Was ist ein Sozialpädagoge?
Sozialpädagogen arbeiten mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammen und unterstützen sie bei der Lebensbewältigung in schwierigen Situationen, beispielsweise bei Drogenabhängigkeit, Obdachlosigkeit, familiären Konflikten oder Straffälligkeit. Auch im Bereich der Erwachsenenbetreuung gibt es viele Aufgaben, in diesem Fall wird regelmäßig jedoch von Sozialarbeitern und nicht Sozialpädagogen gesprochen. In Rehabilitationszentren kümmern sich Sozialpädagogen um Suchtkranke und bieten Unterstützung beim Entzug an, im Strafvollzug werden kriminelle Jugendliche und Erwachsene bei der Wiedereingliederung in ein normales Leben unterstützt. Wer in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Fuß fassen möchte, begleitet Familien meist in ihrem Alltag zu Hause und erarbeitet mit ihnen gemeinsame Konzepte zur Bewältigung des Alltags und unterstützt sie in Fragen der Erziehung.
Sozialpädagogen können sich nach ihrem Studium in vielen Bereichen spezialisieren und einen Einsatzbereich wählen, der besonders zu ihren Interessen passt. In der ambulanten Betreuung treffen Sozialpädagogen ihre Klienten täglich oder mehrmals wöchentlich, unterstützen bei der Jobsuche und kümmern sich um ihre seelischen Probleme. In der stationären Betreuung, beispielsweise in betreuten Jugendwohnheimen, stehen Sozialpädagogen ihren Schützlingen täglich für einen langen Zeitraum zur Verfügung und bieten ihnen so Stabilität und Rückhalt. Die anspruchsvolle Tätigkeit des Sozialpädagogen erfordert viel Feingefühl und Engagement. Gleichzeitig ist diese Form der sozialen Arbeit für viele Menschen jedoch sehr erfüllend. Durch zahlreiche Stellenangebote im Bereich der Sozialpädagogik sind Jobs in diesem Bereich darüber hinaus sehr zukunftssicher.
Sozialpädagoge JobsArbeiten als Sozialpädagoge
Aufgaben und Tätigkeiten von Sozialpädagogen
Wer sich nach seinem Studium der Sozialen Arbeit für die Tätigkeit als Sozialpädagoge oder Sozialarbeiter entscheidet, hat zahlreiche Möglichkeiten, sich zu spezialisieren. So lässt sich die Tätigkeit beispielsweise nach Zielgruppen unterscheiden. Während Sozialpädagogen sich vorrangig um Kinder- und Jugendarbeit kümmern, gehören auch die Seniorenarbeit und Erwachsenenbildung zum Aufgabenspektrum von Sozialarbeitern. Darüber hinaus sind spezielle Wahlmöglichkeiten mit Blick auf die Tätigkeit selbst vorhanden.
Wer als Sozialpädagoge in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe tätig wird, verbessert bereits die Lebensbedingungen der Kleinsten. Die Betreuung überforderter Eltern, Säuglingspflege und Unterstützung bei der Erziehung gehören ebenso zum Aufgabenspektrum wie die Vermittlung von materiellen Hilfen, das Organisieren von Hausaufgabenhilfen oder sozialen Trainingskursen. Scheitern alle ambulanten Maßnahmen, behält der Sozialpädagoge das Kindeswohl im Blick und kümmert sich um die Unterbringung des Kindes in einer Pflegefamilie oder -einrichtung. Hierbei übernimmt er im Rahmen der Amtsvormundschaft auch die Vormundschaft für betroffene Kinder oder Jugendliche.
Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die offene Sozialarbeit bzw. das Quartiersmanagement. Hier betreuen Sozialpädagogen vorrangig Hilfsbedürftige, die nicht in festen Einrichtungen anzutreffen sind, sondern auf der Straße leben und Notschlafstellen oder andere zentrale Anlaufstellen der sozialen Betreuung sporadisch ansteuern. Sozialpädagogen führen hier Gespräche über die Lebenssituation des Betroffenen und unterstützen diesen bei der Wohnungssuche, Vermittlung eines Arbeitsplatzes oder der allgemeinen Verbesserung der aktuellen Lebensverhältnisse.
Wer sich auf die Resozialisierung und Wiedereingliederung straffällig gewordener Jugendlicher und Erwachsener spezialisiert, wird in der Jugendgerichtshilfe oder der Resozialisierungshilfe tätig. Hier liegt der Fokus darauf, dem Klienten einen Wiedereinstieg in ein gesellschaftlich akzeptables Leben ohne Rückfall in die Straffälligkeit zu ermöglichen. Da häufig Drogen- oder andere Abhängigkeitsprobleme mit einer Straffälligkeit einhergehen, unterstützt der Sozialpädagoge hier auch häufig bei der Vermittlung eines Entzugsplatzes.
Letztlich können Sozialpädagogen auch Aufgaben im Management und in der Verwaltung übernehmen. Sie erarbeiten pädagogische Konzepte für bestimmte Erziehungsbereiche, beispielsweise frühkindliche Pädagogik oder die Integration behinderter Jugendlicher. Sie planen und führen Bildungsprogramme durch und koordinieren soziale und wirtschaftsfördernde Maßnahmen im Quartiersmanagement. Wer Führungsverantwortung anstrebt, übernimmt die Leitung einer sozialen Einrichtung. Darüber hinaus können Sozialpädagogen im Case Management sowie im Controlling arbeiten und beispielsweise bei der Auditierung oder Zertifizierung von sozialen Einrichtungen mitwirken. Wichtig bei allen Tätigkeiten des Sozialpädagogen ist eine lückenlose Dokumentation, sodass durchgeführte Analysen, Maßnahmen und Ergebnisberichte nachvollziehbar gemacht werden.
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In diesen Branchen können Sozialpädagogen arbeiten
Sozialpädagogen finden Anstellung in Jugend-, Kinder- und Altenheimen. Sie werden in Tagesstätten und Pflegeheimen für Menschen mit Behinderung beschäftigt und sind darüber hinaus in Kindergärten oder an Schulen tätig. Auch im Bereich der Familien- und Suchtberatung gibt es zahlreiche Einrichtungen, die Jobs für Sozialpädagogen anbieten. Sozialpädagogen arbeiten bei ambulanten sozialen Diensten oder werden von der öffentlichen Verwaltung im Bereich der Sozial-, Gesundheits- und Jugendämter sowie im Strafvollzug eingesetzt. Darüber hinaus können sich Sozialpädagogen in der Wissenschaft und Forschung verwirklichen.
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Typische Arbeitsorte für Sozialpädagogen
Sozialpädagogen betreuen ihre Klienten vor Ort, erstellen Berichte und begleiten ihre Schützlinge zu behördlichen Terminen. Typische Arbeitsorte für Sozialpädagogen sind daher:
- Räume sozialer Einrichtungen
- Büroräume
- Privatwohnungen von Klienten
- Unterrichts- und Seminarräume
- Im Freien, zum Beispiel bei der Straßensozialarbeit
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Arbeitszeiten
Mit 1. Jänner 2022 wurde die Normalarbeitszeit von Sozialpädagogen auf 37 Wochenstunden gesenkt. Wenngleich oftmals Arbeit am Wochenende anfallen kann, sind im Kollektivvertrag für die Sozialwirtschaft zwei zusammenhängende freie Tage pro Woche festgelegt. Die konkreten Arbeitszeiten von Sozialpädagogen hängen jedoch stark von der Stelle ab, die sie besetzen. Als Angestellte im öffentlichen Dienst haben sie in der Regel planbare Urlaubszeiten und regelmäßige 8-Stunden-Tage. Bei Trägern in der freien Wirtschaft kann die Arbeitszeit leicht abweichen. Wichtiger noch als die wöchentliche Arbeitszeit ist hingegen die Verteilung der Arbeitszeiten selbst. Wer beispielsweise in einer ambulanten Einrichtung tätig wird, orientiert sich hier an den Öffnungszeiten. Zusätzlich können Arbeitszeiten vor und nach der Einrichtungsöffnung für das Abwickeln administrativer Tätigkeiten hinzukommen, beispielsweise für das Erstellen von Berichten. Sozialpädagogen, die in stationären Hilfseinrichtungen eingesetzt werden, verbringen teilweise auch ihre Nächte dort oder werden im Schichtdienst eingesetzt. Hier regelt der individuelle Arbeitsvertrag, welche Arbeitszeiten mit den übernommenen Aufgaben verbunden sind. Da Sozialpädagogen für ihre Schützlinge in Krisensituationen verfügbar sind und diese rund um die Uhr auftreten können, können Rufbereitschaften und Dienste zu ungünstigen Zeiten erforderlich werden, wenn beispielsweise eine Inobhutnahme am Wochenende oder an Feiertagen notwendig wird.
Arten von Sozialpädagogen
Das Berufsbild eines Sozialpädagogen ist so vielfältig, dass eine Spezialisierung meist bereits während des Studiums erfolgt. Mit dieser wird nicht nur festgelegt, auf welche Zielgruppe (zum Beispiel Kinder, Jugendliche oder Erwachsene) sich der Sozialpädagoge fokussieren möchte, sondern auch welche pädagogischen Arbeitsschwerpunkte er setzt. Während es keine einheitlichen Spezialisierungen für Sozialpädagogen gibt, erwerben diese besondere Fachkenntnisse durch die Wahl bestimmter Studienfächer. Auch ist die Fortbildung für Sozialpädagogen unerlässlich, mithilfe derer weitere Spezialisierungen im Beruf durchgeführt werden können. Welche Art von Sozialpädagoge gesucht wird, lässt sich meist den genauen Tätigkeitsbeschreibungen von Stellenangeboten entnehmen. Darüber hinaus ist ein Blick in die erwarteten Qualifikationen hilfreich, die neben einem Studium der Sozialen Arbeit sowie der staatlichen Anerkennung meist Berufserfahrung für ein bestimmtes Tätigkeitsfeld verlangen. Beispielhaft sind folgende Unterscheidungen möglich: Erwachsenenbildung, Erlebnispädagogik, Interkulturelle Soziale Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit, Klinische Sozialarbeit, Gender und Diversity, Suchtkrankenhilfe, Resozialisierungshilfe und viele mehr.
Gehalt von Sozialpädagogen
In Österreich liegt das durchschnittliche Gehalt eines Sozialpädagogen bei 2.760 € brutto, wenn man von Vollzeitbeschäftigung mit 37 Wochenstunden und 14 Monatsgehältern ausgeht. Für gewöhnlich verdienen Sozialpädagogen zwischen 2.190 € und 3.540 € (Quelle: jobted.at, Stand: Oktober 2022). Das im Kollektivvertrag für die Sozialwirtschaft vereinbarte Einstiegsgehalt beträgt zwischen 2.190 € und 2.850 € (Quelle: berufslexikon.at). Wie bei anderen Berufen macht sich auch für Sozialpädagogen Berufserfahrung bezahlt. So verdienen diese am Ende ihrer Karriere oftmals mehr als 3.100 € (Quelle: Jobted.at). Weitere Faktoren, die sich auf das individuelle Gehalt auswirken, sind die Art und der Grad der Spezialisierung sowie die Art der Trägerschaft einer Einrichtung, in der ein Sozialpädagoge tätig ist. Wer im öffentlichen Dienst eine Anstellung findet, wird in der Regel etwas besser bezahlt.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Sozialpädagogen
Das Berufsbild des Sozialpädagogen setzt in Österreich eine gesetzlich geregelte Ausbildung voraus. Hierbei gibt es allerdings mehrere Ausbildungsmöglichkeiten. Eine Option stellen fünfjährige Bildungsanstalten für Sozialpädagogik dar. An manchen Standorten ist darüber hinaus die Absolvierung eines viersemestrigen Kollegs für Sozialpädagogik möglich. Diese Ausbildung beinhaltet neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen in Didaktik, Inklusiver Pädagogik und weiterer Fächer auch umfassende Pflichtpraktika. Die grundlegende Voraussetzung für die Ausbildung an einer Bildungsanstalt bzw. einem Kolleg für Sozialpädagogik ist im Regelfall eine erfolgreich absolvierte Zulassungsprüfung. Daneben besteht die Möglichkeit des Bachelor- oder Masterstudiums der Sozialpädagogik, Sozialen Arbeit oder Sozial- und Integrationspädagogik an einer österreichischen Fachhochschule.
Darüber hinaus wird insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit regelmäßig eine Strafregisterbescheinigung verlangt. Je nach Tätigkeit und Einsatzgebiet können zusätzliche Qualifikationen, beispielsweise in der Säuglingspflege oder Suchtkrankenhilfe, erforderlich werden. Diese werden regelmäßig durch Fortbildungen erworben, wenn sie nicht bereits Bestandteil einer Spezialisierung im Studium waren.
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Weitere Fähigkeiten
Sozialpädagogen haben gute analytische Fähigkeiten und schrecken auch vor administrativen Tätigkeiten nicht zurück, da sie täglich Berichte über ihre Arbeit verfassen. Wer Managementpositionen anstrebt oder in der Lehre und Forschung tätig werden möchte, benötigt darüber hinaus einen Masterabschluss oder sogar eine Promotion bzw. Habilitation.
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Soft Skills
Besonders zwischenmenschliche Fähigkeiten sind bei Sozialpädagogen gefragt. Sie sind sehr stressstabil und belastbar und können mit dem Leid anderer Personen umgehen. Sie bringen ihren Klienten Empathie und Verständnis entgegen, wahren jedoch auch die notwendige Distanz, um bei ihrer anspruchsvollen Tätigkeit nicht auszubrennen. Sozialpädagogen sind interkulturell sensibel, geduldig und bleiben auch in schwierigen Situationen ruhig. So werden sie zum verlässlichen und vertrauten Ansprechpartner ihrer Schützlinge, die auf Beständigkeit angewiesen sind.
Darüber hinaus besitzen Sozialpädagogen exzellente Kommunikationsfähigkeiten. Letztlich ist eine Bereitschaft zur Weiterbildung für Sozialpädagogen zwingend erforderlich, da sich in diesem Berufsbild ständig Veränderungen und Neuerungen ergeben und ein Sozialpädagoge sich mit den passenden Schulungen und Fortbildungen über rechtliche Vorgaben oder neue pädagogische Ansätze auf dem Laufenden halten kann.
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Kostenlose Weiterbildungen
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Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Sozialpädagogen.
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Was muss man studieren, um als Sozialpädagoge arbeiten zu können?
Grundsätzlich ist nicht zwingend ein Studium erforderlich, um den Beruf des Sozialpädagogen ausüben zu können. So reicht für den Einstieg die Absolvierung des zweijährigen Kollegs für Sozialpädagogik bzw. der fünfjährigen Bildungsanstalt für Sozialpädagogik bereits aus. Spezifische Studien werden vornehmlich an Fachhochschulen angeboten. In der Regel handelt es sich hierbei um Studiengänge wie Sozialpädagogik, Sozial- und Integrationspädagogik oder Soziale Arbeit.
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Was verdient ein Sozialpädagoge in Österreich?
Das durchschnittliche Monatsgehalt eines Sozialpädagogen mit einer gewöhnlichen 37-Stunden-Woche und 14 Gehältern liegt in Österreich bei 2.760 € brutto. In den meisten Fällen verdienen Sozialpädagogen zwischen 2.190 € und 3.540 € (Quelle: jobted.at, Stand: Oktober 2022).
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Wer darf sich Sozialpädagoge nennen?
Der Beruf des Sozialpädagogen ist in Österreich ein gesetzlich reglementiertes Berufsbild. Als Sozialpädagoge dürfen sich ausschließlich jene Personen bezeichnen, die eine entsprechende Ausbildung absolviert haben. Dabei kann es sich entweder um ein einschlägiges Studium oder um eine fünfjährige schulische Ausbildung bzw. ein zweijähriges Kolleg an einer Bildungsanstalt für Sozialpädagogik handeln. Sämtliche Ausbildungsmöglichkeiten umfassen neben wesentlichen theoretischen Inhalten auch mehrwöchige Pflichtpraktika.