Was ist ein Schichtleiter?
Ein Schichtleiter, manchmal auch als Schichtführer oder Vormann bezeichnet, übernimmt eine wichtige Funktion im unteren operativen Tätigkeitsbereich. Während ihrer Schicht tragen Schichtleiter die Sach- und Personalverantwortung für ihren Arbeitsbereich. Sie erstellen Schichtpläne, teilen Mitarbeiter ein und weisen ihnen Aufgaben zu. Ebenfalls gehört es zur Aufgabe eines Schichtleiters, seine Mitarbeiter zu führen und zu motivieren. Er weist diese in neue Aufgaben ein, schlichtet Konflikte zügig und stellt sicher, dass Arbeitsschutzvorschriften eingehalten werden. Hierbei greift er auf seine langjährige Erfahrung im Produktionsbetrieb zurück und geht mit gutem Beispiel voran.
Ein Schichtleiter ist zuständig für den erfolgreichen operativen Ablauf der Schicht. Hierzu gehört auch das Erreichen von Produktionsergebnissen, die in Form des Schicht-Outputs gemessen werden. Der Schichtleiter stellt sicher, dass Sauberkeits- und Hygienevorschriften genau eingehalten werden, und identifiziert kontinuierlich Maßnahmen zur Prozessverbesserung. So trägt er nicht nur zum reibungslosen Ablauf einer einzelnen Schicht bei, sondern stellt eine fortwährende Verbesserung des Produktionsablaufs sicher. Kommt es zu Störungen oder Fehlern, identifiziert der Schichtleiter die Ursache schnellstmöglich und beseitigt sie zügig und kompetent, damit es zu keinen größeren Ausfällen kommt.
Schichtleiter RolesArbeiten als Schichtleiter
Aufgaben und Tätigkeiten von Schichtleitern
Das Berufsbild des Schichtleiters ist vor allem in der produzierenden Industrie präsent, jedoch werden Schichtführer auch in der Gastronomie oder anderen Dienstleistungsbereichen mit Schichtarbeit eingesetzt. Der Schichtführer verfügt hier regelmäßig über langjährige Erfahrung in seinem Arbeitsbereich und kennt die Prozessabläufe sowie die Funktionsweise der verwendeten Maschinen genau. Gleichzeitig besitzt er gute Kommunikationsfähigkeiten und ein selbstsicheres Auftreten, mit dem er seinen Mitarbeitern gegenüber souverän auftritt und als Vorbild und erster Ansprechpartner bei allen Fragen und Problemen zugleich agiert.
Ein Schichtführer stellt sicher, dass die von ihm geführte Schicht operativ erfolgreich bewältigt werden kann. Das bedeutet, dass er rechtzeitig einen ausreichenden Personaleinsatz plant und die Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten einteilt, damit anfallende Aufgaben effizient bearbeitet werden. Neben der Konzeption von Schicht- und Einsatzplänen kümmert sich der Schichtleiter auch um eine effiziente Maschinenbelegung. Hierzu stellt er gegebenenfalls Produktionsanlagen ein, rüstet diese für die während der Schicht anfallenden Aufgaben um oder programmiert sie. Ebenfalls stellt der Schichtleiter sicher, dass ausreichend Roh- und Hilfsstoffe während der Schicht verfügbar sind, damit die Produktionsziele erreicht werden können.
Mit seiner vorausschauenden Personal- und Materialplanung gewährleistet der Schichtleiter die Einhaltung des Produktionsplans. Hierbei achtet er nicht nur auf eine ausreichende Quantität, sondern überprüft auch fortwährend die Qualität der Arbeit anhand von Arbeitsvorgaben und Qualitätsstandards. In regelmäßigen Abständen erstattet der Schichtleiter seinem Vorgesetzten Bericht. Er nimmt somit eine wichtige Rolle zwischen den Mitarbeitern und der nächsten Management-Ebene ein.
Auch für die Sicherheit und Gesundheit seiner Mitarbeiter trägt der Schichtleiter Verantwortung. Er stellt sicher, dass Arbeitsbekleidung getragen wird und sämtliche Sicherheits- und Schutzvorschriften beachtet werden. Ebenfalls weist er neue Mitarbeiter in den ordnungsgemäßen und sicheren Gebrauch der Maschinen ein und kümmert sich um Fortbildungsbedarfe seiner Mitarbeiter. Die Schicht endet regelmäßig mit einer gewissenhaften Übergabe der gereinigten oder gewarteten Gerätschaften an den nächsten Schichtführer. Kam es während der Schicht zu besonderen Vorkommnissen, notiert der Schichtleiter die Produktionsdaten und Ausfallzeiten sowie Störungen sorgfältig und informiert den nächsten Schichtführer hierüber.
Durch die verantwortungsvolle Arbeit des Schichtleiters während seiner Dienstzeit können Störungen und Probleme sofort gelöst werden. Darüber hinaus dienen Verbesserungsvorschläge der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Produktion und somit auch der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.
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In diesen Branchen können Schichtleiter arbeiten
Schichtleiter arbeiten vorrangig in der produzierenden Industrie. Sie finden jedoch auch Stellenangebote in der Gastronomie, beispielsweise bei Fast-Food-Ketten, und weiteren Dienstleistungsbereichen. Schichtleiter arbeiten bei Herstellern von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen, im Maschinen-, Kraftfahrzeug- sowie Werkzeugbau. Ebenfalls finden sie Anstellung in der Energieversorgung, beispielsweise bei Kohle- oder Atomkraftwerken.
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Typische Arbeitsorte für Schichtleiter
Schichtleiter führen während ihrer Schicht die eingesetzten Mitarbeiter und überwachen den reibungslosen Produktionsablauf. Sie notieren Störungen und stehen als Ansprechpartner bei Fragen und Problemen sofort zur Verfügung. Typische Arbeitsorte für Schichtleiter sind daher:
- Produktionshallen
- Kontrollräume
- Werkhallen und Werkstätten
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Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Schichtleiters hängen von der jeweiligen Branche ab. Je nachdem, welcher Kollektivvertrag zur Anwendung kommt, können die Normalarbeitszeiten und Arbeitszeitregelungen bei diesem Berufsbild stark variieren. Handelt es sich bei einem Schichtleiter beispielsweise um einen Angestellten der metalltechnischen Industrie, liegt seine wöchentliche Normalarbeitszeit bei 38,5 Stunden. Als Angestellte der Bauindustrie haben Schichtleiter wiederum eine Normalarbeitszeit von 39 Stunden pro Woche (Quelle: wko.at, Stand: Februar 2023). Wie die Berufsbezeichnung bereits nahelegt, arbeiten Schichtführer im Schichtdienst. Je nach Branche und Industriezweig werden die individuelle Wochenarbeitszeit sowie das zu leistende Schichtmodell außerdem im Arbeitsvertrag des Schichtleiters festgehalten. Arbeitszeiten sind hierbei regelmäßig an die Erfordernisse des Produktionsbetriebs angepasst. Üblich sind Drei-Schicht-Modelle mit einem rotierenden Früh-, Spät- und Nachtdienst. Manchmal werden zusätzliche Tagesdienste angesetzt, um bei Schichtwechseln ausreichendes Personal vorzuhalten. Dadurch wird der ununterbrochene Produktionsablauf sichergestellt. In der produzierenden Industrie wird rund um die Uhr gearbeitet, denn stillstehende Fließbänder bedeuten Verluste. Arbeitszeiten am Wochenende sowie an Feiertagen sind deshalb üblich. Oft stellen Schichtzuschläge einen stattlichen Anteil des Gehalts in der produzierenden Industrie dar. In welcher Höhe Nacht- und Feiertagsarbeit vergütet wird, regelt auch hier der Kollektivvertrag oder der individuelle Arbeitsvertrag.
Arten von Schichtleitern
Beim Schichtleiter handelt es sich um eine berufliche Einsatzmöglichkeit bei entsprechender Erfahrung im Beruf. Zwar können sich die Branchen und somit das erforderliche Fachwissen unterscheiden, die grundlegenden Aufgaben eines Schichtleiters sind jedoch stets identisch: Anleiten von Personal, Überwachung der Produktionsergebnisse, Beseitigung von Störungen im laufenden Betrieb. Daher werden Schichtleiter in der Regel nicht näher unterschieden. Die benötigten Qualifikationen bzw. Berufserfahrungen ergeben sich regelmäßig aus der konkreten Stellenbeschreibung und richten sich nach der Art des produzierenden Betriebs sowie der produzierten Güter. Manchmal werden in Stellenangeboten die Begriffe des Schichtführers oder des Vormanns benutzt, die synonym zum Schichtleiter zu verstehen sind. Teilweise ist anstelle des Vormanns, insbesondere im Baugewerbe, auch der Begriff des Vorarbeiters geläufig. Der Vorarbeiter wird sowohl in der Industrie als auch im Handwerk eingesetzt und leitet dort eine Arbeitsgruppe oder einen Trupp an, besitzt jedoch keine disziplinarischen Befugnisse.
Gehalt eines Schichtleiters
Die Höhe des monatlichen Mindestgehalts eines Schichtleiters wird im jeweiligen Kollektivvertrag geregelt. Welcher Kollektivvertrag im konkreten Fall gilt, hängt vom Einsatzbereich des Schichtleiters ab. Wenn man von 14 Monatsgehältern und einer Vollzeitbeschäftigung ausgeht, liegt das monatliche Durchschnittsgehalt eines Schichtleiters in Österreich bei 3.029 € brutto. Zumeist verdienen Schichtleiter zwischen 2.450 € und 3.614 € brutto pro Monat (Quelle: stepstone.at, Stand: Februar 2023).
Tatsächlich hängt das individuelle Gehalt von Schichtleitern von den konkreten Rahmenbedingungen ab. Großen Einfluss nimmt hier die Firmengröße, da diese direkt mit dem Grad der übernommenen Personal- und Sachverantwortung verknüpft ist. Weitere Faktoren, die das individuelle Gehalt maßgeblich bestimmen, sind:
- Branche und Industriezweig des Unternehmens
- Bundesland
- Höhe von Schichtzuschlägen
- Kompetenzen und Fähigkeiten des Schichtleiters
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Schichtleiter
So unterschiedlich wie die Einsatzbereiche von Schichtleitern sind auch die Anforderungen im Hinblick auf Qualifikationen und Fähigkeiten, die mit dieser Tätigkeit verbunden sind. Prinzipiell handelt es sich beim Schichtleiter um eine berufliche Einsatzmöglichkeit, für die eine umfassende Berufserfahrung im relevanten Arbeitsbereich erforderlich ist. Die dafür notwendige Berufsausbildung richtet sich somit stets nach dem Industriezweig und der angestrebten Branche. Gelegentlich wird eine einschlägige Weiterbildung verlangt, vorzugsweise in der Branche, in der der Schichtleiter tätig ist.
Oft müssen Bewerber das sogenannte Führungskompetenztraining absolvieren und das Zertifikat „Qualifizierte Führungskraft“ erwerben, um als Schichtleiter arbeiten zu können. Entsprechende branchenübergreifende Kurse werden regelmäßig bei den führenden österreichischen Weiterbildungsveranstaltern angeboten. Im Mittelpunkt stehen dabei Techniken für Führungskompetenz und Teamentwicklung sowie Kommunikationsstrategien, die Schichtleiter für die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern benötigen. Darüber hinaus verlangen Arbeitgeber von Schichtleitern manchmal auch branchenspezifische Weiterbildungen für Führungskräfte (Quelle: WIFI Österreich).
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Weitere Fähigkeiten
Schichtleiter verfügen über umfangreiche Fachkenntnisse in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich. Sie kennen die verwendeten Maschinen und sämtliche erforderlichen Arbeitsschritte sehr genau und können Mitarbeiter in diese souverän einweisen. Darüber hinaus besitzen sie idealerweise Erfahrung in der Organisation und Koordination der Mitarbeiter.
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Soft Skills
Schichtleiter nehmen ihre Vorbildfunktion sehr ernst. Sie arbeiten sorgfältig und gewissenhaft und sind in der Lage, jeden einzelnen Arbeitsschritt genauso gut auszuführen, wie sie es von ihren Mitarbeitern verlangen. Schichtleiter sind darüber hinaus entscheidungssicher und verfügen über ein großes Selbstbewusstsein. Mit diesem leiten sie neuen Kollegen an, motivieren Arbeiter zu besten Leistungen und lösen darüber hinaus Konflikte mit Souveränität und Autorität, die von allen Schichtmitarbeitern anerkannt wird. Hierzu greifen sie auf ihre ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten zurück. Schichtleiter sind als Bindeglied zwischen den Mitarbeitern und der nächsthöheren Führungsebene in einer Sandwichposition, die ihnen ein gewisses Maß an Stressresistenz abverlangt. Letztlich besitzen Schichtleiter ein ausgeprägtes Organisationsvermögen, mit dem sie den Personal- und Materialeinsatz ihrer Schicht planen und das Erreichen von Produktionszielen gewährleisten.
Vorteile für Schichtleiter bei Randstad
Bei Randstad liegt uns nicht nur deine berufliche Zufriedenheit am Herzen. Wir wollen mit besten Arbeitsbedingungen sicherstellen, dass du den perfekten Job findest, in dem du dein Potenzial voll entfalten kannst.
Diese Benefits darfst du als Schichtleiter bei Randstad erwarten
Wenn du dir einen aussichtsreichen Job als Schichtleiter bei Randstad sicherst, kannst du mit vielen Vorzügen rechnen, die wir für unsere Mitarbeiter bereithalten. Hierzu zählen:
- Eine leistungsgerechte Bezahlung nach Kollektivvertrag
- Umfangreiche Sozialleistungen, inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Kostenlose Berufsbekleidung
- Flächendeckende Vertretung durch einen bundesweiten Betriebsrat
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Schichtleiters.
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Welche Aufgaben übernimmt ein Schichtleiter?
Ein Schichtleiter ist für die Organisation und Überwachung der Arbeitsabläufe während seiner Schicht verantwortlich. Je nach Einsatzbereich können unterschiedliche Aufgaben anfallen. Zu den typischen Tätigkeiten eines Schichtleiters gehören die Überwachung von Sicherheitsstandards und qualitativen Vorgaben, die Kontrolle der Lagerbestände sowie die Koordination der Aufgabenverteilung. Aufgabe des Schichtleiters ist es, dafür zu sorgen, dass die Zusammenarbeit während der Schicht möglichst effizient über die Bühne geht. So ist er beispielsweise auch für die Koordination von Wartungs- und Reparaturarbeiten zuständig. Ferner ist ein Schichtleiter häufig für die Kommunikation mit anderen Abteilungen verantwortlich.
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Welche Qualifikationen braucht man, um als Schichtleiter zu arbeiten?
Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Einsatzbereich. In jedem Fall ist fundiertes Fachwissen sowie mehrjährige Berufserfahrung im jeweiligen Arbeitsbereich erforderlich. Manche Arbeitgeber verlangen außerdem die Absolvierung eines sogenannten Führungskompetenztrainings.
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Wie hoch ist das Gehalt eines Schichtleiters?
Die Gehaltsspanne bei Schichtleitern in Österreich reicht von etwa 2.450 € bis 3.614 € brutto pro Monat, wenn man von einer Beschäftigung in Vollzeit und 14 Gehältern pro Jahr ausgeht. Im Durchschnitt verdienen Schichtleiter monatlich 3.029 € brutto (Quelle: stepstone.at, Stand: Februar 2023). Die tatsächliche Höhe des Gehalts eines Schichtleiters hängt stark vom Einsatzgebiet und Kollektivvertrag ab, der im Einzelfall zur Anwendung kommt. Weitere wesentliche Faktoren, die Einfluss auf das Gehalt haben, sind die Größe und Art des Unternehmens, das Ausmaß an übernommener Sach- und Personalverantwortung, das Bundesland, die Höhe etwaiger Schichtzulagen sowie die Qualifikation des Schichtleiters.