Gemeinsam mit all den Herausforderungen seit dem Auftreten von COVID-19 reiften auch neue Jobprofile heran. Die Pandemie tritt als Katalysator für neue Rollenbilder auf. Wir erleben adaptive Radiation am Personal-Parkett.
In der Erdgeschichte unseres Planeten gibt es ein Muster: Auf große Katastrophen begleitet von dramatischer Arten-Extinktion folgen Perioden intensiver Innovation und fulminante Arten-Explosion. Von einem evolutionären Standpunkt aus gehören Apokalypse und (Bio-)Diversität eng zusammen. Dieses Phänomen der adaptiven Radiation lässt sich zumindest ansatzweise auf die gegenwärtige Lage am Personalsektor übertragen.
COVID-19 hat am Gesundheits-, Wirtschafts- und Personalsektor kataklystische Spuren hinterlassen. Längst schon entstehen als direkte Reaktion darauf neue Spiel-Arten am Business-Parkett. Aus HR-Sicht können mehrere neue Nischen identifiziert werden, in denen sich neue Rollenbilder entwickelt und neue Jobprofile angesiedelt haben.
Neues Rollenbild: COVID-19-Manager
Diese eben erst entstandene Art zeigt sich als wahrer „Pionier-Organismus“. Denn es gilt, einen neuartigen Lebensraum urbar zu machen. Aus dem Lockdown heraus liegt die COVID-19-Welt teils wie Neuland vor den Menschen, die ihre bisherigen Vorgänge nun zeitnah mutieren müssen, um in der neuen Welt überlebensfähig zu sein. Das junge Rollenbild des COVID-19-Managers begleitet Unternehmen durch diese entscheidende Phase der Anpassung. Er plant und managt den Übergang vom Lockdown zur neuen Normalität. Er definiert neue Wege der Zusammenarbeit und setzt einen Kommunikationsplan auf.
Jobprofile im Wandel: Sozialarbeiter und Covid-19-Host
Rezeptionisten sehen sich in dieser Phase der Umwälzung mit einer außerordentlichen Zusatzverantwortung betraut. Als erster Kontaktpunkt mit dem Unternehmen kommt ihnen eine bedeutende Rolle zu. Direkt beim Betreten des Gebäudes gilt es Sicherheits-Anweisungen zu vermitteln und zu überprüfen, die Besucher-Zahlen im Blick zu behalten und auf das Nötigste zu reduzieren.
Verlängerungen dieser Funktionen sind in vielen Fällen erforderlich. Die Überprüfung von Sicherheits-Protokollen nicht nur im Eingangsbereich, sondern überall im Gebäude erfordern zusätzliches Personal. Ein COVID-19-Host zeigt überall Präsenz, achtet auf Einhaltung der eingeführten Vorkehrungen, löst Menschenansammlungen auf und gibt so jedem das gute Gefühl in einem sicheren Umfeld zu arbeiten.
Diese Funktion erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Das Konfliktpotenzial ist programmiert. Ein Sozialarbeiter kann die Lage entschärfen und ein Protokoll-Trainer übt neu eingeführte Prozesse ein. So gelingt die entspannte Rückkehr an den Arbeitsplatz.
Medizinisches Personal für den COVID-19-Symptom-Check
Mitarbeiter und Besucher auf Symptome hin zu untersuchen, ist ein entscheidender Bestandteil der Sicherheitsvorkehrungen. Diese Aufgabe in die Hände medizinisch geschulten Fachpersonals zu legen, garantiert ein professionelles und sicheres Vorgehen. Das Messen der Temperatur und das Abfragen ausschlaggebender Gesundheits-Faktoren sind wertvolle Daten, die dazu befähigen, Warnsignale früh zu erkennen und wichtige Schritte rechtzeitig einzuleiten.
Die Summe all dieser neu entstehenden Rollenbilder macht Österreichs Unternehmen fit für diesen neuen Lebensraum mit dem Virus. Protokoll-Trainer, COVID-19-Hosts und -Manger, Sozialarbeiter und medizinisches Personal – sie alle bewahren Betriebe vor Sicherheitsrisiken, ungesundem Betriebsklima, weitreichenden wirtschaftlichen Schäden und einer Vielzahl schlechter Nachrichten.