Was ist ein Berufskraftfahrer?
Berufskraftfahrer arbeiten im Güterverkehr oder im Personenverkehr. Sie werden überall gebraucht und leisten einen wertvollen Beitrag dazu, dass Pendler an ihr Ziel gelangen, Reisegruppen befördert und Waren zu ihren Produktionsstätten oder in den Verkauf gebracht werden. Während ein Lkw-Fahrer im Güterverkehr vorwiegend in Speditionen oder großen Firmen eingesetzt wird, die ihre Waren selbstständig transportieren, kümmert sich ein Busfahrer um die Beförderung von Personen und alle weiteren Fahrgastbelange. Je nach individueller Reisebereitschaft kann ein Kraftfahrer sich für eine regionale Tätigkeit (beispielsweise im Linienverkehr) entscheiden oder aber abenteuerlustig Europa entdecken. Hierfür nimmt er jedoch in Kauf, über längere Zeiträume weit von zu Hause weg zu sein. Nicht nur bei Fahrten im Inland, sondern auch bei Auslandsfahrten sind sichere Kenntnisse der jeweils gültigen Verkehrsvorschriften zwingend erforderlich.
Wer in Österreich Berufskraftfahrer werden möchte, muss die neunjährige Schulpflicht erfüllt haben und in der Regel eine drei- bis vierjährige Ausbildung absolvieren. Es gibt zudem Weiterbildungsmöglichkeiten, die einige Karriereschritte für Lkw-Fahrer und Busfahrer bereithalten. So können in diesem Berufsbild mit entsprechender Berufserfahrung und Qualifikation auch Führungs- und Organisationsaufgaben übernommen werden, die attraktive Gehaltssprünge versprechen. Doch auch wer keine Veränderung anstrebt, findet unter den zahlreichen offenen Stellenangeboten für Berufskraftfahrer genau die Jobs, die zur eigenen Reisebereitschaft passen.
JobsArbeiten als Berufskraftfahrer
Aufgaben und Tätigkeiten von Berufskraftfahrern
Die Aufgaben und Tätigkeiten von Berufskraftfahrern orientieren sich vor allem an der Einteilung in den Güter- oder Personenverkehr. Ein Lastkraftwagenfahrer im Güterverkehr übernimmt Ladeaufträge und kommuniziert hierzu mit dem jeweils zuständigen Disponenten der versendenden Firma. Er belädt und entlädt sein Fahrzeug entweder selbstständig oder unterstützt hierbei. Auch ist der Lkw-Fahrer als Führer seines Fahrzeugs verantwortlich für die korrekte Ladungssicherung. Die hier zu beachtenden Vorschriften und möglichen Kennzeichnungspflichten gefährlicher Güter erlernt der Lkw-Fahrer bereits während der Ausbildung und setzt sie im Job sicher um. Neben der Sicherung von Fracht zählt auch das Kontrollieren der Frachtpapiere zu den Aufgaben des Lkw-Fahrers. Er überprüft diese hinsichtlich ihrer Richtigkeit und meldet Beanstandungen vor der Abfahrt.
Im Personenverkehr übernimmt ein Busfahrer vielfältige Aufgaben und steht zudem im täglichen Kundenkontakt. Er kassiert das Beförderungsentgelt und kontrolliert Fahrausweise der Fahrgäste beim Besteigen des Busses. Reisebusfahrer sind ebenfalls beim Beladen sowie Entladen des Reisegepäcks ihrer Fahrgäste behilflich und kümmern sich hier um die fachgerechte Verstauung und Ladungssicherung. Ist in Reisebussen eine Bordküche oder eine Bordtoilette vorhanden, kontrolliert der Busfahrer diese vor der Abfahrt und stellt ihre Funktionstüchtigkeit sicher.
Sowohl im Güterverkehr als auch im Personenverkehr treffen Kraftfahrer Startvorbereitungen vor jeder Fahrt. Hierzu zählt die gewissenhafte Planung der Route. Bei Reisebusfahrten kann dies dazu führen, dass ein Busfahrer die zu bewältigende Route bereits im Vorfeld abfährt und auf Unwegsamkeiten hin überprüft. Aufgrund der Größe von Reisebussen, aber auch von Lastkraftwagen ist ein Wenden nicht überall möglich, sodass Baustellen und Fahrbahnveränderungen frühzeitig in der Routenplanung berücksichtigt werden müssen. Gerade bei längeren Strecken ist ein vorheriges Abfahren jedoch nicht möglich beziehungsweise nicht wirtschaftlich, sodass der Berufskraftfahrer hier besonders umsichtig und vorausschauend fahren muss. Er führt gewissenhaft ein Fahrtenbuch, pflegt und reinigt sein Fahrzeug und beseitigt kleinere Defekte selbstständig.
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In diesen Branchen können Berufskraftfahrer arbeiten
Berufskraftfahrer sind in verschiedenen Branchen tätig. Lkw-Fahrer finden vor allem in Speditionen eine Anstellung, aber auch Großhandelsunternehmen und Post- und Kurierdienste stellen Kraftfahrer ein. In all diesen Jobs werden Waren transportiert. Im Unterschied dazu befördern Busfahrer Personen, gleich ob sie bei einem Fernbus-, einem Reise- oder einem Regionalbusunternehmen angestellt sind.
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Typische Arbeitsorte für Berufskraftfahrer
Lastkraftwagenfahrer und Busfahrer verbringen den Großteil ihrer Arbeitszeit in einem Fahrzeug. Weitere Arbeitsorte der Berufskraftfahrer sind Speditionen beziehungsweise ein Betriebshof. Welche Strecken zu bewältigen sind, hängt von der jeweiligen Tätigkeit ab. Möglich sind:
- Überlandfahrten
- Fahrten im In- und Ausland
- Regionalverkehr
In welchem Umkreis die Fahrten erfolgen, hängt vom Arbeitgeber ab. Während Busfahrer bei einem Fernbus- oder Reiseunternehmen weite und auch einmal unbekannte Strecken, teils bis ins Ausland, zurücklegen, fahren sie im Linienverkehr in der Regel im Regionalbereich.
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Arbeitszeiten
Berufskraftfahrer müssen häufig im Schichtdienst arbeiten und mit wechselnden Arbeitszeiten zurechtkommen. Busfahrer im Nahverkehr befördern Personen beispielsweise im Früh-, Spät- oder Nachtdienst, wohingegen Reisebusfahrer oft längere Fahrt- und Einsatzzeiten am Stück haben, in denen sie die regelmäßigen und rechtlich vorgeschriebenen Pausen- und Ruhezeiten eigenverantwortlich einplanen müssen. Dasselbe gilt für den Güterverkehr, hier ist der Lkw-Fahrer für die Einhaltung der Vorschriften selbst verantwortlich. Wer hingegen im Nahverkehr eingesetzt wird, kann mit festen Arbeitszeiten rechnen (im Schichtdienst oder während des Tages).
Arten von Berufskraftfahrern
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Berufskraftfahrer im Güterverkehr
Im Güterverkehr fahren Berufskraftfahrer große Lastkraftwagen und transportieren Waren über kürzere oder längere Strecken. Sie sind für Speditionen oder andere Unternehmen tätig und sorgen dafür, dass die benötigten Waren sicher und rechtzeitig an ihren Bestimmungsort gelangen.
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Berufskraftfahrer im Personenverkehr
Im Personenverkehr bedienen Busfahrer hauptsächlich Reisebusse oder Linienbusse und müssen bei dem Transport von Personen besondere Vorschriften zur Fahrgastsicherheit beachten. Während gerade im Linienverkehr oft ein regionaler Einsatz erfolgt, kann als Busfahrer in Reiseunternehmen auch das Bewältigen längerer Strecken ins Ausland erforderlich sein.
Gehalt eines Berufskraftfahrers
Das Gehalt von Berufskraftfahrern kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise durch die Branche, den Industriezweig oder aber auch durch die Größe und Art des Unternehmens. Das gesetzlich vorgeschriebene Bruttomindestgehalt von Berufskraftfahrern ist in Österreich bei 1.380 € angesetzt. Die durchschnittliche monatliche Bruttovergütung eines Berufskraftfahrers liegt landesweit im Bereich zwischen 1.700 € und 1.880 €. Dies entspricht einem Jahresbruttogehalt von etwa 26.300 €.
Bereits während der Ausbildung haben angehende Berufskraftfahrer Anspruch auf eine Lehrlingsentschädigung. Diese ist gestaffelt nach Ausbildungsjahren und Ausbildungssparte:
- Ausbildungsjahr: 723 € (Güterbeförderung), 687 € (Personenbeförderung) brutto pro Monat
- Ausbildungsjahr: 1.026 € (Güterbeförderung), 896 € (Personenbeförderung) brutto pro Monat
- Ausbildungsjahr: 1.358 € (Güterbeförderung), 1.191 € (Personenbeförderung) brutto pro Monat
- Ausbildungsjahr: 1.550 € (Güterbeförderung), 1.595 € (Personenbeförderung) brutto pro Monat
Wer sein Gehalt deutlich steigern möchte, absolviert eine Spezialisierung oder Weiterbildung. Weiterbildungskurse für Berufskraftfahrer werden in Österreich vom Berufsförderungsinstitut (BFI) und dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) angeboten. Mit der Übernahme von Führungs- und Organisationsaufgaben kann das Grundgehalt zusätzlich aufgebessert werden, wobei hier natürlich auch das persönliche Verhandlungsgeschick eine große Rolle spielt.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Berufskraftfahrer
Um als Berufskraftfahrer im Güterverkehr oder in der Personenbeförderung tätig zu sein, ist grundsätzlich eine drei- bis vierjährige Ausbildung notwendig. Eine Voraussetzung für die Lehre ist die Absolvierung der neunjährigen Schulpflicht. Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist in Österreich in die Sparten Güterverkehr und Personenbeförderung unterteilt. Die duale Lehre erfolgt in der Berufsschule und im jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Am Ende der Lehrzeit ist eine Lehrabschlussprüfung (LAP) vorgesehen.
Ein Alternativer Ausbildungsweg zum Berufskraftfahrer steht Personen offen, die beruflich seit mindestens drei Jahren Kraftfahrzeuge der Führerscheinklasse C oder D lenken. Diese können eine außerordentliche Zulassung zur Lehrabschlussprüfung beantragen. Des Weiteren ist Absolventen von verwandten Lehrberufen, wie zum Beispiel Kraftfahrzeugtechniker, möglich die Lehrabschlussprüfung zum Berufskraftfahrer abzulegen. Dabei ist der Besitz eines Führerscheins für Fahrzeuge der Klasse C eine Grundvoraussetzung.
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Weitere Fähigkeiten
Berufskraftfahrer müssen sich während ihrer Ausbildung ein technisches Verständnis mit Blick auf die Funktionsweise ihrer Fahrzeuge aneignen, um die Fahrsicherheit überprüfen und technische Mängel erkennen zu können. Gute Schulnoten in Mathematik, Werken und Technik sowie Physik sind von Vorteil aber nicht zwingend erforderlich. Ebenfalls sollten Kraftfahrer körperlich belastbar sein, da sie teilweise sehr lange Strecken konzentriert hinter dem Steuer verbringen.
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Soft Skills
Sowohl im Güterverkehr als auch im Personenverkehr müssen Berufskraftfahrer über ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein für Ladung und Fahrgastsicherheit verfügen. Sie arbeiten genau und sorgfältig bei der Überprüfung ihrer Fahrzeugsicherheit und reagieren umsichtig und konzentriert auf alle Verkehrslagen. Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit sind neben Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit ebenfalls wichtige Fähigkeiten im Straßenverkehr, mithilfe derer ein Berufskraftfahrer Gefahrensituationen erkennt und bewältigt. Je nach Einsatzgebiet ist eine hohe Reisebereitschaft erforderlich sowie die Bereitschaft, im Schichtdienst zu arbeiten. Gute Kommunikationsfähigkeiten sind hilfreich, um sich mit Kollegen abzustimmen oder um mit Fahrgästen zu kommunizieren. Letztlich ist eine Lernbereitschaft erforderlich, um sich über Veränderungen in relevanten Vorschriften, beispielsweise Regeln zur Ladungssicherung oder Verkehrsvorschriften im In- und Ausland, auf dem Laufenden zu halten.
Vorteile für Berufskraftfahrer bei Randstad
Bei Randstad liegt uns nicht nur am Herzen, dass du einen Job findest, der perfekt zu deinen Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen auch sicher, dass du beste Arbeitsbedingungen vorfindest, damit du in deinem Wunschjob dein volles Potenzial entfalten kannst.
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Diese Benefits darfst du als Berufskraftfahrer bei Randstad erwarten
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- Interessenvertretung durch einen bundesweiten Betriebsrat
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Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
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Als Berufskraftfahrer profitierst du vielleicht besonders von unserem e.learning-Angebot „Sprachkurse Deutsch und Englisch“.
Natürlich kannst du auch selbst den umfangreichen Kurskatalog nach weiteren Fortbildungen durchstöbern, die zu deiner angestrebten beruflichen Entwicklung passen.
Zudem geben wir dir in unserem Bewerbungsratgeber Tipps rund um Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch.
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Berufskraftfahrers.
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Welchen Abschluss brauche ich für die Ausbildung als Berufskraftfahrer?
Für die Lehre als Berufskraftfahrer ist die Vollendung der neunjährigen Schulpflicht eine Voraussetzung.
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Was muss man machen, um Berufskraftfahrer zu werden?
In Österreich benötigt man in der Regel eine drei- bis vierjährige Ausbildung, um als Berufskraftfahrer arbeiten zu können. Unter bestimmten Umständen steht die Lehrabschlussprüfung zum Berufskraftfahrer auch Personen mit mehrjähriger Berufserfahrung oder Absolventen verwandter Lehrberufe offen.
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Was kann man als Berufskraftfahrer verdienen?
Das Gehalt von Berufskraftfahrern kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise durch die Branche und den Industriezweig oder aber auch durch die Größe und Art des Unternehmens sowie das persönliche Verhandlungsgeschick. Im Durchschnitt liegt das monatliche Bruttogehalt eines Berufskraftfahrers in Österreich zwischen 1.700 und 1.880 €.
Bereits während der Ausbildung haben angehende Lkw-Fahrer und Busfahrer Anspruch auf eine Lehrlingsentschädigung. Diese ist gestaffelt nach Ausbildungsjahren und Ausbildungsbereich. Im ersten Ausbildungsjahr verdient ein angehender Berufskraftfahrer 687 € bis 723 € brutto im Monat, im zweiten Jahr sind es monatlich 896 € bis 1.026 € brutto und im dritten Jahr kann der Lehrling mit einem Monatsbruttoverdienst von 1.191 € bis 1.358 € rechnen. Wer noch ein viertes Lehrjahr an seine Ausbildung anschließt, bekommt jeden Monat 1.550 € bis 1.595 € brutto vergütet.
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Welche Fähigkeiten braucht man als Berufskraftfahrer?
Berufskraftfahrer sollten ein grundlegendes technisches Verständnis besitzen und verstehen, wie ihre Fahrzeuge funktionieren. Sie müssen belastbar sein und die Bereitschaft mitbringen, im Schichtdienst zu arbeiten. Bei Fernfahrern ist eine hohe Reisebereitschaft erforderlich. Neben der körperlichen Eignung zum Führen großer Lastkraftwagen oder Linienbusse müssen Berufskraftfahrer gängige Verkehrsvorschriften im Inland und gegebenenfalls im Ausland kennen. Es ist enorm wichtig, dass sie sorgfältig, konzentriert und reaktionsschnell im Straßenverkehr agieren und zuverlässig die Ladungssicherheit sowie die Fahrgastsicherheit gewährleisten. Für die drei- bis vierjährige Ausbildung ist die Erfüllung der neunjährigen Schulpflicht eine grundlegende Rahmenbedingung.