Später in Pension gehen und dabei den Karriereweg neu gestalten? Was in Japan längst Realität ist, könnte auch für Österreichs Arbeitsmarkt spannende Impulse liefern. Schauen wir uns gemeinsam an, wie ältere Arbeitnehmer:innen länger aktiv bleiben können – und welche Chancen sich daraus ergeben.

Österreichs Arbeitsmarkt im Wandel

Die Bevölkerung Österreichs altert – und damit wächst auch die Bedeutung erfahrener Fachkräfte.
Laut aktuellen Daten der Statistik Austria betrug die Erwerbsquote der 55- bis 64-Jährigen im Jahr 2023 bereits 57,3 %.
Ein klares Zeichen: Immer mehr Menschen wollen auch im fortgeschrittenen Alter beruflich aktiv bleiben – sei es aus Freude an der Arbeit, aus finanziellen Gründen oder um ihr Wissen weiterzugeben.

Japan als Vorreiter: Ein Blick nach Fernost

In Japan ist es längst üblich, dass ältere Arbeitnehmer:innen freiwillig in Positionen mit weniger Verantwortung wechseln – nicht als Rückschritt, sondern als Übergangsmodell mit Perspektive.
Diese Praxis ermöglicht es ihnen, ihr Know-how weiterzugeben, im Team präsent zu bleiben und den eigenen Ausstieg aus dem Berufsleben flexibel zu gestalten.
Ein Konzept, das in Japan mit großem Respekt und Wertschätzung verbunden ist – und das auch bei uns funktionieren könnte?

Chancen und Herausforderungen für Österreich

Eine Anpassung des japanischen Modells an österreichische Verhältnisse bietet viele Vorteile:

  • Wissensweitergabe: Ältere Mitarbeiter:innen bringen Erfahrung, Überblick und ruhige Professionalität ins Team.
  • Flexibler Übergang: Ein schrittweiser Rückzug statt harter Schnitt sorgt für mehr Zufriedenheit – auf beiden Seiten.
  • Fachkräftesicherung: In Zeiten von Personalmangel kann man auf das Potenzial älterer Beschäftigter nicht verzichten.

Natürlich gibt es auch Herausforderungen:
Wie steht es um die Akzeptanz in Unternehmen? Wie lassen sich Einkommensverluste abfedern?
Hier sind neue Denkansätze gefragt – und eine Unternehmenskultur, die auf Kooperation zwischen Generationen setzt.

Übrigens: Die OECD hat Österreichs Politik in diesem Bereich analysiert und fordert mehr Flexibilität für ältere Arbeitnehmer:innen – etwa durch Jobsharing, Weiterbildungsprogramme oder gezielte Anreize.

Was Österreich bereits tut

Es gibt erste gute Ansätze:

  • Mit Altersteilzeit können Arbeitnehmer:innen ab 60 ihre Arbeitszeit reduzieren – und erhalten dabei staatliche Förderung.
  • Das gesetzliche Pensionsantrittsalter wird aktuell für Frauen schrittweise auf 65 Jahre angehoben.
  • Die Korridorpension erlaubt einen früheren Ausstieg ab 62 Jahren – mit entsprechenden Abschlägen.

Was aber oft fehlt: Modelle für kreative Übergänge innerhalb des Unternehmens, ohne gleich das Büro ganz zu verlassen.

Unsere Arbeitswelt verändert sich – und du kannst ein Teil davon sein. Gerade im späteren Berufsleben stehen dir mehr Wege offen, als du vielleicht denkst: eine neue Rolle mit weniger Druck, ein Wechsel in eine andere Branche oder einfach ein sanfter Übergang in die Pension.

Lass dich inspirieren – von Japan, von anderen, und vor allem: von dir selbst. Denn du bringst etwas mit, das unbezahlbar ist – Erfahrung.

Und wenn du dir dabei Unterstützung wünschst: Bei Randstad verstehen wir, dass jeder Karriereweg einzigartig ist. 
Ob du dich neu orientieren willst, etwas Neues ausprobieren möchtest oder dir einfach nur Klarheit über deine Möglichkeiten wünschst – wir sind für dich da.

Neugierig geworden?

Und wer weiß: Vielleicht beginnt dein spannendstes Jobkapitel ja nicht mit 30, sondern mit 60.

about the author

Suzanne Jungjohann

Director Performance Management, Randstad Holding

Verantwortlich für das Steuern von Randstads Leistungs-Kultur durch zeitgemäßes und relevantes Leistungs-Management und Führungs-Entwicklungs-Prozesse inkl. Leistungs-Auswertung und -Beurteilung, Kompensationen & Benefits und Auszeichnungen & Anerkennung.
Zudem hat Suzanne die Verantwortung für internationale Geschäftspartner für eine Vielzahl von Unternehmen in Asien, Europa und Lateinamerika, wobei sie das volle HR-Spektrum dieser Unternehmen abdeckt.