Was ist ein Elektroinstallateur?
Den klassischen Beruf als Elektroinstallateur gibt es in Österreich formal nicht mehr. Vielmehr ist das Berufsbild im neuen Job des Elektrotechnikers aufgegangen. Dabei handelt es sich um einen neuen Modullehrberuf, der seit dem 1. Juli 2010 die ehemaligen Lehrberufe des Anlagenelektrikers, des Elektroanlagentechnikers, des Elektrobetriebstechnikers, des Elektroenergietechnikers, des Elektroinstallationstechnikers und des Prozessleittechnikers ersetzt. Dennoch ist in Stellenanzeigen manchmal noch von einem Elektroinstallateur die Rede. Dieser kümmert sich um alle Aspekte der Haus- und Gebäudetechnik. Ein Elektroinstallateur plant elektrische Steuerungen und Schaltungen, erstellt und liest Leitungspläne und bereitet die Wände durch das Schlitzen und das Verlegen von Kabelschächten vor, um Leerrohre zu platzieren und Leitungen einzuziehen. Er montiert Steckdosen, schließt Elektrogeräte an und überprüft und wartet die Haustechnik. Auch übernimmt er die Einweisung von Kunden in die Nutzung der Endgeräte.
Elektroinstallateure werden nicht nur in der privaten Haustechnik gebraucht. Sie kommen auch in großen Unternehmen zum Einsatz, wo sie Kommunikationsanlagen, Überwachungstechnik oder moderne Klimageräte installieren. Sie sind für die Wartung, Fehlersuche und Reparatur zuständig und sorgen dafür, dass Störungen schnell behoben werden. Deshalb ist insbesondere in Notdiensten oft eine abweichende Arbeitszeit erforderlich. Ansonsten arbeitet der Elektroinstallateur zu normalen Arbeitszeiten während des Tages. Da kaum noch ein Gebäude ohne moderne Technik betrieben wird, finden Elektroinstallateure in vielen Branchen Jobs und können sich meist unter vielen Stellenangeboten jenes aussuchen, welches am besten zu ihren Vorstellungen passt.
Elektroinstallateur JobsArbeiten als Elektroinstallateur
Aufgaben und Tätigkeiten von Elektroinstallateuren
Das Aufgabenspektrum eines Elektroinstallateurs ist sehr vielfältig. In vielen Betrieben führt er selbstständig sämtliche Aufgaben von der Planung der elektrischen Anlagen beim Kunden bis zu ihrem Einbau und der folgenden Wartung selbst durch. Hierbei behält er über den gesamten Prozess den Überblick. Die Tätigkeit des Elektroinstallateurs beginnt meist mit einer Begehung vor Ort, bei welcher die Wünsche des Kunden besprochen und Maße am Bau genommen werden. In einem nächsten Schritt erstellt der Elektroinstallateur Leitungspläne und Montageskizzen, nach welchen er dann in der Folge die Wände vorbereitet, Kabelkanäle und Leerrohre verlegt und schließlich Leitungen einzieht. Enden der Stromkabel verlötet er mit den jeweiligen Anschlussstellen, um Leitungen zu schließen.
Ob eine Hausklimatisierung, ein Beleuchtungskonzept oder die gesamte Stromversorgung eines Hauses geplant werden, der Elektroinstallateur behält alle Leitungen im Blick und achtet hierbei auf die genaue Einhaltung von Sicherheitsstandards, damit die Geräte und Gebäude später sicher betrieben werden können. Ein Elektroinstallateur verlegt jedoch nicht nur Steckdosen. Er kann Anlagen der elektrischen Energietechnik, Breitbandkommunikations-, Antennen- und Beleuchtungsanlagen installieren, Blitzschutzeinrichtungen aufbauen und ortsfeste elektrische Geräte der Haustechnik, beispielsweise Herde oder Einbaubacköfen, montieren und in Betrieb nehmen.
Nach der Errichtung der technischen Anlagen prüft der Elektroinstallateur diese. Hierzu baut er Messschaltungen auf und misst relevante Größen wie Stromstärke, Widerstand, Arbeit oder Leistung seiner Leitungen. Ebenfalls ist der Elektroinstallateur in der Lage, sämtliche elektrische Anlagen wieder sicher zu demontieren oder hinsichtlich möglicher Funktionsstörungen zu überprüfen. Hierbei arbeitet er sorgfältig, um Arbeitsunfälle mit Strom zu vermeiden und darüber hinaus den sicheren Betrieb der Anlagen sicherzustellen.
Auch ist der Elektroinstallateur für seine Werkzeuge verantwortlich. Er kennt sich mit seinen Messinstrumenten bestens aus, pflegt und wartet diese und sorgt dafür, dass sie einwandfrei funktionieren und notwendige Abnahmen beim TÜV Austria erfüllen.
Letztlich stellt die Kundenarbeit eine wichtige Tätigkeit im Berufsbild des Elektroinstallateurs dar. Durch seine fachkundige Beratung und Betreuung stellt er sicher, dass Kundenwünsche, wo immer möglich realisiert werden können, diese sicher in technische Geräte eingewiesen werden und später mit seiner Dienstleistung zufrieden sind.
-
In diesen Branchen können Elektroinstallateure arbeiten
Elektroinstallateure sind in vielen Wirtschaftszweigen gefragt. Sie finden Anstellung im Baugewerbe, in der Energieversorgung und in Unternehmen des Handels, wie Elektrofachmärkten oder Baumärkten. Ebenfalls gibt es zahlreiche Jobs im Elektro- sowie Maschinen- und Anlagenbau, wo Elektroinstallateure elektrische Geräte herstellen oder reparieren. Darüber hinaus können Elektroinstallateure in der Immobilienwirtschaft, dem Straßen- und Schienenverkehr, dem Gesundheitswesen oder in der Luftfahrt eingesetzt werden.
-
Typische Arbeitsorte für Elektroinstallateure
Elektroinstallateure arbeiten meist dort, wo ihre Anlagen installiert werden müssen. Leitungs- und Installationspläne werden im Büro am PC erstellt. Im gewerblichen Bereich sind Arbeitsplätze häufig Industriehallen, Baustellen im Freien oder im Innenbereich, Produktionshallen oder Gewerbemärkte des Einzelhandels. Ebenfalls sind Elektroinstallateure bei ihren Kunden vor Ort tätig, typische Arbeitsorte eines Elektroinstallateurs sind daher:
- Baustellen im Freien und im Innenbereich
- Produktions- und Werkhallen
- Gewerbemärkte
- Gewerbliche und private Wohn- und Nutzgebäude
- Büros
-
Arbeitszeiten
Elektroinstallateure arbeiten regelmäßig werktags zu normalen Tageszeiten. Sie beginnen morgens und arbeiten, inklusive Pausen, bis in den Nachmittag hinein. Die wöchentliche Normalarbeitszeit eines Elektrotechnikers beträgt gemäß Kollektivvertrag 38,5 Stunden. In Ausnahmefällen kann sie über einen kurzen Zeitraum auf bis zu 60 Stunden ausgeweitet werden. Ab der 41. Arbeitsstunde gibt es dann aber einen Zuschlag von 30 % des Stundenlohns. Regelmäßige Überstunden sind jedoch in vielen Betrieben eher unüblich.
Die genauen Arbeitszeiten sind vom Arbeits- oder Kollektivvertrag abhängig und werden darüber hinaus durch die Art und Größe des Unternehmens beeinflusst. Wer, insbesondere in großen Industrieunternehmen, in der Produktion arbeitet, muss in der Regel mit Schichtdiensten rechnen. Auch im Notdienst können ungünstige Arbeitszeiten erforderlich sein, wenn Störungen beispielsweise nachts, am Wochenende oder an Feiertagen auftreten, jedoch sofort behoben werden müssen. Wer ungern im Schichtdienst arbeitet, findet jedoch auch Jobs als Elektroinstallateur mit regelmäßiger Arbeitszeit. Hier gibt die genaue Stellenanzeige Aufschluss über die Erwartungen des Unternehmens an den Bewerber.
Arten von Elektroinstallateuren
Tatsächlich gibt es die offizielle Berufsbezeichnung des Elektroinstallateurs nicht mehr. Dieses Berufsbild wurde durch den Elektrotechniker ersetzt. Die Veränderung und Anpassung des Ausbildungsberufs wurde erforderlich, um den technischen Neuerungen und der zunehmenden Digitalisierung Rechnung zu tragen. Durch diese wurden die Tätigkeiten des Elektroinstallateurs zunehmend komplexer, was sich auch in der neuen dreieinhalbjährigen Ausbildung des Elektronikers widerspiegelt.
Dennoch wird die Bezeichnung Elektroinstallateur noch in Stellenausschreibungen verwendet und ist allgemein im deutschen Sprachgebrauch üblich. Ebenfalls findet sich manchmal die Bezeichnung des Elektrikers. Weitere bekannte Berufsbezeichnungen sind Installateur im Bereich Elektroinstallation sowie Monteur im Bereich Elektroinstallation.
Gehalt eines Elektroinstallateurs
Das Gehalt eines Elektroinstallateurs kann stark variieren und hängt von vielen Faktoren ab. Hierzu zählen:
- Branche und Industriezweig
- Art und Größe des Unternehmens
- Berufserfahrung des Elektroinstallateurs
- Spezielle Fähigkeiten und Kompetenzen des Elektroinstallateurs
- Kollektivvertrag
- Zulagen für Überstunden sowie Nacht- oder Wochenenddienste
- Sonderzuwendungen
Der Beruf des Elektroinstallateurs kann im Rahmen der Lehre zum Elektrotechniker, die 3 ½ oder 4 Jahre dauert, erlernt werden. Über diesen Zeitraum erhält der angehende Elektroinstallateur ein Lehrlingseinkommen. Dieses steigt von einem kollektivvertraglichen Minimum von 726 € pro Monat im ersten Lehrjahr auf monatlich mindestens 1.603 € brutto im vierten Lehrjahr an.
Im Hinblick auf das Gehalt eines Elektroinstallateurs bzw. Elektrotechnikers gelten in Österreich die kollektivvertraglichen Mindestlöhne für Arbeiter im „Eisen- und Metallverarbeitenden Gewerbe“. So verdienen Facharbeiter in Vollzeit in diesem Bereich monatlich mindestens 2.372 € brutto, wenn man von 14 Monatsgehältern pro Jahr ausgeht. Spitzenfacharbeiter mit besonderen Qualifikationen erhalten mindestens 3.064 € brutto pro Monat.
Elektroinstallateure können ihr Gehalt in der Regel mit Schichtzulagen aufbessern. Darüber hinaus lässt sich auch durch eine Fortbildung oder Aufstiegsweiterbildung ein höheres Gehalt erzielen. Eine Möglichkeit ist das Absolvieren der Prüfung zum Elektrotechnikermeister, womit sich ein Elektroinstallateur auch selbstständig machen und eigene Auszubildende annehmen kann. Ebenfalls ist die Fortbildung zum Techniker in der Elektrotechnik / Energietechnik möglich. Ein geeigneter Studiengang ist beispielsweise ein grundständiges Bachelorstudium in der elektrischen Energietechnik, welches weitere Karriereschritte ermöglicht.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Elektroinstallateure
Es gibt in Österreich mehrere Wege, wie man sich für den Beruf des Elektroinstallateurs qualifizieren kann. Viele Elektroinstallateure absolvieren die Lehre zum Elektrotechniker mit dem Hauptmodul Anlagen- und Betriebstechnik. Im Rahmen dieser Berufsausbildung werden auch alle für das Berufsbild erforderlichen Kompetenzen in den Bereichen Elektro- und Gebäudetechnik, Energietechnik sowie Automatisierungs- und Prozessleittechnik vermittelt. Grundsätzlich erstreckt sich die Ausbildung über 3 ½ Lehrjahre. Wer sich zusätzlich noch weiter qualifizieren und seine späteren Verdienstmöglichkeiten verbessern will, kann sich auch noch in einem Spezialmodul ausbilden lassen. Im Zuge dessen können beispielsweise Spezialsierungen in den Bereichen erneuerbare Energien, Gebäudeleittechnik, Sicherheitsanlagentechnik oder Netzwerk- und Kommunikationstechnik gewählt werden.
Darüber hinaus stellt die schulische Ausbildung an einer HTL oder Fachschule mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik eine weitere Zugangsmöglichkeit zum Beruf des Elektroinstallateurs dar. Erste berufspraktische Erfahrungen in Form von Praktika sind dabei oftmals von Vorteil. Ein Studium ist grundsätzlich nicht erforderlich, kann sich jedoch überaus positiv auf die Karriere- und Verdienstchancen auswirken.
Weitere Fähigkeiten
Ein Elektroinstallateur sollte vor allem ein ausgeprägtes technisches Verständnis besitzen. Gute Schulnoten in Mathematik, Physik, Werken / Technik und Informatik sind ebenfalls vorteilhaft. Ein Elektroinstallateur braucht darüber hinaus eine gute Hand-Auge-Koordination und muss körperlich belastbar sein, um auch unter schwierigen Arbeitsbedingungen tätig zu werden. So muss er beispielsweise in großer Höhe, über Kopf oder an schwer zu erreichenden Stellen in gebückter Haltung arbeiten, auf Baustellen im Freien ist er möglicherweise ungünstigen Witterungsbedingungen ausgesetzt.
Vorteile für Elektroinstallateure bei Randstad
Als Mitarbeiter von Randstad darfst du dich über vielfältige Vorteile freuen. Uns liegt nicht nur am Herzen, dass du den perfekten Job als Elektroinstallateur findest. Wir sorgen auch dafür, dass du beste Arbeitsbedingungen erwarten kannst.
-
Diese Benefits darfst du als Elektroinstallateur bei Randstad erwarten
Ob du noch nach einem Stellenangebot als Elektroinstallateur suchst oder bereits deinen Traumjob gefunden hast, bei Randstad liegt uns jeder Schritt deiner beruflichen Entwicklung am Herzen. Deshalb sorgen wir dafür, dass du nicht nur eine optimale Vorbereitung auf deinen Job, sondern auch ideale Arbeitsbedingungen vorfindest. Als Elektroinstallateur darfst du dich bei Randstad über folgende Benefits freuen:
- Eine faire Bezahlung, angelehnt an den Kollektivvertrag
- In der Regel einen unbefristeten Arbeitsvertrag
- Gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen
- Umfangreiche Sozialleistungen, inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Gesundheitsvorsorge durch Werksarztzentrum
- Mitarbeiterrabatte im Rahmen von Corporate Benefits
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
-
Kostenlose Weiterbildungen
Neben einer kostenlosen Karriereberatung bieten wir dir in der Randstad-Akademie ein umfangreiches Schulungsangebot, mit welchem du dich ideal auf deinen nächsten Karriereschritt vorbereiten kannst. In unserem e.learning-Angebot findest du rund 300 kostenlose Online-Kurse, mit denen du dich selbstständig weiterbilden kannst.
Als Elektroinstallateur profitierst du vielleicht besonders von diesen e.learning-Angeboten:
- Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz für gewerbliche Berufe
- Sprachkurse Deutsch und Englisch
- Grundlagen der Elektrotechnik
- Elektromagnetismus
- Elektrische Maschinen
- SPS – Einführung in speicherprogrammierbare Steuerungen
- Steuerungstechnik – Schaltgeräte und kontaktbehaftete Steuerungen
- Elektrische Anlagen, Schutzmaßnahmen und deren Prüfungen
- Elektroinstallationstechnik (Energietechnik)
- Grundlagen der technischen Mathematik
Zudem geben wir dir in unserem Bewerbungsratgeber Tipps rund um Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch.
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Elektroinstallateurs.
-
Was ist der Unterschied zwischen einem Elektrotechniker und einem Elektroinstallateur?
In Österreich lautet die offizielle Bezeichnung des Berufs „Elektrotechniker“. Das Berufsbild des Elektroinstallateurs gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr, die Bezeichnung hingegen wird umgangssprachlich und auch in Stellenanzeigen nach wie vor gebraucht. Es handelt sich bei den beiden Begriffen folglich um Synonyme.
-
Welche Ausbildung braucht man, um als Elektroinstallateur arbeiten zu dürfen?
Eine fundierte technische Ausbildung im Bereich Elektrotechnik ist unerlässlich. Viele Elektroinstallateure in Österreich haben die Lehre zum Elektrotechniker erfolgreich abgeschlossen. Andere wiederum haben eine Fachschule oder HTL mit dem Schwerpunkt Elektrotechnik absolviert. Auch akademische Ausbildungen oder Lehrgänge können Berufseinsteiger zur Ausübung des Berufs qualifizieren.