Wer ihre Dienste schon einmal bewusst selbst in Anspruch genommen hat, weiß sie besonders zu schätzen – Menschen, die in Schichtarbeit rund um die Uhr im Einsatz sind. Vielleicht hast du schon einmal gedacht, dass das für dich nichts wäre. Oder doch?

Die Schichtarbeit – ihr Ruf

Tatsächlich hat die Schichtarbeit den Ruf, nicht gut für die persönliche Gesundheit zu sein und auch das soziale und das private Leben zu erschweren, denn:

  • Schichtdienst heißt arbeiten gegen die innere Uhr.
  • Schichtarbeiter:innen leiden manchmal unter Schlafstörungen. Die Melatoninbildung – Melatonin ist das Schlafhormon – kann aus dem Takt geraten.
  • Die Arbeit in Schichten nimmt keine Rücksicht auf „Lerchen“ und „Eulen“. Das sind Menschen, die von Natur aus entweder besonders frühmorgens (Lerchen) oder abends (Eulen) am fittesten sind.
  • Ein geordneter Tagesablauf muss gut geplant werden.
  • Die Work-Life-Balance kann eine Herausforderung sein.
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Und doch entscheiden sich viele Menschen für die Tätigkeit in einem Beruf, der ausschließlich Schichtarbeit erfordert. Gut so – die moderne Arbeitswelt erfordert mehr Flexibilität. Und wer will schon gern auf frische Brötchen am Morgen, pünktlich eintreffende Post und eine aktuelle Tageszeitung verzichten? Außerdem bieten Nachtschichten und Wochenendschichten interessante Verdienstmöglichkeiten, wie attraktive Zuschläge zum Grundlohn.

Die Schichtarbeit – deine Rechte

Auch wenn dein Arbeitgeber das Recht hat, Arbeitszeiten in Schichten festzulegen, unterliegt er den gesetzlichen Regelungen des Arbeitsrechtes. Die Schichtarbeit nimmt in ihm eine besondere Stellung ein.

Du solltest dich schlau machen, damit du dein Recht in Anspruch nehmen kannst und von vornherein weißt, auf welche Rahmenbedingungen du dich einlässt.

  • Welche Arbeitszeit ist gefordert? Gibt es Ausnahmen, auf die du dich einstellen musst?
  • Wann beginnt und endet deine Nachtarbeit genau?
  • Welchen Anspruch hast du auf Pausen, Ruhe- und Erholungszeiten?
  • Welche Zuschläge und Zulagen für die Schichtarbeit kannst du erwarten?
  • Wie viele freie Tage stehen dir zu?
  • Welche Regelungen gelten für Wechselschichten?
  • Wie ist das betriebliche Gesundheitsmanagement für Schichtarbeiter:innen geregelt?
  • Wie bist du in besonderen Zeiten der Schwangerschaft und als Stillende geschützt?
  • Welche arbeitsmedizinische Untersuchungen stehen dir zu?

Positiv an die Sache herangehen

Wie bei allen Dingen des Lebens ist es besser, sich auf die Anforderungen einzustellen, als sie sich zum Feind zu machen. Mit einer positiven Herangehensweise ist viel gewonnen.  

Hast du dich mit den betrieblichen Rahmenbedingungen vertraut gemacht, bist du gefragt, daraus selbst aktiv das Beste für deinen Alltag zu machen.

Überlege, wie du deine freie Zeit um deine Schichtarbeit bauen kannst.

Grundlegende Tipps für den Start

  1. Starte mit guten Vorsätzen und einer positiven Einstellung!
  2. Achte auf eine „gesunde“ Schichtplanung, besonders wenn dich die Wechselschicht fordert. Sie verlangt deinen Einsatz rund um die Uhr, auch samstags, sonntags und an Feiertagen. Unterm Strich darf bei dir nichts zu kurz kommen – weder die Liebe, die Bewegung, noch das Hobby! Sichere deine Work-Life-Balance!
  3. Plane einen geordneten Schlaf- und Mahlzeitenrhythmus.
  4. Achte auf die gemeinsame Abstimmung mit deiner Familie und den damit verbundenen Verpflichtungen – Versäumnisse im Vorfeld oder der Erledigung bringen Stress!

Schlafen und Essen – zwei der menschlichen Grundbedürfnisse

Regelmäßiges Essen über die aktive Tageszeit verteilt, hat bei Schichtarbeiter:innen besondere Bedeutung. Gesunde Nahrungsmittel sind wichtig, denn wer aus der Schicht kommt und danach sich zum Schlafen legt, sollte vorher nichts „Schweres“ gegessen haben.

Nichts sollte dich an einem erholsamen Schlaf hindern: weder grelles Tageslicht, noch das Telefon, noch die Klingel an der Tür oder anderer Lärm. Stelle ab, was abzustellen geht!

Rituale helfen besser in den Schlaf zu kommen als Medikamente!