Was ist ein Sozialassistent?
Sozialassistenten sind in der Familien-, Kinder- oder Heilerziehungspflege tätig. Je nach Einsatzbereich sind in Österreich auch die Bezeichnungen Sozialbetreuer, Kinderbetreuer oder Erzieher gebräuchlich. Sozialassistenten betreuen hilfsbedürftige Menschen, unterstützen und fördern sie. Dabei bewältigen sie pädagogisch-betreuende, hauswirtschaftliche und sozialpflegerische Aufgaben. Sie helfen zum Beispiel bei alltäglichen Tätigkeiten wie der Essenszubereitung und dem Einkaufen. Darüber hinaus leiten Sozialhelfer die zu betreuenden Personen zu sinnvoller Beschäftigung an und hören sich deren Anliegen an. Sie unterstützen Kinder bei der Hausaufgabenbetreuung. Jugendliche in sozialen Wohneinrichtungen werden hingegen dabei angeleitet, eigenständig einen Haushalt zu führen und beim Kochen, Waschen und Einkaufen unterstützt.
Der Schwerpunkt der Arbeit eines Sozialassistenten richtet sich hierbei nach der Zielgruppe, welche er betreut. Kümmert sich der Sozialassistent um pflegebedürftige Menschen, beispielsweise Behinderte oder Senioren, dann liegt ein Fokus seiner Arbeit auf der Unterstützung bei der Körperpflege, beim Mobilitätstraining oder bei der richtigen Lagerung. Wird ein Sozialassistent hingegen hinzugezogen, weil ein Elternteil krankheitsbedingt ausfällt, übernimmt er teilweise die gesamte Haushaltsführung und wäscht, putzt, kocht und betreut die Kinder. In Jugendhilfeeinrichtungen liegt der Fokus der Tätigkeit des Sozialassistenten hingegen auf der psychosozialen Unterstützung. Hier werden Jugendliche ermutigt, einen Schulabschluss zu erlangen und eine Ausbildungsstelle zu finden. Ebenfalls lernen sie mithilfe des Sozialassistenten, sich sozial adäquat in Gruppen zu verhalten und werden an eine selbstständige Alltagsbewältigung herangeführt. Wer als Sozialassistent daher nach einem bestimmten Beschäftigungsschwerpunkt sucht, berücksichtigt dies bereits bei der Durchsicht entsprechender Stellenangebote.
Sozialassistent JobsArbeiten als Sozialassistent
Aufgaben und Tätigkeiten von Sozialassistenten
Sozialassistenten arbeiten in einem vielfältigen und gleichzeitig herausfordernden Berufsbild des sozialen Bereichs. Sie kümmern sich um pflege- und unterstützungsbedürftige Personen aller Altersstufen, übernehmen aber auch besondere Aufgaben in der Kinder- und Jugendpflege. Je nach Schwerpunkt arbeiten sie in ambulanten oder stationären Einrichtungen. Manchmal besuchen sie ihre Klienten auch zu Hause und arbeiten innerhalb der Familie oder im Privathaushalt von Einzelpersonen mit diesen zusammen.
Betreut ein Sozialassistent pflegebedürftige Personen, geht er auf ihre individuellen Einschränkungen und Bedürfnisse ein. Sowohl eine Unterstützung bei der Körperpflege als auch das An- und Ausziehen gehören hier zu den Aufgaben des Sozialassistenten. Ebenfalls unterstützt er seinen Patienten bei der Nahrungszubereitung und -aufnahme und stellt sicher, dass Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. Ein Sozialassistent sieht seinen Patienten oft täglich und erkennt deshalb sofort, wenn sich dessen Gesundheitszustand verschlechtert. In diesem Fall weiß er, welche Schritte einzuleiten sind, und veranlasst entsprechende Arzttermine oder weitere erforderliche Behandlungen.
Ein Sozialassistent in der Familienarbeit unterstützt entweder einzelne Kinder oder die gesamte Familie bei der Haushalts- oder Alltagsbewältigung. Hierbei kommt es stark darauf an, wo die Ursache und der Bedarf für die Unterstützung liegen. Ist ein Elternteil aufgrund von Krankheit ausgefallen, kümmert sich der Sozialassistent gänzlich um den Haushalt. Er kocht, putzt und betreut die Kinder, wäscht Wäsche und unterstützt bei den Hausaufgaben. Sind die Eltern oder ein Elternteil hingegen mit der Erziehungssituation der Kinder überfordert, leistet der Sozialassistent hier Unterstützung und berät die Eltern, während er auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingeht und es zu sinnvollen Tätigkeiten anleitet.
Wenn ein Sozialassistent in der Jugendarbeit tätig wird, unterstützt er entweder einzelne Jugendliche ambulant bei der Alltagsbewältigung, bei der Ausbildungs- und Jobsuche sowie der sinnvollen Freizeitgestaltung oder arbeitet in einer stationären Wohneinrichtung. Hier nimmt die gemeinsame Alltagsgestaltung und -bewältigung einen großen Teil der Arbeit des Sozialassistenten ein, bei welcher er den Jugendlichen auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben unterstützt.
In der frühkindlichen Pflege werden Sozialassistenten vorrangig in Kindergärten und Kindertagesstätten eingesetzt, wo sie entweder individuell einzelne Kinder unterstützen oder im Rahmen von Gruppenarbeiten integrative Förder- und Betreuungskonzepte umsetzen.
Neben der tatsächlichen Patientenarbeit kümmert sich ein Sozialassistent um die Entwicklung von Förder- und Integrationskonzepten und organisiert unterschiedliche soziale, kulturelle und gemeinschaftliche Veranstaltungen. Seine Arbeit dokumentiert er gewissenhaft und tauscht sich hierbei regelmäßig mit Kollegen in Teambesprechungen aus.
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In diesen Branchen können Sozialassistenten arbeiten
Sozialassistenten finden in verschiedenen Institutionen, die hilfsbedürftige Personen betreuen, Beschäftigung. Sie arbeiten in Wohn- und Pflegeheimen für betreuungsbedürftige Menschen und in Einrichtungen zur Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung. Außerdem gibt es für sie zahlreiche Stellenangebote in Horten und Kindergärten. Darüber hinaus werden sie von ambulanten sozialen Diensten und in privaten Haushalten betreuungsbedürftiger Personen beschäftigt.
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Typische Arbeitsorte für Sozialassistenten
Sozialassistenten leiten Jugendliche in ihrer Alltagsführung an, pflegen bettlägerige Patienten und unterstützen Familien im Haushalt. Des Weiteren nehmen sie an Teambesprechungen teil. Typische Arbeitsorte für Sozialassistenten sind:
- Aufenthaltsräume
- Wohnräume
- Essräume
- Schlafräume
- Sanitärräume
- Büros
- Besprechungszimmer
- Im Freien
- Privatwohnungen
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Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Sozialassistenten können stark variieren und hängen damit zusammen, wo und wie sie konkret eingesetzt werden. Wer als Sozialassistent im Pflegeheim unterstützt, der betreut seine Patienten überwiegend innerhalb einer Kernarbeitszeit während des Tages. In dieser erhält der Patient Unterstützung bei der Körperpflege, Nahrungszubereitung oder Freizeitbeschäftigung. Sozialassistenten in Kindergärten und Kindertagesstätten arbeiten hingegen überwiegend am frühen Vor- und Nachmittag mit ihren Schutzbedürftigen, wohingegen am Nachmittag gegebenenfalls Teambesprechungen stattfinden. Wer in der stationären Pflege, beispielsweise der Betreuung innerhalb einer Jugendwohneinrichtung, tätig wird, leistet gegebenenfalls auch Schichtdienst und ist über Nacht vor Ort. Hier steht er den Jugendlichen als Vertrauter und zuverlässiger Ansprechpartner zur Verfügung.
Die durchschnittliche Arbeitszeit eines Sozialassistenten beträgt 40 Stunden pro Woche in Vollzeit, die je nach Einsatzgebiet individuell verteilt werden. Welche Schichtarbeit oder möglichen Überstunden erwartet werden, ergibt sich aus dem individuellen Arbeitsvertrag. Da ein Sozialassistent häufig eine der wichtigsten Bezugspersonen für seinen Patienten darstellt, ist seine Zuverlässigkeit besonders wichtig. Nicht immer ist daher eine ausgeglichene Work-Life-Balance möglich, da der Sozialassistent in Krisenfällen und bei Problemen auch außerhalb der geplanten Arbeitszeiten zur Verfügung stehen muss. Im Gegenzug ist das Berufsbild jedoch sehr erfüllend und stellt für viele Sozialassistenten eine unheimliche Bereicherung dar, welche sie nicht vermissen möchten.
Arten von Sozialassistenten
Sozialassistenten werden abhängig vom konkreten Einsatzgebiet manchmal auch als Sozialpflegeassistenten, Sozialbetreuer, Kinderbetreuer oder Erzieher bezeichnet. Der Begriff Sozialassistent findet sich vor allem im medizinischen Bereich. In der Kinder-, Jugend- und Familienbetreuung werden zumeist die Bezeichnungen Sozialbetreuer oder Kinderbetreuer gebraucht. Konkret ist in diesem Zusammenhang in der Regel vom Fach-Sozialbetreuer oder Diplom-Sozialbetreuer für Altenarbeit, Behindertenarbeit oder Familienarbeit die Rede.
Ähnliche Berufsbilder, die jedoch nicht identisch mit dem des Sozialassistenten sind, finden sich hingegen mit dem Assistenten im Gesundheits- und Sozialwesen sowie dem Pflegeassistenten. Dabei stehen die Betreuung und Unterstützung behinderter Menschen im Vordergrund. Im Gegensatz hierzu ist der Sozialassistent überwiegend in der Familienarbeit tätig und bietet pädagogische Angebote an. Auch kümmert er sich um kranke und pflegebedürftige Patienten aller übrigen Altersklassen, hier liegt der Fokus allerdings ebenfalls auf der Alltagsunterstützung und nicht der medizinischen oder integrativen Pflege.
Gehalt eines Sozialassistenten
Wer als Sozialassistent tätig wird, absolviert zunächst eine zweijährige oder dreijährige Ausbildung. Momentan handelt es sich dabei um ein rein schulisches Ausbildungsprogramm. Daher erhalten Sozialassistenten während Ihrer Ausbildungszeit noch kein Gehalt. Je nach Institution und Förderungsmöglichkeiten ist die Ausbildung selbst oftmals kostenpflichtig.
Erst nach Abschluss der schulischen Ausbildung erhält ein Sozialassistent ein Gehalt. Die Höhe des Einstiegsgehalt laut Kollektivvertrag richtet sich nach der jeweiligen Spezialisierung. So liegt das Gehalt eines Sozialassistenten beim Berufseinstieg zwischen 1.670 € und 2.190 € brutto pro Monat. Nach einigen Jahren Berufserfahrung steigt es auf ein monatliches Durchschnittgehalt von etwa 2.480 € bis 2.740 € brutto. Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen wirken sich positiv auf die Gehaltsentwicklung aus.
Im Hinblick auf die Gehälter zeigt sich in Österreich ein deutlicher Unterschied zwischen dem städtischen und dem ländlichen Bereich. In Städten sind die Löhne für Sozialassistenten für gewöhnlich höher als auf dem Land. Außerdem hängt die konkrete Bezahlung eines Sozialassistenten vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Bei kirchlichen und öffentlichen Trägern sowie großen Unternehmen erhalten Sozialassistenten gemeinhin höhere Gehälter.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Sozialassistenten
Um als Sozialassistent tätig zu werden, ist entsprechend der österreichischen Rechtsvorschrift für Sozialbetreuungsberufe eine abgeschlossene Ausbildung notwendig. Ebenfalls können Berufsbilder wie das des Heimhelfers oder des Pflegeassistenten als Zugangsberuf dienen.
Die Ausbildung zum Fach-Sozialbetreuer dauert zwei Jahre. Sie umfasst mindestens 1.200 theoretische Unterrichtsstunden und 1.200 Stunden Praxis. Für den Abschluss als Diplom-Sozialbetreuer ist eine dreijährige Ausbildung erforderlich, die 1.800 Stunden Theorie und 1.800 Stunden Berufspraxis umfasst. Bei beiden Ausbildungsprogrammen werden die Praxisstunden in Österreich nicht vergütet. Die Bewerber müssen hierfür das 17. Lebensjahr vollendet und die 9. Schulstufe abgeschlossen haben. Weitere Zugangsvoraussetzungen sind die Absolvierung eines 40-stündigen Schnupperpraktikums sowie eines Aufnahmetests.
In den meisten Bundesländern gibt es darüber hinaus die Möglichkeit der Ausbildung an einer dreijährigen Fachschule für Sozialberufe (FSB) bzw. einer fünfjährigen Höheren Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP). Diese kann bereits ab einem Alter von 14 Jahren besucht werden.
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Weitere Fähigkeiten
Für die Ausbildung zum Sozialassistenten ist die Absolvierung der 9. Schulstufe erforderlich. Fachschulen wählen ihre Bewerber jedoch meist nach eigenen Kriterien aus, sodass die Gesamtpersönlichkeit des Bewerbers entscheidend ist. Sozialassistenten benötigen handwerkliches Geschick und teilweise eine gute körperliche Konstitution, um physische Aufgaben im Alltag zu bewältigen. Hierzu zählen nicht nur haushälterische Tätigkeiten, sondern beispielsweise auch die Unterstützung gehbehinderter oder bettlägeriger Personen, die richtig gelagert oder beim Laufen unterstützt werden müssen. In der Regel wird im Zuge des Aufnahmeverfahrens zur Ausbildung daher auch die körperliche Eignung der Bewerber überprüft. Darüber hinaus kennen Sozialassistenten sich mit den Grundlagen der sozialen Betreuung, Pädagogik, Erziehung sowie Hygiene bestens aus. Ebenfalls sind sie mit allen relevanten rechtlichen Vorschriften für ihren Arbeitsbereich vertraut.
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Soft Skills
Wichtiger noch als Fachwissen sind für das Berufsbild des Sozialassistenten jedoch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Geduld, Rücksichtnahme und Mitgefühl. Sozialassistenten arbeiten häufig mit verhaltensauffälligen und manchmal gewaltbereiten Kindern, die emotionale Probleme nicht allein bewältigen können. Sie stehen ihnen regelmäßig in Krisensituationen zur Seite und dienen als sicherer Hafen, wenn die notwendige Stabilität im familiären Umfeld fehlt. Sozialassistenten können mit psychischen Problemen ihrer Patienten gut umgehen und wissen, auch auf inadäquates Verhalten stets richtig und geduldig zu reagieren. Sie verstehen, welche Einschränkungen mit Behinderungen oder Benachteiligungen einhergehen und erkennen, mit welchen Maßnahmen sie bestmöglich auf diese eingehen können. Sozialassistenten sind psychisch ausgeglichen und verlässlich und zeichnen sich durch ihre hohe Kontaktbereitschaft aus. Darüber hinaus übernehmen sie eine große Verantwortung für ihre Schützlinge. Ihre Arbeit dokumentieren sie gewissenhaft.
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Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Sozialassistenten.
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Wie viel verdient ein Sozialassistent?
Das monatliche Gehalt eines Sozialassistenten liegt in Österreich bei 1.670 € bis 2.190 € brutto. Die konkrete Höhe hängt von der absolvierten Ausbildung sowie vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Für gewöhnlich fallen die Löhne für Sozialassistenten bei kirchlichen und öffentlichen Institutionen sowie bei größeren Unternehmen deutlich höher aus. Wer Zusatzqualifikationen erwirbt, wird als Sozialassistent außerdem erheblich besser entlohnt.
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Ist ein Quereinstieg als Sozialassistent möglich?
Mehrere öffentliche sowie kirchliche Bildungseinrichtungen bieten für Erwachsene unterschiedliche Ausbildungsprogramme an, die einen Quereinstieg als Sozialassistent ermöglichen. Eine entsprechende Qualifikation kann beispielsweise im Zuge einer zweijährigen Ausbildung an der Schule für Sozialbetreuungsberufe erworben werden. Die Ausbildungszeit verkürzt sich bei Personen, die etwa eine Pflegeassistenz-Ausbildung abgeschlossen haben, um ein Jahr.