Was ist ein Speditionskaufmann?
Speditionskaufleute werden in einer florierenden Wirtschaft in vielen Unternehmen händeringend gesucht, sodass sich Fachleuten in Versand und Logistik attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnen. Ohne einen Speditionskaufmann würden Lebensmittel morgens nicht rechtzeitig im Supermarkt angeliefert werden, der Export von österreichischen Gütern ins Ausland würde nicht stattfinden. Ob regional oder im international vernetzten Unternehmen – ein Speditionskaufmann kontrolliert den gesamten Versandprozess und übernimmt hierbei die Verantwortung für eine reibungslose Auftragsabwicklung. Er sorgt mit seiner umfassenden Planung und Kontrolle dafür, dass Waren jeglicher Art von einem zu anderen Ort transportiert werden und dort rechtzeitig ankommen.
So kümmert sich ein Speditionskaufmann zunächst um die Planung und Beratung von Kunden. Hierzu kalkuliert er die günstigsten Transportkosten, holt notwendige behördliche Genehmigungen ein, erstellt Frachtpapiere und wählt Fahrer aus. Auch steht ein Speditionskaufmann den Fahrern bei Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung. Er behält nicht nur den Überblick über den gesamten Transportprozess, sondern ist auch ein flexibler Problemlöser. Kommt es bei einem Transport zu Komplikationen, findet der Speditionskaufmann eine Lösung. So müssen bei Unwetter Routen umdisponiert, bei Zollproblemen gegebenenfalls Dokumente nachgereicht werden. Obwohl der Job des Speditionskaufmanns grundsätzlich zu normalen Bürozeiten abgewickelt wird, kann je nach Größe und Ausrichtung des Unternehmens auch ein Einsatz im Schichtdienst erfolgen, sodass Fahrer und Kunden rund um die Uhr betreut werden können.
Speditionskaufmann JobsArbeiten als Speditionskaufmann
Aufgaben und Tätigkeiten eines Speditionskaufmanns
Ein Speditionskaufmann ist für den Wareneingang und -ausgang, auch Disposition genannt, sowie den gesamten Transportprozess verantwortlich. Dieser beginnt mit der Kalkulation entsprechender Angebote für den Kunden sowie dem Abschließen von Transportverträgen. Werden zusätzliche Transportdienstleister in den Transportprozess mit einbezogen, ist der Speditionskaufmann für die Verhandlungen und Absprachen mit diesen verantwortlich. Um die Ware gegen Schäden abzusichern, schließt er regelmäßig die für den Transport erforderlichen Versicherungen ab und minimiert somit finanzielle Ausfälle für sein Unternehmen sowie für den Kunden.
Je nach Art und Umfang der Waren sowie Transportstrecke berechnet der Speditionskaufmann die günstigste oder schnellste Versandart und beantragt die für den Transport erforderlichen Begleitdokumente. Je nachdem, ob Waren per Lkw, Güterzug, Flugzeug oder Schiff versendet werden, können unterschiedliche Genehmigungen erforderlich werden. Besonders beim Versand von Gefahrgütern oder Lebensmitteln müssen besondere Transport- und Lagerbestimmungen beachtet werden, damit keine Gefahr von den Gütern ausgeht oder diese nicht verderben. Ebenso ist der Speditionskaufmann für das Einhalten von Ausfuhrbestimmungen sowie die Abwicklung von Zollformalitäten verantwortlich.
Neben dem Export fällt auch der Import in den Arbeitsbereich des Speditionskaufmanns. Er überwacht den termingerechten Eingang sowie die sachgerechte Abwicklung der Importsendungen und bearbeitet diese computergestützt, zum Beispiel mithilfe der Spezialsoftware ATLAS.
Sind die Waren ordnungsgemäß versendet worden und am Zielort angekommen, wickelt der Speditionskaufmann die notwendigen Abschlussarbeiten ab. Neben der Qualitätsprüfung eingehender Waren ist er für die Dokumentation des Ausfuhrprozesses sowie die Rechnungserstellung zuständig. Gibt es einmal Schwierigkeiten mit Zulieferern, muss er gegebenenfalls Mahnungen schreiben und weitere rechtliche Schritte einleiten.
Auch bei anderen Problemen rund um den Güterversand behält der Speditionskaufmann nicht nur den Überblick über sämtliche Warenein- und -ausgänge, er ist auch Ansprechpartner für Kunden, Fahrer und Zulieferer und findet schnelle Lösungen, welche die Interessen des Kunden sowie seiner eigenen Firma berücksichtigen. Mit zusätzlichen Sprachkenntnissen sichert sich ein Speditionskaufmann auch in großen internationalen Firmen einen zukunftssicheren und attraktiv vergüteten Posten.
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In diesen Branchen können Speditionskaufleute arbeiten
Speditionskaufleute können in allen Wirtschaftsunternehmen arbeiten, in denen Waren umgeschlagen werden. So werden Kaufmänner für Spedition- und Logistikdienstleistung in Transportunternehmen, Lagereien, Frachtbetrieben und Speditionen tätig. Kaufleute im Eisenbahn- und Straßenverkehr arbeiten ebenfalls für Verkehrsbetriebe, sie werden zum Beispiel im Güterverkehr der Bahn eingesetzt.
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Typische Arbeitsorte für Speditionskaufleute
Der Speditionskaufmann wickelt einen Großteil seiner Arbeit im Büro ab. Er sitzt am Computer, mithilfe dessen er Angebote erstellt, Routen plant, Aufträge kontrolliert und Rechnungen schreibt. Dennoch kann es auch erforderlich werden, dass ein Speditionskaufmann Waren vor Ort im Lager kontrolliert oder auf Umschlagplätzen sowie dem Betriebshof nach dem Rechten sieht. Besonders in größeren Unternehmen ist es möglich, dass eine Großkundenbetreuung vor Ort erfolgt, sodass der Speditionskaufmann im Außendienst eingesetzt wird.
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Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Speditionskaufmanns sind abhängig von der Größe und Ausrichtung des Unternehmens, für welches er arbeitet. Laut Kollektivvertrag beläuft sich die wöchentliche Normalarbeitszeit auf 40 Stunden, wobei 8 Stunden pro Tag vorgesehen sind. Bei kleineren Betrieben sind normale Bürozeiten üblich, in denen jegliche Aufgaben abgewickelt werden. Durch viele Gleitzeitangebote ist die Arbeitszeitgestaltung hier oft flexibel und beginnt früh morgens ab 6 Uhr und endet in den späten Abendstunden. In manchen Betrieben wird jedoch auch rund um die Uhr gearbeitet. Gerade, wenn Unternehmen internationale Warentransporte durchführen, ist die ständige Erreichbarkeit durch eine eventuelle Zeitverschiebung nur durch Schichtdienst gegeben. Hier arbeiten Speditionskaufleute dann in Früh-, Spät-, oder Nachtschichten und sind für ihre Fahrer oder Kunden bei Rückfragen und Problemen erreichbar.
Überstunden sind in manchen Betrieben durchaus üblich. Ungünstige Arbeitszeiten wie Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsarbeit werden durch den jeweiligen Arbeitsvertrag geregelt und normalerweise durch attraktive Zuschläge vergütet. Die Normalarbeitszeit darf über einen kurzen Zeitraum hinweg auf 48 Stunden pro Woche erhöht werden, wobei höchstens 10 Stunden pro Tag zulässig sind. Gemäß Kollektivvertrag werden Überstunden allerdings auch entsprechend entlohnt. Für jede Überstunde, die ein Speditionskaufmann an einem Werktag zwischen 6 Uhr und 22 Uhr leistet, erhält er einen 50%igen Überstundenzuschlag. Werden die Überstunden hingegen an Sonn- und Feiertagen oder werktags zwischen 22 Uhr und 6 Uhr geleistet, beträgt der kollektivvertraglich festgesetzte Überstundenzuschlag sogar 100 % des Grundstundenlohns.
Während der Beruf des Speditionskaufmanns eine gute Work-Life-Balance ermöglicht, kann bei Interesse an Wechselschichtarbeit das Gehalt deutlich steigen. Hier sollte der angehende Speditionskaufmann bei der Jobsuche genau darauf achten, welche Konditionen das Unternehmen anbietet um einen Job zu finden, der perfekt zu seinem Privatleben passt.
Arten von Speditionskaufmännern
Die Ausbildung zur Speditionskauffrau beziehungsweise zum Speditionskaufmann ist einheitlich und wird nicht in unterschiedliche Fachrichtungen unterteilt. Je nach Größe des Unternehmens kann es jedoch vorkommen, dass der Speditionskaufmann sich auf bestimmte Teile des Tätigkeitsprofils konzentriert. Auch die Ausrichtung des Unternehmens bestimmt maßgeblich, welche speziellen Fähigkeiten und Kenntnisse erforderlich sind. So kann zum Beispiel eine internationale Ausrichtung Fremdsprachenkenntnisse erforderlich machen, die Beförderung von Gefahrgütern besondere Kenntnisse in relevanten Arbeits- und Schutzvorschriften. Eine früher übliche Trennung in Transportbereiche ist heutzutage nicht mehr gängig. So wurde beispielsweise nach Einsatzgebiet in der Binnenschifffahrt oder im Kraftverkehr unterschieden, was durch einen Zusatz hinter der Berufsbezeichnung kenntlich gemacht wurde. Heute ist die einheitliche und offizielle Berufsbezeichnung Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung.
Gehalt eines Speditionskaufmanns
Der Beruf des Speditionskaufmanns kann im Rahmen einer dreijährigen bzw. vierjährigen Lehre erlernt werden. Bereits während dieser dualen Ausbildung erhalten angehende Speditionskaufleute ein Lehrlingseinkommen, das jährlich steigt. Laut Kollektivvertrag beträgt das monatliche Lehrlingseinkommen:
- im 1. Lehrjahr: 740 €
- im 2. Lehrjahr: 940 €
- im 3. Lehrjahr: 1.240 €
- im 4. Lehrjahr 1.928 €
Nach einer erfolgreichen Lehrabschlussprüfung erhalten Berufseinsteiger zwischen 1.760 € und 2.030 € brutto. Hierbei ist immer von einer 40-Stunden-Woche und den in Österreich üblichen 14 Gehältern pro Jahr auszugehen. Das genaue Speditionskaufmanns Gehalt hängt von vielen Faktoren ab:
- Größe des Unternehmens
- Branche und Industriezweig
- Bundesland
- Kollektivvertrag
- Berufserfahrung des Arbeitnehmers
- Zusatzqualifikationen des Arbeitnehmers
- Besondere Vereinbarungen zu Zulagen
Das durchschnittliche Monatsgehalt eines Speditionskaufmannes beträgt 2.350 € brutto. Die meisten Speditionskaufleute verdienen in Österreich zwischen 1.760 € und 3.410 € brutto pro Monat. Berufserfahrung macht sich in diesem Beruf auf jeden Fall bezahlt. So verdienen Speditionskaufleute mit über 20 Jahren Berufspraxis in der Regel mindestens 3.000 € brutto pro Monat.
Qualifikationen und Fähigkeiten
Diese Ausbildung benötigen Speditionskaufleute
Wer Speditionskaufmann werden möchte, muss zunächst eine entsprechende Lehre absolvieren. Dabei handelt es sich um eine dreijährige duale Ausbildung, die größtenteils im Betrieb und teilweise an der Berufsschule stattfindet. Der Zugang zur Lehre zum Speditionskaufmann steht grundsätzlich jedem offen, der die 9. Schulstufe abgeschlossen hat. Viele Arbeitgeber legen jedoch großen Wert auf gute Noten in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch und Informatik. Die besten Chancen auf eine Lehrstelle haben vor allem HAS-Absolventen, welchen in der Regel das erste Lehrjahr angerechnet wird. Dasselbe gilt für HAK-Abgänger, die mindestens drei Schuljahre erfolgreich abgeschlossen haben.
Während in der Berufsschule insbesondere Logistikkenntnisse und allgemeinbildende Fächer vermittelt werden, wird in der Ausbildung im Betrieb ein Großteil des erforderlichen Fachwissens erlernt. Hierzu zählen unter anderem:
- Das Festlegen von Verkehrsverbindungen
- Kundenberatung und Angebotserstellung
- Auswahl von Transportmitteln für die jeweiligen Güter
- Umgang mit Gefahrenquellen und Gefahrgütern
- Vorschriften des internationalen Grenzverkehrs
- Akkreditivverfahren
- Umweltschutzbestimmungen
Wer sich darüber hinaus noch qualifizieren möchte, kann die Ausbildungszeit auf freiwilliger Basis um ein weiteres Lehrjahr verlängern und die Doppellehre zum Speditionslogistiker absolvieren.
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Weitere Fähigkeiten
Ein Speditionskaufmann sollte über die ausgeprägte Fähigkeit zum kaufmännischen Denken verfügen. Sowohl bei der Angebotskalkulation als auch Rechnungserstellung und Preiskontrolle kommen ihm insbesondere Stärken im mathematischen Bereich zugute. Mit seinen analytischen Fähigkeiten behält er stets den Überblick über den gesamten Transportprozess und sorgt dafür, dass keine wichtigen Details vergessen werden. Auch Fremdsprachenkenntnisse spielen für den Beruf des Speditionskaufmannes eine wichtige Rolle. Bewerber sollten zumindest solide Englischkenntnisse vorweisen können. Kenntnisse in weiteren Fremdsprachen sind ebenso erwünscht.
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Soft Skills
Angehende Speditionskaufleute müssen geschickt mit Kunden umgehen können. Besondere Kommunikationsfähigkeiten und ein ausgeprägtes Verhandlungsgeschick sind daher von Vorteil. Mit sozialer Kompetenz und Teamfähigkeit gelingt es einem Speditionskaufmann leicht, seine Rolle im Unternehmen auszufüllen, er wird als kompetenter Ansprechpartner von allen im Versandprozess Beteiligten wahrgenommen. Ebenfalls müssen Speditionskaufmänner sorgfältig und gewissenhaft arbeiten, um beispielsweise rechtliche Exportbestimmungen oder Gefahrgutvorschriften zu beachten. Letztlich sollten Speditionskaufleute Freude an der Arbeit mit Waren mitbringen und eine hohe Lernbereitschaft besitzen. Diese hilft ihnen nicht nur dabei, sich auf Veränderungen im Logistikmarkt einzustellen und schnelle Lösungen zu finden. Sie ist unerlässlich für den Speditionskaufmann, der weitere Karrierestufen erklimmen und beruflich vorankommen möchte.
Vorteile für Speditionskaufmänner bei Randstad
Bei Randstad liegt uns nicht nur am Herzen, dass du einen Job findest, der perfekt zu deinen Kompetenzen und Interessen passt. Wir stellen auch sicher, dass du beste Arbeitsbedingungen vorfindest, damit du in deinem Wunschjob dein volles Potenzial entfalten kannst.
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Diese Benefits darfst du als Speditionskaufmann bei Randstad erwarten
Uns ist bei Randstad nicht nur wichtig, dass du unter unseren Stellenangeboten deinen perfekten Job als Speditionskaufmann findest. Wir stellen auch sicher, dass du unter besten Arbeitsbedingungen dein volles Potenzial ausschöpfen kannst. Hierzu bieten wir dir unter anderem folgende Benefits:
- Bezahlung gemäß Kollektivvertrag
- In der Regel einen unbefristeten Arbeitsvertrag
- Gute Übernahmechancen durch Kundenunternehmen
- Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Gesundheitsvorsorge durch Werksarztzentrum
- Mitarbeiterrabatte im Rahmen von Corporate Benefits
Weitere Informationen zu den Vorteilen, die Randstad seinen Mitarbeitern bietet.
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Kostenlose Weiterbildungen
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Als Speditionskaufmann profitierst du vielleicht besonders von diesen e.learning-Angeboten:
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- zahlreiche Kurse im Bereich Persönlichkeitsentwicklung
Zudem geben wir dir in unserem Bewerbungsratgeber Tipps rund um Anschreiben, Lebenslauf und Vorstellungsgespräch.
Fragen und Antworten
Hier findest du die Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zum Beruf des Speditionskaufmannes.
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Welchen Schulabschluss braucht man, um in Österreich Speditionskaufmann zu werden?
Grundsätzlich ist kein bestimmter Schulabschluss erforderlich, um eine Lehre zum Speditionskaufmann absolvieren zu können. Die einzige Voraussetzung ist die Beendigung des 9. Schuljahres. In der Praxis haben Bewerber, die zumindest für mehrere eine HAS, HAK oder AHS besucht haben, bei vielen Unternehmen oftmals bessere Karten. Schließlich bringen diese häufig die für den Beruf notwendigen Sprachkenntnisse mit.
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Welche Weiterbildungsmöglichkeiten hat man als Speditionskaufmann?
Zunächst ist es bereits direkt nach der dualen Ausbildung möglich, die Doppellehre zum Speditionslogistiker im Rahmen eines weiteren Lehrjahrs zu absolvieren. Da Speditionskaufleute in ihrem Job immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen, ist ständige Weiter- und Fortbildung für sie in jedem Fall ein Muss. So gibt es an den führenden österreichischen Weiterbildungsinstituten zahlreiche Lehrgänge aus den Bereichen EDV, Zoll- und Transportabwicklung sowie Wirtschaft, die sich direkt an Speditionskaufleute richten. Wer besonders ehrgeizig ist, kann außerdem einen Aufbaulehrgang für Berufstätige an einer BHS und in weiterer Folge ein Hochschulstudium absolvieren.