Wissen ist eine entscheidende Ressource. Eine, die sich bei Nutzung nicht verbraucht und dennoch schwindet. Denn als Speichermedium dient das menschliche Gehirn. Genial... und riskant. Wie Sie Know-how strategisch sichern.
1: Regelmäßige Debriefings fangen neues Wissen ein
Menschen sind das Rückgrat jeder Unternehmung und jedes Unternehmens. Ihre geistige Wissensbasis trägt jeden Erfolg und jeden Fortschritt. Learning um Learning, das ein Mitarbeiter hinzugewinnt, bringt die Firma insgesamt vorwärts. Wissen ist elementar, innovationsrelevant, erfolgsentscheidend. Die grauen Zellen der Belegschaft bilden ein hocheffektives Netzwerk, einen wahren Schatz. Doch jedes Mal, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, nimmt er ein paar Goldtaler dieses Wissensschatzes mit sich.
In der Jobübergabe wird eine Information vergessen oder das Know-how konnte nicht mehr ausreichend an den Nachfolger vermitteln werden. Bei aller Kooperationsbereitschaft wird ein scheidender Mitarbeiter an seinem letzten Tag, auch nicht in seiner letzten Woche all das, was er sich über Jahre hinweg angeeignet hat, für seine Teamkollegen festhalten können. Dieses Dokumentieren der laufend kumulierten Erfahrungen und Erkenntnisse muss daher unbedingt präventiv und regelmäßig erfolgen.
On the run – im Vorbeilaufen:
Ein wertiges Debriefing ist kein seitenlanges Manuskript. Es geht um den kurzen Moment des Reflektierens, damit zukünftig hilfreiche Punkte schnell festgehalten werden, bevor sie verblassen. Es bedarf fixer Termine für eine regelmäßige Dokumentation, damit neu entstehendes Wissen schnell eingefangen, überprüft und eingeordnet werden kann.
2: Eventbezogene Erfahrungsberichte sichern Learnings ab
Neben zeitlich fix anberaumten Debriefings, empfehlen sich zusätzlich anlassbezogene Erfahrungsberichte jeweils am Ende eines größeren Projekts. Systematische Analyse und Dokumentation machen die Projekterfahrung verwertbar für zukünftige Aufgabe ähnlicher Natur. Gerade bei komplexeren oder über einen längeren Zeitraum laufenden Projekten, steigert sich der Erfahrungswert erheblich, sobald die Erlebnisse gesammelt und strukturiert vorliegen.
On the run – im Vorbeilaufen:
Wirklich hilfreich wird diese Sammlung, wenn die Learnings im Weiteren auch abstrahiert und zu breiter anwendbaren, praktikablen Empfehlungen transformiert werden. Diese Empfehlungen können die Leistung der eigenen Abteilung verbessern, in manchen Fällen aber auch zu konzernweiten Richtlinien extrapoliert werden.
3: Unternehmens-Wiki schafft kollektiven Wissenszuwachs
Die Spitze wird erreicht, wenn die einzelnen Wissenssplitter, die zusammengetragenen Erkenntnisse, die neuesten Insights in eine gemeinschaftlich geteilte, elektronische Enzyklopädie einfließen. Ein digitales Nachschlagewerk, das hochspezialisiertes Fachwissen genauso enthält wie divisions-übergreifende Themen. Jeder Mitarbeiter kann hier sein Wissen teilen und vertiefen. Doch auch ein Blick über die eigene Abteilung hinaus ist möglich. Wer interdisziplinärer denkt – und das würde damit gefördert – verbessert die eigene Lösungskompetenz und boostet seine Innovationskraft für die Firma.
On the run – im Vorbeilaufen:
Nicht einer allein ist in der Verantwortung. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt. Sollte jemand das Unternehmen verlassen, ist seine geballte Weisheit über die Zeit nach und nach in die Datenbank eingeflossen und kann insofern nicht verloren gehen. Die Einschulung neuer Mitarbeiter wird so ebenfalls maßgeblich erleichtert.
Sollten Sie mit einem scheidenden Mitarbeiter dennoch am Ende ein abschließendes Übergabegespräch führen? Absolut. Doch darauf sollte es grundsätzlich nicht mehr ankommen. Präventivmaßnahmen wie die angeführten 3 Strategien machen eine solche Übergabe nur noch zu einer Pro-forma-Angelegenheit. Es gibt viele Arten in die Zukunft eines Unternehmens zu investieren. Starkes Wissensmanagement ist eine besonders attraktive.