Was ist ein Instandhalter?
Instandhalter – häufig auch Instandhaltungstechniker genannt – sind meist die still im Hintergrund arbeitenden Fachkräfte, ohne die keine Anlage oder Maschine über einen längeren Zeitraum funktionieren würde. Sie sind in der Firma oder dem Betrieb dafür verantwortlich, dass die eigenen Produktionsanlagen, Maschinen und Geräte einwandfrei funktionieren. Hierzu planen sie mithilfe der Herstellerangaben sowie unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten in der Firma die Instandhaltungsintervalle. Instandhalter tauschen Verschleißteile aus, führen in diesem Rahmen Reinigungs- und Wartungsanlagen durch, tauschen Betriebs- und Kraftstoffe aus und tragen alle relevanten Daten in ein computergestütztes Wartungssystem ein. So behalten sie den Überblick über anstehende Wartungsaufgaben und können diese besser koordinieren, um möglichst geringe Ausfallzeiten oder Überschneidungen mit den anderen Gewerken zu verursachen.
Neben der Pflege und Instandhaltung ist ein Instandhalter auch für die Fehlersuche und Reparatur im Störungsfall zuständig. Hier kommt es oft auf jede Minute an, denn stillstehende Maschinen unterbrechen die Wertschöpfungskette und verursachen dem Unternehmen große wirtschaftliche Schäden. Kommt es zu einer Störung, wird daher sofort der Instandhalter gerufen, der mit seinem technischen Verständnis und teilweise auch Instrumenten zur Diagnostik nach dem Problem sucht. Ist der Fehler gefunden, behebt der Instandhalter diesen und nimmt ihn gleichzeitig in die Fehlerdokumentation auf. So kann er sicherstellen, dass das Instandhaltungsprotokoll optimiert wird und ein derartiger Fehler in Zukunft vielleicht von vornherein verhindert werden kann.
Instandhalter RolesArbeiten als Instandhalter
Aufgaben und Tätigkeiten von Instandhaltern
Ohne Instandhalter würde kein Unternehmen lange über funktionsfähige Maschinen und Anlagen verfügen. Gleichzeitig sind Instandhalter Allrounder, die mit ihrem hohen technischen Verständnis bei Problemen aller Art die Störung schnellstmöglich finden und beseitigen können. Das Berufsbild des Instandhalters ist so vielfältig wie die Maschinen, mit welchen er arbeitet. Die konkreten Tätigkeiten richten sich somit auch immer ein Stück weit nach dem Betrieb und der Art von Maschinen und Anlagen, die dort verwendet werden.
So gibt es Instandhalter, die sich vorrangig auf den Bereich der Wartungstechnik konzentrieren. Hier führen sie die notwendigen Wartungen von Maschinen nach Herstellerangaben durch. Darüber hinaus entwickeln sie eigene Wartungspläne, die an die Luft- und Schmutzbelastung oder auch Nutzungsdauer der Maschine angepasst sind. So stellt der Instandhalter sicher, dass die Ausfälle möglichst gering gehalten werden. Der Wartungstechniker, wie der Instandhalter auch genannt wird, kontrolliert, ob alle Funktionen und Programme der Maschine einwandfrei laufen, reinigt sensible Bereiche und pflegt sie darüber hinaus mit Schmierstoffen. Teilweise ist es notwendig, Betriebsstoffe regelmäßig auszutauschen, damit diese keine Schmutzrückstände bilden und die Maschine verstopfen. Ebenfalls tauscht der Wartungstechniker in den dafür vorgesehenen Intervallen Verschleißteile aus.
Der Instandhalter geht noch einen Schritt weiter und steht auch im Notfall für die Entstörung der Anlagen bereit. Hier arbeitet er unter hohem Zeitdruck an der Fehlersuche und stellt sicher, dass die Störung schnell beseitigt wird. Die Entstörung nimmt er hierbei entweder selbst vor oder koordiniert als Führungskraft die notwendigen Aufgaben. Hierzu weist er die Mitarbeiter ein und legt Arbeitsabläufe fest. Da Maschinen oft nur durch eine Vielzahl unterschiedlich ausgebildeter Mitarbeiter gewartet und betrieben werden können, liegt es am Instandhaltungstechniker, die jeweils erforderlichen Aufgaben zu erkennen und den Einsatz der entsprechenden Mitarbeiter zu planen. Aus diesem Grund weisen Instandhalter häufig auch ein ausgeprägtes Wissen über die Inhalte angrenzender Berufe auf, ohne welches sie die Tätigkeiten der Gewerke gar nicht einschätzen könnten.
Instandhalter stellen Steuerungs- und Regelungssysteme ein. Darüber hinaus arbeiten sie am Computer, wenn sie ihre Arbeitsergebnisse dokumentieren und Instandhaltungspläne entwerfen oder weiterentwickeln. Dokumentierte Fehler und Störungen lassen sie hierbei im Rahmen der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsprozesse mit in ihre Planung einfließen, um sie künftig zu vermeiden.
Letztlich sind Instandhalter im Rahmen des technischen Service für Kunden zuständig. Hierbei sind sie nicht nur im Störfall zur Stelle, sondern übernehmen auch die Einweisung von neuen Mitarbeitern in die Handhabung und Pflege der Anlage. Indem sie sicherstellen, dass die Maschine fachgerecht bedient und gereinigt wird, reduzieren Instandhalter das Ausfallrisiko weiter. Als Fachkräfte mit hohem technischem Verständnis und viel Berufserfahrung sind sie gefragte Mitarbeiter in unterschiedlichen handwerklichen Betrieben sowie industriellen Produktions- und Fertigungsanlagen. Die Berufsaussichten in diesem Berufsbild sind daher sehr gut.
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In diesen Branchen können Instandhalter arbeiten
Instandhalter arbeiten überall dort, wo der reibungslose Ablauf von Produktions- und Herstellungsprozessen gewährleistet werden muss. Sie arbeiten in der Metall- und Elektroindustrie und finden Anstellung im Heizungsbau. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Stellenangebote für Instandhalter im Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau. Letztlich werden Instandhalter auch in vielen Unternehmen der chemischen Industrie eingesetzt.
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Typische Arbeitsorte für Instandhalter
Instandhalter entwerfen Instandhaltungsprotokolle am Computer, weisen Mitarbeiter in die Handhabung von Maschinen ein und führen Entstörungsarbeiten beim Kunden durch. Typische Arbeitsorte für Instandhalter sind:
- Fabrik- und Werkhallen
- Werkstätten
- Büroräume und Computerarbeitsplätze
- Beim Kunden vor Ort
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Arbeitszeiten
Die Normalarbeitszeiten von Instandhaltern sind im Kollektivvertrag und im individuellen Arbeitsvertrag geregelt. Da Instandhalter in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen und Branchen tätig sind, kommen verschiedene Kollektivverträge infrage. Im Regelfall liegt die wöchentliche Normalarbeitstag hierbei zwischen 38,5 und 40 Stunden pro Woche (Quelle: wko.at, Stand: Februar 2023). Grundsätzlich haben Instandhalter variierende Arbeitszeiten, die an die Gegebenheiten des Betriebs sowie den Umfang ihrer Aufgaben angepasst sind. Wenn Maschinen für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten abgeschaltet werden müssen, wird die Arbeit aller anderen Mitarbeiter unterbrochen. Die Instandhaltungsarbeiten folgen daher einem zuvor vom Instandhalter ausgearbeiteten Plan und zu einer Zeit, die möglichst wenige Beeinträchtigungen mit sich bringt. Hierfür kann Arbeit in den frühen Morgenstunden, spät am Abend oder sogar nachts erforderlich sein.
Darüber hinaus sind Instandhalter im Kundendienst teilweise länger auf Dienstreise, um vor Ort Beratungsgespräche zu führen oder Einweisungen vorzunehmen. Ist ein Instandhalter darüber hinaus in der Entstörung tätig, leistet er nicht nur Schichtdienst, sondern übernimmt auch Rufbereitschaften. So wird sichergestellt, dass zu jeder Tages- und Nachtzeit ein kompetenter Techniker verfügbar ist, um mögliche Störungen sofort zu beheben. Wie sich die jeweilige Normalarbeitszeit pro Woche eines Instandhalters daher verteilt, ist im individuellen Arbeitsvertrag festgelegt und orientiert sich an den Bedürfnissen des Betriebs. Feiertags- und Wochenendarbeit sind deshalb, ebenso wie Schicht- und Nachtdienste sowie Rufbereitschaften, für viele Instandhalter zwingend notwendig. Hierfür werden in der Regel jedoch attraktive Gehaltszuschläge gezahlt.
Arten von Instandhaltern
Das Berufsbild des Instandhalters ist sehr vielfältig. Für eine Fertigungsanlage für KFZ-Teile bedarf es gegebenenfalls anderer Kompetenzen und Fähigkeiten als in einer industriellen Produktion von medizinischen Geräten oder bei der Verarbeitung chemischer Reinigungsmittel. Der Beruf des Instandhalters ist daher über viele Wege zu erreichen, beispielsweise eine zugrunde liegende schulische Berufsausbildung als Elektrotechniker oder Mechatroniker. Über welchen beruflichen Hintergrund Instandhalter auch verfügen, alle bringen mehrjährige Erfahrung im Beruf mit und haben sich für ihre Tätigkeiten in weiteren Lehrgängen oder Schulungen qualifiziert. Auch hier gibt es viele Möglichkeiten, etwa einen relativ überschaubaren Zertifikatslehrgang zum Instandhaltungsmanager, der bei den führenden österreichischen Weiterbildungsinstituten absolviert werden kann. Welche Art von Instandhalter in Stellenangeboten gesucht wird, geht meist direkt aus dem Titel der Stellenbeschreibung hervor oder ist aus dem Anforderungsprofil sowie den benötigten Qualifikationen herauszulesen.
Die Begriffe Instandhaltungstechniker und Wartungstechniker werden häufig synonym verwendet. Tatsächlich kann es jedoch Unterschiede geben, wenn etwa ein Wartungstechniker ausschließlich für die katalogmäßigen Wartungsarbeiten eingesetzt wird, ohne jedoch Entstörungen, Reparaturen oder Verbesserungen in den Abläufen vorzunehmen. Der Instandhalter hingegen plant oft weiter voraus und entwickelt einen Wartungskalender, der nicht nur aktuelle Ausfälle reduziert, sondern die Langlebigkeit der Maschine für die kommenden Jahre unter den spezifischen Umweltbedingungen in der eigenen Firma berücksichtigt. Auch übernehmen Instandhalter mit der entsprechenden Kompetenz häufig Führungsaufgaben und koordinieren die Arbeit verschiedener Mitarbeiter oder Gewerke an den Maschinen.
Grundsätzlich gibt es viele Instandhaltungsarbeiten, für die ein unterschiedlicher Qualifikationsgrad erforderlich ist. Wer lediglich Ersatzteile austauscht und reinigt, benötigt weniger Kenntnisse als eine Fachkraft, die Produktionsprozesse optimiert, um Ausfallzeiten zu verringern. Mit steigender Qualifikation wachsen somit auch die Aufgaben und Verantwortung des Instandhalters.
Gehalt eines Instandhalters
Die Höhe des Gehalts eines Instandhaltungstechnikers hängt im Wesentlichen von seinen konkreten Tätigkeiten und der Branche ab, in welcher er tätig ist. Je nachdem, welcher Kollektivvertrag Anwendung findet, liegt das gesetzliche Mindestgehalt eines Instandhalters bei Berufseinstieg zwischen 1.970 € und 2.780 € brutto pro Monat. Hierbei wird von 14 Gehältern pro Jahr und einer Beschäftigung in Vollzeit ausgegangen (Quelle: berufslexikon.at, Stand: Februar 2023).
Das durchschnittliche Monatsgehalt von Instandhaltern liegt in Österreich bei 2.118 € brutto pro Monat. Neben der Qualifikation des Instandhalters hat auch der Standort Einfluss auf die Höhe des Gehalts. So verdienen Instandhaltungstechniker im Bundesland Wien im Durchschnitt deutlich besser als in anderen Bundesländern (Quelle: lohnanalyse.at, Stand: Februar 2023).
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Instandhalter
Verschiedene Ausbildungswege führen zum Berufsbild des Instandhalters. Ein Abschluss an einer Fachschule oder HTL mit einem Schwerpunkt wie Elektrotechnik, Mechatronik oder Maschinenbau bietet etwa eine gute Grundlage. Wer eine technische Ausbildung absolviert und einschlägige Berufserfahrung gesammelt hat, kann die für den Beruf erforderlichen Fähigkeiten auch im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen erwerben. Entsprechende Zertifikatslehrgänge werden in beinahe allen Bundesländern bei den führenden Weiterbildungsveranstaltern angeboten (Quelle: berufslexikon.at).
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Weitere Fähigkeiten
Für die zugrunde liegende Berufsausbildung ist zumindest ein mittlerer Schulabschluss erforderlich. Für den Weiterbildungslehrgang bringt der angehende Instandhalter darüber hinaus ein hohes technisches Verständnis und eine exzellente Hand-Auge-Koordination mit. Instandhalter sind körperlich belastbar. Sie arbeiten teilweise mehrere Stunden am Stück in gebückter Haltung, heben schwere Anlagenteile und sind der Witterung und Lärm sowie Schmutz ausgesetzt. Darüber hinaus arbeiten sie sitzend am Computer, wenn sie Pläne erstellen. Hierfür bringen sie gute MS-Office-Kenntnisse mit. Teilweise ist es erforderlich, dass ein Instandhalter firmenspezifische Software zur Planung und Dokumentation der Instandhaltungsarbeiten nutzt. Fremdsprachenkenntnisse sind insbesondere in der internationalen Kundenbetreuung nützlich, Englischkenntnisse werden daher von vielen international tätigen Firmen vorausgesetzt.
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Soft Skills
Instandhalter sind kreativ und finden die Ursachen von Störungen mit Geduld und viel Erfahrung. Sie arbeiten sehr gut im Team und verstehen, wie Mitarbeiter anderer Gewerke arbeiten. Durch diese Einblicke koordinieren sie ihre eigenen Wartungsarbeiten sowie die Arbeiten von betroffenen Mitarbeitern fair und effizient. Sie besitzen im Kundenkontakt ein freundliches, souveränes Auftreten und erklären technisch komplexe Sachverhalte für Laien leicht verständlich. Bei der Einweisung neuer Mitarbeiter bringen sie Empathie und Geduld auf. Wer darüber hinaus über ausreichend Motivation verfügt, um sich weiterzubilden, kann ein grundständiges Studium, beispielsweise in der Maschinen- und Anlagentechnik, beginnen.
Vorteile für Instandhalter bei Randstad
Bei Randstad liegt uns deine berufliche Zufriedenheit sehr am Herzen. Wir sorgen deshalb mit optimalen Arbeitsbedingungen dafür, dass du in deinem Traumjob als Instandhalter dein volles Potenzial entfalten kannst.
Diese Benefits darfst du als Instandhalter bei Randstad erwarten
Wenn du dir einen abwechslungsreichen Job als Instandhalter bei Randstad sicherst, kommst du in den Genuss vieler Vorzüge, die wir für unsere Mitarbeiter bereithalten. Hierzu zählen:
- Eine leistungsgerechte Bezahlung nach Kollektivvertrag
- Gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen und Geschäftspartner
- Umfangreiche Sozialleistungen, beispielsweise Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Kostenlose Gesundheitsvorsorge durch das Werksarztzentrum
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Instandhalters.
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Was ist der Unterschied zwischen einem Instandhalter und einem Wartungstechniker?
Die beiden Begriffe werden manchmal als Synonyme verwendet. Tatsächlich ist ein Instandhalter eher auf die Instandhaltung und Reparatur von Maschinen und Anlagen spezialisiert, während ein Wartungstechniker für die Wartung zuständig ist und dabei selbst meist keine Reparaturen und Entstörungen vornimmt.
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Was verdient ein Instandhalter?
Das Gehalt eines Instandhalters hängt von seinen Aufgaben und der jeweiligen Branche ab. Bei Berufseinstieg liegt das gesetzliche Mindestgehalt zwischen 1.970 € und 2.780 € brutto pro Monat, abhängig vom Kollektivvertrag und der Qualifikation (Quelle: berufslexikon.at). In Österreich beträgt das durchschnittliche Monatsgehalt von Instandhaltern 2.118 € brutto. Der Standort des Arbeitsplatzes kann das Gehalt ebenso beeinflussen, zum Beispiel verdienen Instandhaltungstechniker in Wien im Durchschnitt mehr als in anderen Bundesländern (Quelle: lohnanalyse.at).