Randstad Workmonitor, Ergebnisse Q3 2016
Werden Männer und Frauen im Berufsleben gleichbehandelt? Sollte man beim Einstellungsgespräch bewusst ein bestimmtes Geschlecht bevorzugen, um für ausgeglichene Quoten zu sorgen? Sind Männer oder Frauen die beliebteren Chefs? Der Randstad Workmonitor ist diesen und weiteren Fragen in einer weltweiten Umfrage zum Thema „Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Berufsleben“ nachgegangen und hat dazu 400 erwerbstätige ÖsterreicherInnen befragt.
Gleichbehandlung ja. Aber wie sieht es mit der Bezahlung aus?
83% der Befragten geben an, dass Männer und Frauen in ihrem Unternehmen gleichbehandelt werden – die Zustimmung unter den Frauen beträgt dabei 81%. Damit liegt Österreich weltweit im guten Mittelfeld. Europäische Spitze in der Gleichbehandlung ist die Niederlande mit 89%; Schlusslicht ist Tschechien mit 67%.
Die Bezahlung liegt erstaunlicherweise in einem ähnlichen Bereich: 82% der Österreicher und 78% der Österreicherinnen geben an, dass ihr Arbeitgeber Männer und Frauen für vergleichbare Positionen gleich entlohnt. Damit liegt Österreich nahe dem weltweiten Schnitt von 79%.
Doch wie passen solche Zahlen zur (nachgewiesenen) Gender Pay Gap? Zum einen wurde explizit nach vergleichbaren Positionen gefragt, in denen – wenn man den Befragten glauben schenkt – durchaus gleich bezahlt wird. Ein Großteil der besser bezahlten Führungspositionen wird aber weiterhin von Männern besetzt – so ergibt auch die Umfrage, dass 73% der Befragten einen Mann als direkten Vorgesetzten haben. Zum anderen bedeuten diese Ergebnisse aber auch, dass noch immer mehr als jede fünfte Österreicherin in ihrem Unternehmen unfaire Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen feststellt.
Gemischte Teams zwar bevorzugt – aber Österreich trotzdem Schlusslicht
73% der Befragten bevorzugen die Arbeit in gemischten Teams aus Männern und Frauen. Das ist zwar die deutliche Mehrheit, aber trotzdem ist Österreich damit weltweites Schlusslicht – und das mit großem Abstand. Die Zustimmung liegt in den meisten Ländern nahe oder über der 90%-Marke; lediglich die Nachbarn aus Deutschland (76%) weisen einen ähnlich niedrigen Wert auf.
Unabhängig von der persönlichen Präferenz sind ebenfalls 73% der ÖsterreicherInnen der Überzeugung, dass gemischte Teams bessere Resultate erzielen als reine Männer- oder Frauen-Teams. Und auch hier landet Österreich auf dem letzten Platz, während der globale Schnitt bei 84% liegt.
Erzwingen sollte man diese gemischten Teams allerdings nicht: Nur 23% der Befragten stimmen zu, dass man ein bestimmtes Geschlecht bei zu besetzenden Stellen bevorzugen sollte, um im Team auf eine ausgeglichene Quote zu kommen.
Männer arbeiten lieber für Männer – Frauen allerdings auch
Interessant ist die Frage, ob ArbeitnehmerInnen einen männlichen oder weiblichen Chef bevorzugen. Das überraschende Resultat: Sowohl Männer (73%) als auch Frauen (62%) präferieren einen Mann als direkten Vorgesetzten (insgesamt: 67%). Und die ÖsterreicherInnen sind damit nicht allein: Weltweit bevorzugen im Schnitt 65% der Erwerbstätigen einen männlichen Chef. Angesichts der Überzahl männlicher Vorgesetzter könnte dies aber auch an einer gewissen Gewohnheit oder gar mangelnden Vergleichsmöglichkeiten liegen.
Über den Randstad Workmonitor
Der Randstad Workmonitor wurde 2003 ins Leben gerufen und deckt derzeit 34 Länder in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika ab. Der Randstad Workmonitor wird vierteljährlich veröffentlicht, um sowohl globale als auch lokale Trends der Arbeitsmobilität regelmäßig sichtbar zu machen. 2014 wurde der Randstad Workmonitor auch in Österreich eingeführt.
Die quantitative Studie wird über einen Online-Fragebogen durchgeführt. Befragt werden Personen im Alter von 18-65 Jahren, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen (keine selbständig Erwerbstätigen). Die minimale Stichprobengröße liegt bei 400 Befragungen pro Land und wird von Survey Sampling International (SSI) durchgeführt. Die Untersuchung für das 3. Quartal 2016 hat vom 20. Juli bis 4. August 2016 stattgefunden.
Über Randstad
Randstad Austria ist auf Zeitarbeit, Personalberatung, Inhouse-Services und HR-Lösungen spezialisiert. Die Randstad Group ist der Top-2-Personaldienstleister weltweit. 2015 hatte Randstad circa 29.750 interne Mitarbeiter und 4.473 Niederlassungen und Inhouse Locations in 39 Ländern weltweit. Randstad konnte 2015 einen Umsatz von €19,2 Milliarden erwirtschaften. Randstad wurde 1960 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Diemen, Niederlande. Randstad Holding nv ist an der NYSE Euronext Amsterdam gelistet, wo auch Randstad-Wertpapier-Optionen gehandelt werden. Mehr Informationen finden Sie auf www.randstad.com und www.randstad.at.