Was ist ein Fensterbauer?
Ob Glasfassade, Schaufenster, Lichtkuppel im überdachten Innenhof oder reguläres Dachflächenfenster im Einfamilienhaus – Fenster und Türen werden in fast allen Objekten benötigt. Hier kommt der Fensterbauer oder Glaser ins Spiel. Er fertigt Fenster und Türen nach Kundenvorgaben an und sorgt dafür, dass besondere Eigenschaften erfüllt sind. So sind manche Fenster besonders bruchsicher. Für Wohnhäuser sind besondere schall- und wärmeisolierende Eigenschaften wichtig. Im Gewerbebereich sowie in Bürogebäuden sorgen hingegen großzügige Glasfassaden für helle Büroräume und lichtdurchflutete Eingangshallen. Milchglas lässt Helligkeit in Räume, während es gleichzeitig die Privatsphäre schützt. Auch Spiegelungen und Mattierungen bringt der Fensterbauer in einem Veredelungsprozess auf den hergestellten Fenstern an, wenn dies vom Kunden gewünscht wird.
Umgangssprachlich wird der Fensterbauer in den meisten Regionen Österreichs auch Glaser genannt. Dies war lange Zeit die offizielle Bezeichnung des entsprechenden Lehrberufs. Vor einigen Jahren wurde dieser neu konzipiert und der Begriff Glaser wurde vom spezifischeren Ausdruck Glasbautechniker abgelöst. Häufig ist in Stellenausschreibungen jedoch immer noch von Fensterbauern oder Glasern die Rede. Der Ausdruck Glaser kann sich teilweise außerdem auf das Berufsbild des Glastechnikers beziehen, welches mit jenem des Glasbautechnikers zwar verwandt, aber nicht ident ist.
Fensterbauer sind sehr kundenorientiert und arbeiten sorgfältig. Bei Neuanfertigungen stellen sie benötigte Fenster und Türen nach Maß her. Sie schneiden Glasscheiben mit Speziallasern, bearbeiten Kanten und stellen Einbaurahmen her, welche sie selbst zusammenschrauben und lackieren. Beim Verätzen von Scheiben oder beim Sandstrahlen arbeiten sie umsichtig und achten darauf, Arbeitsunfälle zu vermeiden. Doch nicht nur im Neubau werden Fensterbauer aktiv. Geht eine Scheibe zu Bruch, ist der Glaser zur Stelle und ersetzt das Fenster sofort. Auch Sonderanfertigungen in ungewöhnlichen Formen stellt der Glaser als Einzelanfertigung her. Das Berufsbild des Fensterbauers ist abwechslungsreich und erfüllend. Gut ausgebildete Glaser können sich in der florierenden Wirtschaft über zahlreiche Stellenangebote freuen, da Fachkräfte im Handwerk nach wie vor händeringend gesucht werden.
Fensterbauer RolesArbeiten als Fensterbauer
Aufgaben und Tätigkeiten von Fensterbauern
Das Berufsbild des Fensterbauers wird offiziell als Glasbautechniker bezeichnet. Gut ausgebildete Glaser spielen eine wichtige Rolle in der Bauindustrie, da kaum ein Wohn- oder Nutzgebäude ohne Fenster auskommt. Auch überdachte Wintergärten und Glasbauten im Architektenbereich stellen spannende Einsatzgebiete für begabte Glaser dar, sodass sich diese nach ihrer dreijährigen Ausbildung über zahlreiche Job-Angebote freuen können.
Ein Fensterbauer beginnt seine Arbeit zunächst damit, die Kundenwünsche zu ermitteln und vor Ort Maße zu nehmen. Dann fertigt er in der Werkstatt Konstruktionszeichnungen an. Hierbei achtet er genau darauf, welche Kundenwünsche zu berücksichtigen sind und welche baulichen Gegebenheiten für den Einbau der Fenster oder Türen relevant werden. Bei größeren Glasflächen berücksichtigt der Glaser auch Aspekte der Statik. Hat der Fensterbauer seine Konstruktionszeichnung erstellt und Aufmaß genommen, beginnt er mit der Herstellung der Gläser. Hierzu verwendet er individuell angefertigte Schablonen.
Um sorgfältig und millimetergenau arbeiten zu können, bedient der Fensterbauer Spezialgeräte sicher. Hierzu gehören Laser, Schleif-, Bohr- und Sägemaschinen sowie Geräte zum Sandstrahlen. Je nach Auftrag wählt der Fensterbauer Fensterglas oder Spezialglas aus, welches mit unterschiedlichen Produktmerkmalen überzeugt. Während für Wohngebäude dämmende und schallisolierende Eigenschaften bevorzugt werden, spielen in Bürogebäuden Verspiegelungen möglicherweise eine große Rolle. Auch Sonnenschutz und Privatsphäre lassen sich durch die gezielte Veredelung des Glases realisieren.
Ein Fensterbauer kümmert sich jedoch nicht nur um das Glas selbst. Auch die Rahmen für Fenster und Türen stellt er bei Bedarf selbst her. Hierzu fertigt er Rahmenteile aus Holz oder Kunststoff an, beschichtet diese mit einer Folierung aus Kunststoff oder streicht diese. Wartungsfreie Alternativen stellen Profile aus Aluminium dar, die immer häufiger Verwendung finden und durch ihre Langlebigkeit und ihr geringes Gewicht überzeugen.
Sind alle Elemente produziert und mit den notwendigen Beschlägen oder Profilen versehen, verpackt der Fensterbauer sie fachgerecht und transportiert sie zur Baustelle. Dort baut er die Elemente ein und dichtet Fenster und Türen bei Bedarf ab. Bei diesem Schritt ist es auch möglich, zusätzliche Sicherheitselemente, wie etwa Alarmanlagen, an den Scheiben zu installieren.
Auch bei Bestandsbauten ist der Fensterbauer gefragt. Er restauriert und repariert beschädigte Fenster und Türen, führt Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten durch und hält Tore, Fassaden und Wintergärten instand. Letztlich werden Glaser auch in der Fahrzeugverglasung tätig.
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In diesen Branchen können Fensterbauer arbeiten
Glaser arbeiten in Betrieben des Glasgewerbes, in Bautischlereien und Schlossereien. Sie finden Anstellung im Hoch- und Betonbau, werden von Fassadenbauunternehmen beschäftigt und arbeiten für Fahrzeugglasereien. Darüber hinaus werden sie bei Herstellern von Flachglas oder Glasbehältnissen engagiert, wo sie Flachglas, Fensterglas, Hohlglas oder Sicherheitsglas herstellen und verarbeiten.
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Typische Arbeitsorte für Fensterbauer
Fensterbauer nehmen Maße am Bau, schneiden Glasscheiben mit Spezialwerkzeug auf Maß und setzen angefertigte Einzelstücke in die hierfür produzierten Rahmen ein. Fensterbauer tragen bei ihrer Arbeit häufig Schutzkleidung und arbeiten im Team, da sich schwere großformatige Scheiben nicht allein heben lassen. Typische Arbeitsorte für Fensterbauer sind:
- Werkstätten
- Baustellen
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Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Fensterbauern sind im Rahmenkollektivvertrag für Arbeiter und Angestellte des Glasgewerbes festgeschrieben. So beträgt die wöchentliche Normalarbeitszeit hierbei 39 Stunden, welche auf mindestens fünf Werktage zu verteilen sind. Wenn es erforderlich ist, darf die Normalarbeitszeit vorübergehend auf bis zu 45 Stunden pro Woche ausgeweitet werden, wobei der Fensterbauer dadurch ein Zeitguthaben erhält (Quelle: wko.at, Stand: Februar 2023).
Grundsätzlich entsprechen die Arbeitszeiten von Fensterbauern den regulären Arbeitszeiten im Handwerk. Der Arbeitstag beginnt in der Regel früh im Handwerksbetrieb, wo Aufträge des Tages besprochen oder Baustellen zugeteilt werden. Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt ein Glaser dann damit, benötigte Glaselemente herzustellen oder vor Ort einzubauen. Während Schichtarbeit sowie Sonntags- und Feiertagsarbeit nicht vorgesehen sind, ist der Arbeitsalltag von wechselnden Arbeitsbedingungen geprägt. Auch sind Fensterbauer häufig der Witterung ausgesetzt und arbeiten bei Lärm, Nässe, Kälte oder Zugluft, wenn im Freien Fenster montiert werden. Unter besonderen Umständen kann Sonn- oder Feiertagsarbeit erforderlich werden, beispielsweise im Messebau oder bei Großprojekten mit hohem Zeitdruck. Die konkreten Arbeitszeiten sowie die erforderliche Wochenarbeitszeit werden im individuellen Arbeitsvertrag festgelegt.
Arten von Fensterbauern
Wenn von Fensterbauer gesprochen wird, ist für gewöhnlich das Berufsbild des Glasbautechnikers gemeint. Je nach Ausbildungsweg und gewählter Spezialisierung gibt es dabei unterschiedliche Arten von Fensterbauern.
In Österreich handelt es sich beim Glasbautechniker um einen anerkannten Lehrberuf. Dieser löst seit einigen Jahren den früheren Lehrberuf des Glasers ab und lässt bereits während der Ausbildungszeit eine erste Spezialisierung zu. So können sich angehende Fensterbauer entweder für das Hauptmodul „Glaskonstruktionen“ oder „Glasbau“ entscheiden. Im Zuge eines zusätzlichen Lehrjahres können Lehrlinge mit Schwerpunkt „Glaskonstruktionen“ auf freiwilliger Basis schließlich noch das Spezialmodul „Planung und Konstruktion“ oder das Hauptmodul „Glasbau“ zu belegen. Lehrlinge, die sich ursprünglich für das Hauptmodul „Glasbau“ entschieden haben, können in einem freiwilligen vierten Lehrjahr das Hauptmodul „Glaskonstruktionen“, nicht jedoch das Spezialmodul „Planung und Konstruktion“ absolvieren.
Eng verwandt mit dem Lehrberuf des Fensterbauers ist der Beruf des Glastechnikers mit Schwerpunkt auf Hohlglas oder Flachglas, der an Fachschulen für Glastechnik erlernt werden kann. Anders als im Berufsalltag des Glasbautechnikers stehen beim „Glastechniker – Hohlglas“ oder „Glastechniker – Flachglas“, wie die Berufsbilder offiziell genannt werden, die Herstellungsverfahren im Vordergrund. Glastechniker befassen sich auch mit der Produktion von Fahrzeugglas sowie Kunstverglasungen.
Ebenfalls mit der Herstellung von Verglasungen beschäftigen sich die sogenannten Glasverfahrenstechniker. Auch hier ist eine Spezialisierung auf Hohlglasproduktion oder Flachglasproduktion möglich. Es handelt sich dabei um einen relativ neuen Lehrberuf, der vorerst als befristeter Ausbildungsversuch geführt wird.
Gehalt eines Fensterbauers
Während der drei- bis vierjährigen Lehre zum Glasbautechniker, erhalten angehende Fensterbauer bereits ein monatliches Lehrlingseinkommen. Die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns hängt hierbei von Art des Unternehmens ab, da für die jeweiligen Branchen unterschiedliche kollektivvertragliche Vereinbarungen gelten. Für Lehrlinge im Bereich Glasbautechnik liegen die Mindestlöhne gemäß Kollektivvertrag je nach Industriezweig bei:
- im 1. Lehrjahr: 746 € oder 759 € brutto
- im 2. Lehrjahr: 929 € oder 983 € brutto
- im 3. Lehrjahr: 1.382 € oder 1.475 € brutto
- im 4. Lehrjahr: 1.700 € oder 1.712 € brutto
(Quelle: berufslexikon.at, Stand: Februar 2023)
Ein weiterer Einflussfaktor ist auch das Alter des Lehrlings. Wer die Lehre als Arbeiter im Glasgewerbe absolviert und zu Beginn der Ausbildung volljährig ist, erhält im ersten Lehrjahr bereits 983 € brutto (Quelle: berufslexikon.at, Stand: Februar 2023).
Nach der erfolgreich bestandenen Lehrabschlussprüfung (LAP) erwartet gelernte Fensterbauer gemäß Kollektivvertrag ein Einstiegsgehalt zwischen 2.110 € und 2.270 € brutto pro Monat, wobei von 14 Gehältern pro Jahr und einer Vollzeitbeschäftigung ausgegangen wird (Quelle: berufslexikon.at, Stand: Februar 2023).
Durchschnittlich verdienen Glaser in Österreich 2.591 € brutto pro Monat. Mit einer wachsenden Berufserfahrung sind jedoch keine allzu großen Gehaltssprünge verbunden. In der Regel können Fensterbauer nach vielen Praxisjahren einen Monatslohn von 3.348 € brutto erreichen (Quelle: jobted.at, Stand: Februar 2023).
Wer höhere Gehaltsklassen anstrebt, kann die Meisterprüfung absolvieren oder sich zum Glasverfahrenstechniker weiterbilden lassen. Auch ein Studium, beispielsweise in der Keramik-, Glastechnik oder im Bauingenieurwesen, eröffnet den Zugang zu besser bezahlten Stellenangeboten.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Fensterbauer
Wer als Fensterbauer beruflich Fuß fassen möchte, muss in Österreich eine Lehre zum Glasbautechniker absolvieren. Im Rahmen der dreijährigen dualen Ausbildung können sich Lehrlinge für einen der beiden Schwerpunkte „Glasbau“ oder „Glaskonstruktionen“ als Hauptmodul entscheiden. In einem freiwilligen vierten Lehrjahr können Lehrlinge mit Hauptmodul „Glaskonstruktion“ noch das Spezialmodul „Planung und Konstruktion“ oder das Hauptmodul „Glasbau“ absolvieren. Wer sich ursprünglich für das Hauptmodul „Glasbau“ entscheiden hat, kann wiederum das Hauptmodul „Glaskonstruktionen“, aber nicht das Spezialmodul „Planung und Konstruktion“ belegen (Quelle: berufslexikon.at, Stand: Februar 2023).
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Weitere Fähigkeiten
Im Prinzip ist kein bestimmter Schulabschluss für das Berufsbild des Glasers vorgeschrieben. In der Praxis stellen Betriebe überwiegend Lehrlinge mit einem Hauptschulabschluss ein. Gute Schulnoten in Mathematik und Werken / Technik sind gern gesehen, jedoch nicht zwingend erforderlich. Angehende Glaser bringen vor allem eine ausgeprägte Geschicklichkeit sowie eine gute Auge-Hand-Koordination mit. Eine sorgfältige Arbeitsweise kommt ihnen beim Umgang mit zerbrechlichem Material und gefährlichen Spezialmaschinen zugute. Darüber hinaus besitzen sie eine gute körperliche Konstitution und sind schwindelfrei.
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Soft Skills
Im Umgang mit Kunden sind Fensterbauer zuvorkommend und freundlich. Im Team arbeiten sie kollegial und unterstützen sich gegenseitig. Wer die notwendige Lernbereitschaft mitbringt, qualifiziert sich über Weiterbildungen für höherwertige Karrierestufen.
Vorteile für Fensterbauer bei Randstad
Bei Randstad liegt uns deine berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass du in deinem Traumjob als Fensterbauer dein volles Potenzial entfalten kannst.
Diese Benefits darfst du als Fensterbauer bei Randstad erwarten
Wenn du dir einen abwechslungsreichen Job als Fensterbauer bei Randstad sicherst, kommst du in den Genuss vieler Vorzüge, die wir für unsere Mitarbeiter bereithalten. Hierzu zählen:
- Eine leistungsgerechte Bezahlung nach Kollektivvertrag
- Gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen und Geschäftspartner
- Umfangreiche Sozialleistungen, beispielsweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Kostenlose Gesundheitsvorsorge durch das Werksarztzentrum
- Flächendeckende Vertretung durch einen Betriebsrat
- Kostenlose Fortbildungen
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Fensterbauers.
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Welche Ausbildung braucht man, um als Fensterbauer arbeiten zu können?
Beim Berufsbild des Glasers oder Fensterbauers handelt es sich in Österreich um einen Lehrberuf. Im Rahmen einer drei- oder vierjährigen Ausbildung zum Glasbautechniker können sich angehende Fensterbauer entweder auf Glaskonstruktionen oder Glasbau spezialisieren.
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Wie viel verdient ein Fensterbauer?
Wer die Lehrabschlussprüfung (LAP) zum Glasbautechniker bestanden hat, erhält zunächst bei Berufseinstieg ein gesetzliches Mindestgehalt zwischen 2.110 € und 2.270 € brutto pro Monat (Quelle: berufslexikon.at, Stand: Februar 2023). Das monatliche Durchschnittsgehalt liegt bei Fensterbauern in Österreich bei 2.591 € brutto, nach vielen Jahren Berufserfahrung können sie einen Monatslohn von 3.348 € brutto erreichen (Quelle: jobted.at, Stand: Februar 2023).
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Was ist der Unterschied zwischen einem Glaser und einem Fensterbauer?
In der Regel werden die beiden Begriffe synonym verwendet. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet in Österreich weder Glaser noch Fensterbauer, sondern Glasbautechniker. Der umgangssprachliche Begriff Glaser kann sich darüber hinaus auch auf das Berufsbild des Glastechnikers beziehen. Dieser Beruf kann im Rahmen einer schulischen Ausbildung an einer Fachschule erlernt werden.