Was ist ein Elektroingenieur?
Das Berufsbild von Elektroingenieuren ist im weitesten Sinne von allen strombetriebenen Geräten und Anlagen geprägt. Dies umfasst sowohl klassische Haushaltsgeräte oder Kommunikationstechnologie als auch Energieanlagen oder Triebwerkstechnik bei Flugzeugen. Elektroingenieure haben aufgrund ihrer Ausbildung die Möglichkeit, sich in verschiedenen Bereichen zu spezialisieren. Als Antriebstechniker beschäftigen sie sich mit der Umsetzung elektrischer Energie in mechanische Energie, um Fahrzeuge und Maschinen zu betreiben. Wer sich hingegen für den medizinischen Bereich interessiert, kann in der Nanotechnologie Herzschrittmacher und weitere medizinische Geräte entwickeln. Auch die Robotik und Nachrichtentechnik bieten mit zahlreichen Stellenangeboten spannende und abwechslungsreiche Optionen für den Elektroingenieur, sich selbst zu verwirklichen.
Die Elektronikbranche wächst stetig und so ist auch der Bedarf an gut ausgebildeten Elektroingenieuren seit langer Zeit sehr hoch. Sowohl im Inland als auch im Ausland sind zahlreiche Jobs für Elektroingenieure verfügbar, die sich dann ganz nach ihren Schwerpunkten und persönlichen Vorlieben mit einem bestimmten Tätigkeitsfeld auseinandersetzen können. Elektroingenieure können ihrem Erfindergeist bei der Planung und Entwicklung neuer Geräte freien Lauf lassen, ihre Tätigkeiten enden jedoch nicht dort. Elektroingenieure überwachen auch den Herstellungsprozess, sind an der Umsetzung und Installation der elektrotechnischen Anlagen beteiligt, weisen Kunden in die Nutzung ein oder sind teilweise für die Wartung und Kontrolle zuständig. Auch der Vertrieb gehört oft zu ihren Aufgaben. Ein guter Elektroingenieur ist daher ein Experte in seinem Spezialgebiet und findet regelmäßig eine Festanstellung in großen und mittelständischen Unternehmen der Industrie.
Elektroingenieur RolesArbeiten als Elektroingenieur
Aufgaben und Tätigkeiten von Elektroingenieuren
Ein Elektroingenieur hat einen spannenden Arbeitsalltag, in dem er seiner Kreativität und Problemlösungsfähigkeit freien Lauf lassen kann. Je nach Spezialgebiet, auf das er sich bereits während des Studiums oder der schulischen Ausbildung fokussiert hat, arbeitet er vor allem an einer bestimmten Art von Elektrotechnik. Dies können Antriebs- oder Energietechniken sein, Mikroelektronik, Nachrichten- und Gebäudetechnik oder die Nanotechnologie. Ein überaus spannender und schnell wachsender weiterer Zweig in diesem Berufsbild ist die Robotik, in der Roboter und Roboteranlagen entworfen und gebaut werden.
Ein Elektroingenieur bringt neben seiner Kreativität und handwerklichem Geschick vor allem ein ausgeprägtes technisches Verständnis mit, das bei seiner täglichen Arbeit mit elektrischen Maschinen, mechatronischen Systemen, Schaltungen sowie Bauelementen für verschiedene Technikzweige unbedingt erforderlich ist. Sowohl für die Planung als auch Konstruktion und Programmierung seiner Anlagen nutzt der Elektroingenieur branchenspezifische Software. Ausgeprägte IT-Kenntnisse und Englischkenntnisse sind daher zwingend erforderlich, um erfolgreich als Elektroingenieur tätig zu werden.
Je nach Arbeitsplatz kann ein Ingenieur für Elektrotechnik am gesamten Wertschöpfungsprozess eines Produkts beteiligt sein. So nutzt er zunächst seine Kreativität und sein Fachwissen für die Planung eines neuen elektrischen Geräts, für das er Hard- und Softwarekonzepte entwirft. Er selbst oder eine Entwicklungsabteilung fertigen dann einen Prototyp seines Entwurfs an, prüfen diesen hinsichtlich seiner Funktionsfähigkeit und führen notwendige Analysen, Berechnungen und Simulationen durch. Besteht der Prototyp die Tests und entspricht das Gerät rechtlichen Sicherheitsstandards, kann es in Serie produziert werden. Auch für die technische Betreuung der Installation und Inbetriebnahme ist der Elektroingenieur verantwortlich. Er berät und unterstützt den Kunden bei der Einweisung und ist Ansprechpartner bei allen auftauchenden Fragen, Problemen oder Fehlern, die er dann selbstständig behebt.
Elektroingenieure können sowohl selbstständig tätig sein, in diesem Fall meist mit einem eigenen Ingenieurbüro, über das sie Beratungstätigkeiten anbieten. Sie werden jedoch auch in vielen Fällen von großen und mittelständischen Unternehmen fest angestellt, wo sie dann für das eigene Unternehmen Produkte und Anlagen entwickeln, warten und betreuen.
-
In diesen Branchen können Elektroingenieure arbeiten
Elektroingenieure werden von Unternehmen des Maschinen- und Fahrzeugbaus beschäftigt, in Stromversorgungsunternehmen und in der elektrischen Antriebstechnik. Sie finden darüber hinaus Beschäftigung in Bau- und Softwareunternehmen sowie Ingenieurbüros für Elektro-, Kommunikations- und Steuerungstechnik. Darüber hinaus arbeiten Elektroingenieure an technischen Universitäten und Forschungseinrichtungen oder machen sich mit einem eigenen Ingenieurbüro selbstständig.
-
Typische Arbeitsorte für Elektroingenieure
Der Arbeitsplatz eines Elektroingenieurs wird meist von der aktuellen Tätigkeit bestimmt, der er nachgeht. Während er Entwürfe im Büro anfertigt und die Planung von Hard- und Softwarekomponenten am Computer erfolgt, werden Prototypen oder einzelne Bauteile in Werkstätten angefertigt und in Labors getestet. Übernimmt ein Elektroingenieur auch die Installation der Anlage, ist er in großen Werk- oder Produktionshallen zu finden. Letztlich arbeitet er bei Bedarf im Freien und beim Kunden, je nachdem, wo elektrische Anlagen oder Bauteile installiert oder gewartet werden müssen.
-
Arbeitszeiten
Als Angestellte in der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechnik haben Elektroingenieure gemäß Kollektivvertrag eine wöchentliche Normalarbeitszeit von 38,5 Stunden (Quelle: wko.at, Stand: Februar 2023). Die konkreten Arbeitszeiten eines Elektroingenieurs hängen stark von seinem tatsächlichen Einsatzgebiet ab. Ist der Elektroingenieur ausschließlich in der Planung und Entwicklung eingesetzt, kann er sich in der Regel über feste und planbare Büroarbeitszeiten freuen. Wer hingegen auch Montage- oder Wartungsarbeiten übernimmt, muss deutlich flexibler sein. Der Tag startet oft früher oder endet durch Fahrtzeiten später. Gegebenenfalls sind zu installierende Anlagen weiter weg, sodass auch eine Übernachtung außerhalb notwendig wird. Montagearbeiten werden aufgrund der Trennung von zu Hause und der oft anfallenden Überstunden sehr gut vergütet. Je nachdem, in welchem Bereich eine Anlage gewartet oder repariert werden muss, kann dies auch zu Arbeitszeiten am Wochenende oder in der Nacht führen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine wichtige Kommunikationsanlage des Unternehmens ausfällt und sofort repariert werden muss.
Welche Arbeitszeiten konkret erwartet werden, lässt sich dem jeweiligen Arbeitsvertrag entnehmen. Je nach Qualifikation und Erfahrung des Elektroingenieurs kann dieser gegebenenfalls auch Einzelheiten seines Arbeitsvertrags so verhandeln, dass diese seiner Vorstellung einer angemessenen Work-Life-Balance entsprechen. Je erfolgreicher und erfahrener ein Elektroingenieur ist, desto mehr Handlungsspielraum hat er hier, insbesondere in Unternehmen, die händeringend nach Fachkräften suchen.
Arten von Elektroingenieuren
Das Feld der Elektrotechnik ist so komplex, dass es hierfür keinen einheitlichen Studiengang oder Schwerpunkt an Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) gibt. Vielmehr wird von angehenden Elektroingenieuren erwartet, dass sie sich bereits während des Studiums oder der schulischen Ausbildung auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisieren, um in diesem später dann als Experten tätig werden zu können. Bei der Unterscheidung von Elektroingenieuren ist es daher sinnvoll, diese nach ihren Spezialgebieten zu betrachten.
-
Elektroingenieur für Antriebstechnik
Die Tätigkeiten in der Antriebstechnik umfassen vor allem das Entwerfen und Entwickeln neuer Möglichkeiten der Energiegewinnung für Antriebe, beispielsweise das große Feld der Elektromobilität. Hier liegt der Schwerpunkt darauf, elektrische Energie möglichst effizient in mechanischen Antrieb umzuwandeln.
-
Elektroingenieur für Elektronik
Wer als Elektroingenieur in der Elektronik Fuß fasst, beschäftigt sich vorrangig mit der Entwicklung, Fertigung und Anwendung von elektronischen Bauteilen und Bauteilgruppen. Indem diese immer weiter optimiert werden, wird ihre Sicherheit erhöht, Fehleranfälligkeit reduziert und somit insgesamt ihre Wirtschaftlichkeit gesteigert.
-
Elektroingenieur für Energietechnik
Als Spezialist für Energietechnik kümmert sich ein Elektroingenieur vorrangig um die Frage, wie Energie effizient gewonnen, umgewandelt und genutzt werden kann. Seine Fähigkeiten werden vor allem in der Hochspannungstechnik oder bei Elektroinstallationen benötigt.
-
Elektroingenieur für Nachrichtentechnik
Wer sich für Informations- und Kommunikationstechniken interessiert, macht als Elektroingenieur für Nachrichtentechnik Karriere. Hier steht die Übertragung von elektronischen Signalen an verschiedene Empfänger im Vordergrund. Die Einsatzbereiche im analogen und digitalen Funkbereich sind nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der öffentlichen Verwaltung und beim Militär besonders gefragt.
-
Elektroingenieur für Gebäudetechnik
Als Profi in der Gebäudetechnik übernimmt der Elektroingenieur oft die technische Leitung aller elektrischen Anlagen in Neubauten sowie bei der Modernisierung von Bestandsgebäuden. Hierbei sorgt er dafür, dass das Gebäude die verfügbare Energie möglichst effizient nutzt und gleichzeitig über moderne, möglichst ausfallsichere Technik verfügt.
-
Elektroingenieur für Nanotechnologie
Ein Elektroingenieur in der Nanotechnologie ist vor allem im medizinischen Sektor tätig und entwickelt medizinische Kleinstgeräte für Diagnosezwecke oder als Implantate, beispielsweise Herzschrittmacher oder Systeme für die Hirnstimulation. Insbesondere in diesem Bereich ist die Vernetzung mit der Wissenschaft sowie der Forschung für ausgeprägte Tests und Simulationen stark, um die Sicherheit der entwickelten Medizinprodukte zu gewährleisten.
-
Elektroingenieur für Robotik
Wer sich für Roboter und Roboteranlagen interessiert, der kann sich als Elektroingenieur für Robotik verwirklichen. Hier werden oftmals spezifische Anlagen konstruiert, die dann selbstständig einzelne Schritte in einer Serienproduktion übernehmen und somit die Arbeitsqualität sowie -geschwindigkeit steigern und allgemeine Kosten reduzieren können.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Elektroingenieure
Die Bezeichnung „Ingenieur“ ist in Österreich geschützt. Wer eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) abgeschlossen und drei Jahre an fachbezogener Berufspraxis gesammelt hat, kann nach dem Ingenieurgesetz 2017 den Titel im Rahmen des sogenannten Fachgesprächs bei einer offiziellen Zertifizierungsstelle erwerben (Quelle: oesterreich.gv.at, Stand: Februar 2023). Für den Beruf des Elektroingenieurs kommen vor allem Höhere Technische Hochschulen mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik, Elektronik, Informatik oder Automatisierungstechnik infrage. Eine weitere Zugangsmöglichkeit stellt ein Studium an einer österreichischen Fachschule oder Technischen Universität in einem der genannten Fachbereiche dar.
-
Weitere Fähigkeiten
Wer erfolgreich als Elektroingenieur arbeiten möchte, braucht ein umfangreiches elektrotechnisches Fachwissen und sehr gute Kenntnisse in Physik und Mathematik. Zudem sind abstrakt-logisches und rechnerisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen und eine hohe Auffassungsgabe erforderlich. Ebenso benötigen Elektroingenieure die Fähigkeit zum Erstellen von Schalt- und Stromlaufplänen sowie technischen Zeichnungen. Sie sollten darüber hinaus handwerklich geschickt und unter Umständen auch körperlich belastbar sein, beispielsweise für die Montagearbeit in großen Hallen. Zudem sind Englischkenntnisse unumgänglich, um erfolgreich arbeiten zu können.
-
Soft Skills
Ebenfalls sollte ein Elektroingenieur stressstabil sein und Probleme konstruktiv und zügig lösen. Er betrachtet Herausforderungen als Gelegenheit, um zu wachsen und sein Fachwissen zu vertiefen, und arbeitet konzentriert, sorgfältig und genau. Wer darüber hinaus Organisations- und Führungstalent mitbringt, wird schnell mit mehr Verantwortung für größere Projekte oder Abteilungen betraut und kann hier zeigen, wie groß seine Initiative und lösungsorientierte Arbeitsweise ausgeprägt sind. So stehen dem Elektroingenieur alle Türen zu attraktiven Führungspositionen offen. Auch der Wille und die Fähigkeit, stets Neues zu lernen, ist im Bereich des sich schnell weiterentwickelnden Bereichs Elektrotechnik unverzichtbar.
Vorteile für Elektroingenieure bei Randstad
Bei Randstad liegt uns nicht nur am Herzen, dass du einen Job findest, der perfekt zu deinen Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen auch sicher, dass du beste Arbeitsbedingungen vorfindest, damit du in deinem Wunschjob dein volles Potenzial entfalten kannst.
Diese Benefits darfst du als Elektroingenieur bei Randstad erwarten
Wenn du dir einen attraktiven Job als Elektroingenieur bei Randstad sichern konntest, profitierst du von vielen Benefits für unsere Mitarbeiter. Dazu zählen:
- Leistungsgerechte Bezahlung, angelehnt an den Kollektivvertrag
- In der Regel ein unbefristeter Arbeitsvertrag
- Umfangreiche Sozialleistungen, inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Elektroingenieurs.
-
Wer darf sich Elektroingenieur nennen?
Nur Personen, die das Fachgespräch gemäß Ingenieurgesetz 2017 durchlaufen haben, dürfen den Titel „Ingenieur“ führen. Die Voraussetzungen dafür sind ein HTL-Abschluss sowie mindestens drei Jahre Berufspraxis im relevanten Fachbereich.
-
Was verdient man als Elektroingenieur?
In Österreich verdienen Elektroingenieure durchschnittlich 3.940 € brutto pro Monat. Je nach Qualifikation, Position und Tätigkeit kann die Höhe der individuellen Monatsgehälter stark variieren. Meist liegen diese zwischen 3.075 € und 6.786 € brutto.
-
Welche Ausbildung braucht man, um als Elektroingenieur arbeiten zu können?
Wer als Elektroingenieur tätig sein möchte, muss eine HTL mit einem einschlägigen Schwerpunkt wie Elektrotechnik, Elektronik oder Automatisierungstechnik absolvieren, mindestens drei Jahre Praxiserfahrung sammeln und im Rahmen des Fachgesprächs an einer offiziellen Zertifizierungsstelle den Titel „Ingenieur“ erwerben. Eine weitere Möglichkeit stellt ein Studium in einem der genannten Fachbereiche dar.