Umfragen unter Personalverantwortlichen bestätigen, was du vielleicht schon vermutet hast: Der Lebenslauf ist der wichtigste und oft entscheidende Bestandteil bei einer Bewerbung. Deswegen solltest du dir dafür besonders viel Mühe geben und auf alle Details achten.

Der Lebenslauf (auch “Curriculum Vitae”, vor allem im englischsprachigen Raum kurz “CV” genannt) bietet dem/der Personaler:in – zusammen mit dem Anschreiben und einem Motivationsschreiben – den ersten und im besten Fall einen bleibenden Eindruck. Das Unternehmen erhält einen Überblick über deinen Werdegang und deine Qualifikationen, über deine Stärken und Ausbildungen, die dich zum idealen Kandidaten bzw. zur idealen Kandidatin für die Position machen. Alle für den Lebenslauf wichtigen Informationen werden in Österreich in einer übersichtlichen Tabellenform strukturiert (daher auch die Bezeichnung “tabellarischer Lebenslauf”).

Hier zeigen wir dir, worauf es bei einem perfekten Lebenslauf ankommt und wie du das Unternehmen garantiert begeistern kannst.

Inhalte für deinen Lebenslauf

Das A und O deiner Bewerbung ist: Sie muss übersichtlich, strukturiert und vollständig sein. Es kann vorkommen, dass Personalverantwortliche unübersichtliche oder chaotische Bewerbungen ohne groß zu zögern gleich aussortieren. 



Tipp: Falls es Lücken in deinem Lebenslauf geben sollte, solltest du diese unbedingt glaubwürdig und aufrichtig begründen. 



Nächster Tipp: Bleibe beim Bewerben immer bei der Wahrheit. Denn spätestens bei einem Vorstellungsgespräch fliegen Schwindeleien auf und du hast damit höchstwahrscheinlich eine Chance verspielt.



Nun zeigen wir dir Schritt für Schritt, was dein Lebenslauf unbedingt enthalten sollte.

Persönliche Daten

Im ersten Abschnitt in deinem Lebenslauf sollten folgende Informationen zu finden sein:

  • Vor- und Nachname
  • Geburtsdatum und Geburtsort
  • Familienstand
  • Adresse (Straße, Postleitzahl, Ort)
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse
  • Bei Nicht-EU-Bürgern ggf. Staatsangehörigkeit und Arbeitserlaubnis

Früher wurden an dieser Stelle auch Angaben zum Religionsbekenntnis und zu den Eltern und Geschwistern des Bewerbers bzw. der Bewerberin gemacht. Das ist heutzutage aber nicht mehr üblich. Das kannst du also weglassen. Kinder werden nur dann mit Geburtsjahr angeführt, wenn sie nicht mehr klein sind und einen gewissen Grad an Selbstständigkeit erreicht haben (ungefähr mit 10 Jahren).

Beruflicher Werdegang

Hier listest du deinen bisherigen beruflichen Werdegang und deine vergangenen Jobs auf. Führe an, in welchem Unternehmen du gearbeitet hast, welche Position du hattest, deine Aufgaben und den Zeitraum, in welchem du dort beschäftigt warst. 



Hier ein Beispiel, wie das konkret aussehen könnte:



08/2018 – 07/2022  XYZ GmbH, Werkstättenleiter

05/2013 – 06/2018  XYZ GmbH, Vorarbeiter

06/2010 – 04/2013  XYZ GmbH, Spengler



Die meisten Personalverantwortlichen interessieren sich ganz besonders für diesen Abschnitt in deiner Bewerbung. Denn hier können sie auf einen Blick sehen, in welchem Unternehmen du welchen Job ausgeübt hast. Deshalb ist es auch ratsam, für die genannten Jobs in ein bis zwei Sätzen kurz aufzulisten, was deine Aufgaben waren.

Tipp: Je höher die Position ist, für die du dich bewirbst, desto ausführlicher sollte diese Beschreibung sein.

Wichtig: Sobald du eine Firma in deiner Bewerbung als ehemaligen Arbeitgeber nennst, kannst du damit rechnen, dass das neue Unternehmen versuchen wird, sich dort Informationen über dich zu beschaffen. Wenn du dich aus einem noch ungekündigten Dienstverhältnis heraus bewirbst, könnte sich dies negativ auf dein Verhältnis zum derzeitigen Arbeitgeber auswirken. In so einem Fall wäre es deshalb ratsam, den Arbeitgeber nicht namentlich zu nennen, sondern nur eine anonyme Angabe zu machen (zum Beispiel „Unternehmen in der XYZ-Branche“).

Bildung

Dieser dritte große Textblock im Lebenslauf enthält deinen persönlichen Bildungsweg. Wie auch beim beruflichen Werdegang solltest du auch hier eine übersichtliche tabellarische Darstellung wählen. Denn ein strukturierter Aufbau und ein roter Faden sind beim Lebenslauf wirklich wichtig.

Liste Folgendes darin auf:

  • Schulausbildung: absolvierte Schulen inklusive Ort, Dauer der Schulzeit und Datum des Abschlusses
  • Berufsausbildung: Art, Ausbildungsbetrieb, Dauer, Abschlussdatum
  • Universitäten und Fachhochschulen: Universität, absolvierte Fächer, Dauer, Datum des Abschlusses, Auslandssemester, Thema der Abschlussarbeit

Deine Abschlüsse wie die Matura oder den Bachelor/Magister etc., solltest du hervorheben, indem du sie in jeweils einer eigenen Zeile listest.

Weiterbildung

Sofern vorhanden, kannst du hier deine beruflichen Weiterbildungsaktivitäten nennen. Von AMS-Maßnahmen, über Workshops bis hin zu Seminaren – vergiss aber nicht auf Datum und Bescheinigung.

Tipp: Gehe bei der Auswahl unbedingt selektiv vor und überlege dir gut, welche du nennen möchtest und welche nicht. Denn vielleicht sind nicht alle Aus- und Weiterbildungen für den Personaler/die Personalerin interessant und von Bedeutung. Achte außerdem darauf, dass die Inhalte der Weiterbildungsmaßnahmen zu dem Job passen, auf den du dich bewirbst.

Die richtige Reihenfolge

Auch in Österreich hat sich inzwischen die amerikanische Art der Gliederung des Lebenslaufs durchgesetzt: Beim beruflichen Werdegang beginnst du also mit dem aktuellsten Job und gehst dann Schritt für Schritt zurück in deiner beruflichen Vergangenheit.

Tipp: Wenn du genauer sehen willst, wie das funktioniert, reicht eine kurze Suche im Internet: Du kannst hier sehr viele Beispiele finden. Auch berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn verwenden diese Darstellungsform.

Bewerbungsfoto

Bewerber:innen tun sich oft schwer bei der Auswahl des passenden Bewerbungsfotos. Viele vergessen dabei, dass das Foto nicht zwingend in den Bewerbungsunterlagen inkludiert sein muss. Schließlich zählen ja nur die beruflichen Qualifikationen und nicht das Aussehen. 



Die Realität sieht aber so aus: Mit einem schlechten Bild kannst du dir deine Chancen verhauen. Dagegen kannst du dich mit einem guten Bild von deinen Mitbewerber:innen abheben. Wenn du ein Foto in deinen tabellarischen Lebenslauf aufnehmen möchtest, achte unbedingt auf eine gute Qualität. Dazu gehören unter anderem eine hohe Auflösung und Schärfe, gute Ausleuchtung, ein ruhiger Hintergrund etc.



Neben der Qualität spielen auch Kleidung und Stil eine große Rolle. Vermeide grobe Fehler, indem du dich über die Art und Weise und den Dresscode der Firma oder der Branche informierst (zum Beispiel durch eine Google-Suche) und passe dein äußeres Erscheinungsbild entsprechend an. 



Solche Fotos solltest du auf keinen Fall im tabellarischen Lebenslauf verwenden:

  • Urlaubs- oder Partyfotos
  • Selfies
  • veraltete Aufnahmen
  • Ausweisfotos

Tipps für einen perfekten Lebenslauf

Ganz allgemein gilt, dass du keine überflüssigen Details angeben solltest. Denn Personaler:innen haben häufig viel zu tun und deswegen wenig Zeit, sich jeden Lebenslauf ganz im Detail anzusehen. Oftmals können sie Bewerbungen nur überfliegen. Es wird sich wahrscheinlich kaum jemand für die Anschrift der Volksschule interessieren, die du vor 20 Jahren besucht hast.



Viele Bewerber:innen stehen auch vor der Frage, ob sie ihre Hobbys und persönlichen Interessen im Lebenslauf erwähnen sollten. Generell gilt, dass alle im Lebenslauf genannten Informationen zur ausgeschriebenen Stelle passen sollten. Aber Achtung: Extreme und gefährliche Sportarten werden meistens nicht gerne gesehen. 



Hast du ein Ehrenamt oder engagierst dich sozial? Dann vergiss auf keinen Fall, diese Tätigkeit in deinem Lebenslauf zu erwähnen.



Wenn du all diese Tipps beim Erstellen deines Lebenslaufes beachtest, wird bestimmt jede:r Personaler:in von dir überzeugt sein. Wenn du dann noch deine tolle Persönlichkeit und deine herausragenden Qualifikationen unter Beweis stellen kannst, klappt es bestimmt mit dem neuen Job!