaltung innerhalb betrieblicher Strukturen eine große Rolle. Eigenverantwortung und das Streben, Dinge zum besseren zu bewegen, sind so bedeutend wie selten zuvor.

Digitalisierung in allen Bereichen

Homeoffice und flexible Arbeitszeiten stellen Herausforderungen an die Selbstorganisation und das persönliche Management. Aus zahlreichen Umfragen wird klar, dass viele junge Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer diese modernen Arbeitsmodelle begrüßen. Sie bieten zum einen genügend Spielraum, stellen sie zum anderen aber auch vor Herausforderungen, die gemeistert werden möchten. Häufig ist es die Kommunikation aus dem Homeoffice mit dem Unternehmen, die Schwierigkeiten bereitet und den Arbeitsflow ins Stocken geraten lässt. Engagierte Arbeitnehmer sehen sich in ihrer Agilität eingeschränkt, wenn Antworten und Bestätigungen von Kolleginnen und Kollegen zu lange auf sich warten lassen.

Ältere Mitarbeiter tun sich häufig schwerer mit der Digitalisierung und den damit verbundenen Veränderungen. So sieht sich auch der Arbeitgeber vor der Aufgabe, allen gerecht zu werden und Arbeitsprozesse so zu gestalten, dass sie für alle durchführbar sind. Es muss ein anregendes Umfeld aufgebaut werden, das permanentes Lernen und konstante Weiterbildung in den Fokus stellt.

Aus Fehlern lernen

Zeiten des Übergangs bergen besonderes Potenzial. Allerdings fehlen oft Vergleichswerte und so sind auch Fehler unvermeidbar. Die Bereitschaft, sich zu korrigieren, ist wesentlicher Bestandteil, um neue Strukturen Wirklichkeit werden zu lassen. Gelebte Fehlerkultur ist jedoch alles andere als einfach. Das Mindset muss dahin modifiziert werden, dass Fehler als Chance betrachtet und nicht verteufelt werden dürfen. Hierbei muss sich in der Einstellung auf allen Seiten so einiges ändern. Fehler zu machen, war immer negativ behaftet. Ein zweiter Blick auf die konkrete Situation ist unabdingbar. Die Art der Fehler muss genauer betrachtet und unter die Lupe genommen werden. In Umbruchszeiten, wie die Digitalisierung eine ist, sind Fehler quasi unvermeidbar. Entsprechend korrigiert können sie jedoch wegweisend sein und absolut notwendig auf dem Weg zu einem neuen Grundbewusstsein.

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Neues Mindset mit neuem Wertesystem

In einer Arbeitseinstellung, die immer die bestmögliche Lösung für den kompletten Betriebsprozess im Auge behält, liegt der Schlüssel. Im Mittelpunkt steht hierbei immer das unmittelbar zu beobachtende Verhalten. Dieses setzt sich im Wesentlichen aus 3 Kernelementen zusammen. Compliance, Verbesserung und Prävention beschreiben den gesamten Prozess.

Compliance

Compliance umschreibt den Rahmen, der einzelne Arbeitsschritte ausmacht. Immer geht es jedoch darum, besondere Kundenwünsche zu berücksichtigen und bestmöglich nachzukommen. Serviceleistungen sind permanent zu optimieren und neuesten Standards anzugleichen. Das Gleiche gilt für das angebotene Produktportfolio. Das Mindset sollte dahingehend verändert werden, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich darüber bewusst sind, wie wichtig ihre persönliche Arbeitsleistung für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens ist. Individuelle Kompetenzen und deren Steuerung sowie sinnvolle Kooperationen haben einen entscheidenden Einfluss für den Erfolg des Unternehmens.

Verbesserung

Eine innere Einstellung, die ständig danach strebt, Prozesse und Leistungen zu verbessern, ist wünschenswert und sollte gefördert werden. Niemals mit dem Minimum zufrieden zu sein, sondern immer zu überlegen, welche Veränderungen zu noch besseren Resultaten führen könnten. Hierbei ist jeder und jede einzelne gefragt. Häufig sind es nur kleinste Veränderungen, die in der Summe großes bewirken. Dies erfordert die Bereitschaft aller, mitzuwirken. Immer wieder muss sich die Frage gestellt werden: „Was habe ich heute aktiv zur Verbesserung beigetragen?" Die Geschäftsführung ist hierbei besonders gefordert, eine Kultur des offenen Umgangs miteinander zu fördern. Die Kommunikation innerhalb der Hierarchien darf nicht mehr angstbesetzt sein, sondern sollte durch gegenseitigen Respekt und Achtung geprägt sein. Nur so entwickeln Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mut und Offenheit. Agile Werte sind für langfristigen Erfolg von fundamentaler Bedeutung.

Prävention

Potenzielle Probleme bereits im Vorfeld auszuschalten, hat viel mit der eigenen Einstellung und Motivation zu tun. Durch entsprechende Aufmerksamkeit können negative Störfaktoren bereits vor ihrer Entstehung vermieden werden. Werden Störfaktoren erkannt und offen kommuniziert, muss ihnen auch das notwendige Gehör geschenkt werden. Es dürfen keinerlei negative Konsequenzen für die Person entstehen, die den Mut aufbringt und die Dinge beim Namen nennt.

Im Qualitätsmanagement muss risikobasiertem Handeln ein größerer Raum zugesprochen werden. Risikobasiertes Denken ist glücklicherweise bereits gut etabliert. Nun gilt es jedoch einen weiteren Schritt nach vorne zu wagen. Sich ständig den Konsequenzen seines eigenen Handelns bewusst sein, stellt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicherlich vor Herausforderungen. Dennoch wird ein Asset benötigt, das den Umwelt-, Qualitäts- und Sicherheitsbereich mitberücksichtigt.

Wie sieht der Weg dorthin aus?

Die Bereitschaft zu permanenter Weiterbildung ist so wichtig wie niemals zuvor. An Agilität kommt in der Welt von heute niemand mehr vorbei. Unternehmenskultur von heute zeichnet sich durch Offenheit, flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege aus. Ständige Freigaben von oben können wichtige Prozesse ins Stocken geraten lassen und sind zu überdenken.

Besonders Softskills kommt in der harten Arbeitswelt eine immer größere Bedeutung zu. Sie schaffen das Milieu der Zukunft. Neben der Kundenzufriedenheit spielen Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine immer größere Rolle. Resilienz, Agilität und ein verändertes Mindset formen die Arbeitswelt der Zukunft. Gen Y und Gen Z zeichnen sich durch besondere Talente aus, denen entsprechend Raum gegeben werden muss. Die Arbeitswelt von morgen wird eine andere sein. Betriebsprozesse, die gestern noch Erfolg und Anerkennung brachten, gehören auf den Prüfstand, da sie zukünftigen Anforderungen nicht mehr Stand halten könnten. Das perfekte Zusammenspiel von Unternehmensführung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Kunden hängt immer mehr von weichen Faktoren und optimierten Prozessen ab. Jeder und jede einzelne ist gefragt, einen ganz persönlichen Anteil zu bringen und der Welt von morgen ein freundliches Gesicht zu geben. Eine Kultur des Miteinander, Agilität und Resilienz bereitet den Weg in die Zukunft.